Flasche aus farblosem Glas, hoch eingestochener Boden, auf der Wandung das Etikett des Verkäufers „Adler-Drogerie und Photohaus/Terpentin/Feuergefährlich!/Rudolf Bein, Nowawes/Priesterstraße 70/Fernruf 7028“, die Öffnung mit einem fragmentarisch erhaltenen Korkstöpsel verschlossen. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts befand sich die Adler-Drogerie als Nachfolge der Drogerie von Hellmuth Hildebrandt (siehe AK-2012-27) in der Priesterstr. 68 (heute: Karl-Liebknecht-Straße) neben dem Restaurant Markthalle. Eine 1906 gelaufene Postkarte zeigt die Brandmauer von Nr. 69 mit einer flächendeckenden Werbung für die im Nachbarhaus gelegene Drogerie (vor dem Einzug der Adler-Drogerie), die u. a. Farben, Chemikalien, Baumaterialien und Fotobedarf führte. Zu diesem Zeitpunkt leitete lt. Adressbuch bereits Hildebrandts Nachfolger Albrecht Kluckow das Geschäft. Der nächste bekannte Besitzer, Heinrich Bode, übernahm wohl nach dem Ersten Weltkrieg. Seine Witwe übergab 1927 an Rudolf Bein, der auf dem Etikett dieser Flasche als Inhaber genannt ist. 1932 eröffnete Bein eine zweite Niederlassung in der Priesterstr. 70. Die Flasche gelangte zu einem bislang unbekannten Zeitpunkt in die Sammlung und wurde 2018 nachinventarisiert. [Uta Kaiser]