Das flache Tonrelief zeigt einen, dem Betrachter in leichtem Kontrapost frontal gegenüber stehenden nackten Jüngling. Sein Kopf ist nach links gewendet und nur im strengen Profil sichtbar. Der junge Mann ist lediglich mit einem um die Schultern geschwungenen Mantel bekleidet, der in serpentinartigen Falten zu seinen Seiten herabfällt. Mit seinem linken Ellenbogen stützt er sich auf den Rücken eines Pferdes, welches hinter im in ruhiger Haltung steht. Die rechte Hand hält einen Lorbeerkranz in leicht gesenkter Stellung. Das etwa gleich große Pferd ist in einer strengen Seitenansicht dargestellt, der Kopf ist leicht ins Bild gewendet. Es tritt plastisch nur wenig hervor. Sein linker Vorderfuß ist zum Schritt erhoben, der Schweif zwischen den Hinterläufen eingezogen. Obwohl das Pferd deutlich erkennbar Zaumzeug trägt, wird es von dem Jüngling nicht gehalten. Die Bildvorlage bezieht sich auf die Darstellung auf Tafel 55 in d´Hancarvilles "Collection of Etruscan, Greek and Roman Antiquities from the Cabinet of the Hon. W. Hamilton, Neapel, Paris 1766/67, Tom 1. Auf dieser Tafel erkennt man in ihrer linken Hälfte das Grabmal eines Kriegers mit opfernden Figuren. Dieses Kriegergrabmal besteht aus einem flachen Sockel mit einem Mäanderornament über dem sich, eingefaßt von ionischen Säulen eine bildliche Darstellung des Kriegers mit seinem Roß befindet. Bekrönt wird das Ganze von einem Dreiecksgiebel mit Akroteren. Das Relief Cavaceppis diente dann dem Dessauer Billdhauer Johann Christian Erhrlich, einem Schüler Cavaceppis, als Vorlage für die Ausführung eines Sandsteinreliefs am "Wachhaus zum Pferde". (KSDW)