(Christoph) Friedrich Nicolai (1733-1811) nahm 1749 eine Buchhändlerlehre in Frankfurt/Oder auf, trat 1752 in die Verlagsbuchhandlung seines Vaters in Berlin ein, die er 1758 übernahm. Als Anhänger Lessings empfahl er die Pflege des englischen Dramas, trat für eine freie Kritik in der "schönen Literatur Deutschlands" ein und ist der Begründer der Zeitschrift "Bibliothek der schönen Wissenschaften und freyen Künste" (seit 1757), deren Redaktion er 1758 an Christian Felix Weiße abgab (ab Bd. 5). Beginnend mit dem Datum 4. Januar 1759 veröffentlichte Nicolai im eigenen Verlag mit Lessing und Moses Mendelssohn die "Briefe die Neueste Litteratur betreffend", die wöchentlich erschienen. Nach Aufgabe der "Literaturbriefe" begründete Nicolai 1765 die "Allgemeine deutsche Bibliothek", die sich zum maßgebenden Organ der Aufklärung entwickelte. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, die gesamte "schönwissenschaftliche und gelehrte Literatur Deutschlands" zu erfassen. Nicolai schrieb viele Nekrologe, darunter auf Ewald Christian von Kleist, Möser, Engel, Teller, Eberhard. Er befasste sich mit der brandenburgischen Geschichte, den Freimaurern und Rosenkreuzern. Für ihn war Aufklärung Kampf gegen den Aberglauben und die Schwärmerei. Mit großer Aufmerksamkeit wurden seine Romane "Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker" (3 Bde. 1773-1776) sowie auch seine Werther-Parodie ""Freuden des jungen Werthers, Leiden und Freuden Werthers des Mannes" (1775) aufgenommen. Einer Enzyklopädie gleicht seine "Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz im Jahre 1781" in 12 Bänden (1783-1796). Nicolai befand sich in einer ständigen Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, den Mönchsorden, namentlich den Jesuiten, verteidigte das Recht der Vernunft und der Freiheit zu denken. Für die deutsche Aufklärung nahm Nicolai - unterstützt durch sein Verlagsunternehmen - eine wichtige Stelle ein. Für seine "Allgemeine deutsche Bibliothek"