Rückseite.-----.Mit dem Tod des Kaisers Nero 68 n. Chr. endete die Herrschaft der julisch-claudischen Dynastie, die mit Augustus begonnen hatte, und der Kampf um die Macht im Römischen Reich begann. Im folgenden Bürgerkriegsjahr schaffte es Marcus Salvius Otho, ein ehemaliger Vertrauter des verstorbenen Nero, für wenige Monate in Rom als Kaiser zu regieren und deshalb auch Münzen mit seinem Abbild zu prägen. Interessant ist dabei das Fehlen des Lorbeerkranzes, der auf Münzporträts üblicherweise vom römischen Kaiser getragen wird; offenbar handelte es sich bei diesem Kopfschmuck um eine vom Senat beschlossene Ehrung, die Otho verwehrt blieb. Stattdessen fällt seine besonders gewellte Frisur auf, die an die üppige Haarpracht seines Freundes Nero angelehnt war und vielleicht durch eine Perücke simuliert wurde. Die Rückseite dieses Denars zeigt ein militärisches Motiv: Der auf einem sich aufbäumenden Pferd sitzende, einen Speer schwingende Kaiser Otho lässt sich hier als unaufhaltsamer Feldherr darstellen. Doch in der Realität unterlag er in der Schlacht dem aus Germanien anrückenden Vitellius, der nach Othos anschließendem Selbstmord seinerseits die Kaiserwürde übernahm...[Sonja Hommen]