Das Johannes-Evangelium berichtet über Maria Magdalena, die am leeren Grab Christi weint. Plötzlich erscheint ihr Christus, den sie erst für einem Gärtner hält. Als er sie beim Namen nennt, erkennt sie ihn. "Jesus sagt zu ihr: Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich geh hinauf zu meinm Vaterund zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott." (Joh. 20,11-18). Die Altenburger Tafel versetzt diese Szene in eine fruchtbare Landschaft, von Hügeln durchzogen, die typisch für die Landschaft um Siena sind. Über der biblischen Szene steht auf Goldgrund die Inschrift: "ANNUS DNI MCCC/EPACTA/ CONCURRENS/ INDI(C)TIO/ AUREUS NUMERUS". Man vermutet, daß es sich um ein Kalenderbild handelt, das früher als Deckel eines im Jahr 1400 beginnenden Jahrekalenders diente. Darauf deuten die im Titel aufgezählten, der mittelalterlichen Zeitrechnung zuzuordnenden Begriffe hin. Die Epaten sowie die goldene Zahl entstammen der Tages- bzw. Jahreszählung nach dem Mondkalender. Die Concurrentes geben den Wochentag des 24. März, die Indiktion das Jahr innerhalb eines 15jährigen Zyklus an.