Bei diesen beiden Figuren, die das erste Menschenpaar im Augenblick des Sündenfalls darstellen, liegt das Gewicht auf der Wiedergabe des menschlichen Körpers und seines Ausdrucks. Folglich sind Attribute wie der Apfel oder das Paradiesbäumchen nur formal reduziert dargestellt, sie erscheinen eher als Beiwerk. Auf die Wiedergabe der Schlange wurde sogar gänzlich verzichtet. Die Darstellung von Adam und Eva war seit Dürer bevorzugtes Thema, um den männlichen und weiblichen Akt im neuen Menschenverständnis der Renaissance abbilden zu können. Die exemplarische, idealtypische Körperdarstellung bei genauer Beobachtung von Anatomie und Proportion war jedoch nur durch das Zurückgreifen auf ein biblisches oder mythologisches Thema in ihrer exponierten Nacktheit legitim. Bereits auf den ersten Blick fügen sich die beiden Figuren in die geschnitzten kleinplastischen Kunstwerke des 16. Jahrhunderts in Deutschland ein. Sie waren als Sammelobjekte für eine gebildete, kultivierte Klientel gedacht und wurden vor allem für die fürstlichen Kunstkammern und die Sammlungen des städtischen Patriziats hergestellt...Hergestellt von einem Augsburger Meister...Adam: Inv.Nr. 1925.17..Eva: Inv.Nr. 1925.16....Ankauf aus der Sammlung Georg Wilhelm Schulz, Leipzig, 1925.