In der Märzausgabe des Journals des Luxus und der Moden aus dem Jahre 1794 ist zu lesen: "Es ist bekannt, daß man seit einiger Zeit in Rom angefangen habe, die schönsten auf die Nachwelt gediehenen Monumente des Alterthums, mit der größten Genauigkeit nach einem verjüngten Maasstabe in Kork oder Pantoffelholze so nachzubilden, wie die alles zerstörende Zeit sie uns wirklich überliefert hat." Doch diese Modelle waren ziemlich teuer, so dass zu jener Zeit nur in Kassel eine relativ vollständige Sammlung von Arbeiten italienischer Phelloplastiker vorhanden war. Dies machte sich Carl Joseph May, Hofoffiziant des Erfurter Statthalters Carl Theodor von Dalberg, zunutze. Er baute sie für den deutschen Markt nach und ließ sie unter anderem über das Weimarer Industrie-Comptoir veräußern. Die beiden in der Sammlung des Museums vorhandenen Modelle des Konstantinsbogens sind jedoch von Friedrich Heubel, einem in Schwarzburg als Hofstallmeister angestellten Bediensteten des Rudolstädter Hofes, angefertigt worden. Als Vorlage diente ihm ein Modell von Carl May, das er für seinen Fürsten Ludwig Friedrich II. von Schwarzburg-Rudolstadt (1767-1807) kopierte. Dabei übernahm er den von May vorgegebenen Zustand des Bauwerkes vor 1805, da erst in diesem Jahr die vollständige Freilegung des Bogens bis auf das antike Straßenniveau erfolgte. Für die geleistete Arbeit bedankte sich der Fürst bei Heubel, mit dem er auch gelegentlich in den Mußestunden künstlerisch dilettierend (z. B. in der Ausübung der Aquatinta-Technik) zusammensaß, durch ein von ihm in Zusammenarbeit mit Franz Kotta (1758-1821) bemaltes "Pferde-Dejeuner" mit der Darstellung des Ritterturniers von 1793. Einer der beiden Konstantinsbogen hat wahrscheinlich die persönliche Sammlung des Fürsten bereichert. Das zweite Modell könnte als Lehrmaterial für die "Fürstliche Zeichenschule", die sich in der Rudolstädter Ludwigsburg befand, zur Verfügung gestanden haben. 1922 sind die Modelle von der G�