Der Schützenplatz befand sich bis 1945 südlich des Leipziger Dreiecks in der Teltower Vorstadt. Während des 18. Jahrhunderts angelegt, erhielt der Platz seinen Namen durch das dort jährlich veranstaltete Schützenschießen und das 1925 abgerissene Haus der Potsdamer Schützengilde. Nach der Neustrukturierung von Teilen der Potsdamer Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schützenplatz überbaut. Dieser Blick auf die Stadt ist einzigartig in der Sammlung des Potsdam Museums. Der unbekannte Künstler bietet dem Betrachter ein Panorama, das von der Schinkelschen Glienicker Brücke am rechten Bildrand über die Kirchtürme der Stadt bis hin zum Neuen Palais und den Communs reicht. In einer zweiten Ebene sind oberhalb der Rathauskuppel die Alexander-Newski-Kirche, das Belvedere auf dem Pfingstberg, die Orangerie im Park Sanssouci und das Belvedere auf dem Klausberg zu erkennen. Von der heute nicht mehr existierenden Saarmunder Straße lenkt der Künstler den Blick über den einem Obelisken nachempfundenen Meilenstein am Bahnhof vorbei über die Lange Brücke Richtung Stadtschloss. Die linke vordere Bildhälfte wird von einem vor 1855 errichteten "Familienhaus für Beamte und Arbeiter der Eisenbahn" (Mielke 1991) beherrscht. Von der ursprünglichen Bebauung am Schützenplatz sind keine Gebäude mehr erhalten. [Uta Kaiser/Thomas Sander]