Seitenansicht.-----.Kleine Kanne aus Goldrubinglas mit horizontalen Schlieren, der Abriss ist ausgekugelt. Der kleine Krug diente vermutlich als Gefäß für Wein, den man im Biedermeier gern mit Wasser aus einer separaten Karaffe verdünnt trank. Er zeigt an der Oberfläche die typisch „lebrige“ Färbung, die während des Herstellungsverfahrens bei zu starkem oder langem Wärmprozess der Glasmasse auftreten kann. Johann Kunckel (um 1635–1703) lieferte als erster Hohlgläser aus Goldrubinglas in größeren Mengen. Nach der von ihm entwickelten Rezeptur wurde wohl auch nach seinem Tod in der Potsdamer sowie in der Ende 1736 nach Zechlin verlegten Hütte weiterproduziert, die bis ins 19. Jahrhundert das Monopol für die Rubinglasherstellung in Brandenburg-Preußen innehatte. Das Kännchen kam 2017 als Schenkung aus Privatbesitz in die Museumssammlung. Es wird in der Ständigen Ausstellung präsentiert. [Verena Wasmuth]