Vorderseite.-----.Pulverflaschen aus Horn, Geweih und Metall gehörten wie Ladestöcke und Flintsteine zur Ausrüstung von Vorderlader-Waffen. Mit ihnen konnte die Pulverladung für den Lauf und für die Zündpfanne dosiert werden. Sie mussten mit einer gewissen Sorgfalt behandelt werden, da wegen des gefährlichen Inhalts der kleinste Funke zu einem Unglück führen konnte. Beim Militär verschwanden die Pulverflaschen nach Aufkommen von Hinterlader-Waffen. Bei der Jagd und im Schützenwesen werden sie bis heute für Vorderlader benutzt...Die Pulverflasche ist sehr aufwendig bearbeitet. Der Boden und die Schütte sind mit sternförmig profilierten Messingstiften am beidseitig als Relief geschnitzten Korpus befestigt. Der Holzstöpsel mit der eisernen Räumnadel ist an der beinverzierten Schütte nicht erhalten. Die Breitseiten zeigen Jagdszenen mit berittenen Jägern, Hunden und Rotwild. Oberhalb des Bodens befindet sich die Inschrift: „Ein Jäger unverdrossen, hatt manches Wildt genossen“, auf einer Schmalseite der Name und Ort des Herstellers „J. F. Götze: Fecit: Hohen Limburg“...Aus der Werkstatt von Johann Frantz Götze sind bislang acht Pulverflaschen bekannt. Die datierbaren Stücke stammen aus einem Zeitraum von 1734 bis 1771. Götze hatte im September 1725 Sibilla Margareth Snacke aus Berchum geheiratet. Zwischen 1725 und 1736 wurden dem in Limburg wohnenden Paar drei Söhne und vier Töchter geboren. 1749 ist Goetze im Kollekten-Buch für den Bau der reformierten Kirche in Limburg aufgeführt. Ein Teil seiner Kinder war noch bis Ende des 18. Jahrhunderts in (Hohen-)Limburg wohnhaft. Doch sehr viel mehr als einige Einträge in Kirchenbüchern ist über Johann Frantz Götze nicht bekannt...Pulverflaschen aus seiner Werkstatt finden sich im Stadtmuseum Hagen sowie drei Exemplare im Museum der Grafschaft Mark auf Burg Altena. Vier Pulverflaschen wurden bisher im Handel angeboten, konnten jedoch vom Stadtmuseum nicht erworben werden. Wie die im 18. Jah