Gesamtansicht.-----.Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Heizungssysteme auf den Markt kamen, wurden städtische Häuser und Wohnungen nur von offenen Kaminen, Kachel- und Gusseisenöfen beheizt. Vor allem in kühlen Jahreszeiten und nachts herrschte Kälte. Seit dem 17. Jahrhundert wärmten aus Metall gefertigte Bettpfannen die Schlafstätten. In das kupferne Pfannenbecken wurden glühende Kohlen bzw. erhitzte Steine gefüllt. Die ornamental verzierten Öffnungen im Deckel versorgten die Glut mit Sauerstoff. Der lange Griffstiel ermöglichte einen sicheren Transport und das Verschieben unter der Bettdecke. Das Verfahren war alles andere als ungefährlich. Funkenflug und Hitze konnten das Bettzeug entzünden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lösten geschlossene, mit heißem Wasser gefüllte Bettflaschen die Pfannen ab. Im ländlichen Raum überlebten die traditionellen Bettpfannen bis ins 20. Jahrhundert...Der Messingdeckel der abgebildeten Bettpfanne trägt feine Gravuren und gepunzte Linien, die das mehrfach durchbrochene Blumenornament einrahmen. Derartig aufwendig verzierte und hochwertig gearbeitete Geräte waren schon allein vom damaligen Materialwert ein repräsentatives Statussymbol. Die Bettpfanne wurde 1938 dem städtischen Museum „Haus der Heimat“ aus dem früheren Besitz der Hagener Familie Moll überlassen. Das Museum befand sich in der 1813 fertiggestellten Villa am „Potthof“, dem früheren Wohnsitz der Familien Moll und Kerckhoff. Im Museum gehörte die Bettpfanne zur Ausstattung des „Empire Schlafzimmers“ mit Mobiliar aus dem Besitz der Familie Moll...Die Bettpfanne wurde wahrscheinlich von einem „Beckenschläger“ in der Umgebung von Hagen oder sogar in der Stadt selbst hergestellt. Gelbgießer sowie Rot- und Kupferschmiede hatten sich besonders in Iserlohn und im nahegelegenen Grünetal angesiedelt. Größere Bekanntheit erlangten die gegen 1750 bis um 1775 hergestellten Iserlohner Tabakdosen aus Messing. Au