Detailansicht.-----.Sicher sind in den vergangenen Karnevalstagen viele Flüssigkeiten mehr oder minder genau abgefüllt und ausgeschenkt worden. Der gezeigte Messbecher soll denn auch aus einer Gaststätte stammen...Für Händler und Kunden war es auch in früheren Zeiten wichtig, über genau definierte Maße zu verfügen. Herders Konversationslexikon von 1905 weiß dazu unter „Mass und Gewichte“: „In Deutschland lag das Maß- und Gewichtswesen sehr im argen. … hatte fast jede Stadt und jedes Ländchen eigenes Maß und Gewicht übernommen. … So besaß z.B. … Pommern allein 65 verschiedene Getreidescheffel … Handel und Verkehr wurden durch diese bunte Mannigfaltigkeit erklärlicherweise sehr erschwert.“ (Herders Konversations-Lexikon, Bd V: Mass und Gewicht, 3. Auflage 1905.)..Aus dieser Zeit stammt ein 1/8 Quart-Messbecher aus Zinn, der kürzlich dem Geseker Hellweg-Museum geschenkt wurde. (Herzlichen Dank für die großzügige Schenkung und Auskünfte an Familie Hans-Joachim Dömer, Geseke. Im Boden des Bechers ist eine Zinngießermarke mit drei Rosen (?) und dem Kürzel S&Z eingeschlagen. Ihre Identifikation könnte zur genaueren Datierung beitragen, die nun nur mit vor ca. 1871 angegeben werden kann.) ..Der Inhalt errechnet sich folgendermaßen: 1 preuß. Quart (Stof) = 64 Kubikzoll = 1/27 Kubikfuß = 1,1450313 Liter (l), 1/8 = 0,143129 l! (http://preussische-masse.de/alte_masse/alte_masse_preussisch.html) Die Maßangabe „1/8 Quart“ findet sich auf dem Henkel und am Rand ist eine preußische Eichmarke angebracht mit der Ortsbezeichnung Lippstadt...Dazu wieder der Brockhaus von 1905: „Gewerbetreibenden ist der Besitz u. die Benützung ungestempelter und unrichtiger Maße untersagt …“. (Herders Konversations-Lexikon, Bd V: Mass und Gewicht, 3. Auflage 1905.) 1905 hatte sich allerdings schon einiges getan, was die Vereinheitlichung angeht. Begonnen hatte es in der französischen Revolution, als das metrische System eingeführt wurde. Damit