Vor 150 Jahren, am Abend des 5. Mai 1869 gegen 18:30 Uhr ging auf der Gemarkung des westpfälzischen Dorfes Krähenberg ein Meteorit nieder. Der Knall, den der Meteorit beim Eintreffen in die Atmosphäre verursacht hatte, soll noch bis ins 100 km entfernte Wiesbaden wahrgenommen worden sein. Ein in der Nähe des Einschlags befindlicher Knabe fiel vor Schreck in Ohnmacht. Weiter entfernte Menschen meinten, die erst vor kurzem in der Nähe gebaute Eisenbahn in Homburg sei explodiert. Über die Bergung des Meteoriten gibt es unterschiedliche Berichte. Der aus Zweibrücken am 6. Mai (Himmelfahrtstag) angereiste Gymnasiallehrer Paul Reinsch berichtet, junge Leute hätten den Meteoriten, der ca. 50 cm in den Wiesengrund versunken war, noch am Abend ausgegraben. Der Stein wäre noch so heiß gewesen, dass er mit Wasser gekühlt werden musste. Die jungen Leute sollen dann den Stein ins Schulhaus gebracht haben. Ein anderer Bericht (Georg Neumayer) lässt den Besitzer der Wiese, den Bauern Heinrich Lauer, den Stein ausgraben, kurz danach sei dann der Stein von dem Lehrer Phillipp Schmidt zum Schulhaus gebracht worden. Andere Berichte gleiten ins anekdotenhafte ab, wenn es z.B. heißt, die Frau des Lehrers habe von dem "Teufelsding" nichts wissen wollen und die Überbringer des Steins vom Schulhaus zum Haus des Bauern, auf dessen Wiese der Stein eingeschlagen war, zurückgeschickt. Am nächsten Tag zu Christi Himmelfahrt pilgerten jedenfalls mehr als 400 Schaulustige nach Krähenberg, um den geheimnisvollen Stein im Schulhaus zu bestaunen. Unter ihnen war auch der schon erwähnte Gymnasiallehrer Reinsch, der nicht nur Zeitzeugenberichte sammelte, sondern wohl auch einiges von dem Meteoriten für eigene Untersuchungszwecke und für Meteoritentausche abschlug. Ob bei Gelegenheit der "Wallfahrt" zum Meteoriten weitere Erinnerungsstücke abgeschlagen wurden, bleibt im Dunkeln. Das usprünglich angegebene Gewicht beträgt ca. 16,5 Kilogramm (heute sind es noch 14,76 Kilogramm). Sc