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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung VI Variationen über das Thema Ein freyes Leben führen wir von L. Buchhorn

VI Variationen über das Thema Ein freyes Leben führen wir von L. Buchhorn

VI Variationen über das Thema Ein freyes Leben führen wir von L. Buchhorn

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Bettlerdarstellung Blatt aus der Serie "Variationen über das Thema Ein freyes...

Ludwig Buchhorns "Bettlerjunge" ist Teil einer um 1800 entstandenen Serie von Variationen über das Thema "Ein freyes Leben führen wir". Es handelt sich hierbei um eine grafische Bearbeitung des Jägerliedes aus dem 4. Akt von Schillers Räuber. Buchhorn warf einen romantisierenden Blick auf Außenseiter der Gesellschaft, seien es nun Räuber oder eben Bettler: Gesetz- oder auch Besitzlosigkeit wird hier mit Freiheit gleichgesetzt. Die Armut war ein weit verbreitetes Übel im 18. Jahrhundert, das allenfalls Ansätze staatlichen Sozialwesens kannte. Eine realistische Darstellung eines solchen Sujets wäre höchst problematisch, hatte doch die Kunst das Gemüt zu erheben und durfte nicht "in den Rinnstein" hinabsteigen, wie noch 100 Jahre später in solchen Fällen getadelt wurde. Das idealisierende Bestreben Buchhorns ist nicht zuletzt an der edlen Miene seines Bettlers zu ersehen. Ludwig Buchhorn wurde um 1770 in Halberstadt geboren und ist in den 1790er Jahren im Umkreis Johann Wilhelm Ludwig Gleims und der Halberstädter "Literarischen Gesellschaft" nachweisbar. Wenig später ging er nach Berlin, wo er es bis zum Professor der preußischen Kunstakademie brachte und 1856 starb. Neben seinem umfangreichen Schaffen als reproduzierender Kupferstecher stach er häufig auch nach eigenen Zeichnungen. Das Gleimhaus bewahrt an größeres Konvolut an Arbeiten Buchhorns.

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