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Landesmuseum Württemberg Bruderschaftsmedaillen

Bruderschaftsmedaillen

Parallel zu der aufstrebenden Wallfahrt gründeten sich an zahlreichen Orten, meist ausgehend von den wohlhabenden Reichsstädten, Fraternitäten als berufsständische Vereinigungen. Anfangs gehörte nur die Betreuung von Pilgern oder die Bestattung von Toten zu ihrem Aufgabenbereich. Im Zeitalter der Gegenreformation traten jedoch religiösen Absichten stärker in den Vordergrund. Beitreten konnte nun jeder männliche Katholik. Die Bruderschaften waren zumeist an Pfarreien oder Universitäten angesiedelt und trugen den Aufschwung des Wallfahrtswesens entschieden mit: Durch die Übernahme von liturgischen Aufgaben flankierten, wenn nicht sogar initiierten, sie die Entwicklung einer Pfarrkirche zu einem beliebten Wallfahrtsziel. Am häufigsten verbreitet waren indes solche Vereinigungen, welche die Marienverehrung in den Mittelpunkt stellten.
[Nicolas Schmitt]

[ 30 Objekte ]

Wallfahrtsklippe der Sebastiansbruderschaft aus Waldsee,1730

In einem Waldgebiet oberhalb von Haisterkirch bei Bad Waldsee liegt eine Wallfahrtskapelle, deren Sebastiansreliquie seit der Frühen Neuzeit zahlreiche Wallfahrer anziehen konnte – insbesondere am 20. Januar, dem Feiertag des Heiligen. Das Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs markierte indes einen deutlichen Höhepunkt der Wallfahrt zu Ehren des Hl. Sebastians, der bis heute als Schutzpatron gegen Pest und Seuchen verehrt wird. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich eine Kapelle aus Stein errichtet, die den bisherigen Holzbau ablöste. Diese Klippe ging aus der Sebastianswallfahrt bei Haisterkirch hervor und weist den Träger als Mitglied der Sebastiansbruderschaft von Waldsee aus, die um 1460 gegründet wurde. Auf dem Avers findet sich ihr Erkennungszeichen: ein Einhorn, das auf einem Pfeilschaft nach links schreitet. Die Rückseite zeigt indes eine Ganzkörperdarstellung des an einen Baum gebundenen und von Pfeilen getroffenen Hl. Sebastians. Das Ausgabejahr wird mit 1730 angegeben. Die Erfassung dieser Klippe wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Abzeichen der Sebastiansbruderschaft aus Waldsee, 1715

In einem Waldgebiet oberhalb von Haisterkirch bei Bad Waldsee liegt eine Wallfahrtskapelle, deren Sebastiansreliquie seit der Frühen Neuzeit zahlreiche Wallfahrer anziehen konnte – insbesondere am 20. Januar, dem Feiertag des Heiligen. Das Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs markierte indes einen deutlichen Höhepunkt der Wallfahrt zu Ehren des Hl. Sebastians, der bis heute als Schutzpatron gegen Pest und Seuchen verehrt wird. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich eine Kapelle aus Stein errichtet, die den bisherigen Holzbau ablöste. Dieses Abzeichen in Form eines mehrfach verschlungenen Bands ging aus der Sebastianswallfahrt bei Haisterkirch hervor und weist den Träger als Mitglied der Sebastiansbruderschaft von Waldsee aus, die um 1460 gegründet wurde. Auf dem Avers findet sich ihr Erkennungszeichen: ein Einhorn, das auf einem Pfeilschaft nach links schreitet. Das Ausgabejahr wird mit 1715 angegeben. Die Erfassung dieses Abzeichens wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Marianischen-Jungfern-Kongregation Treffelhausen

Diese Medaille verweist auf die Existenz und das Wirken einer religiösen Vereinigung in Treffelhausen (Landkreis Göppingen): So gibt sich die „Marian(ische) Jungfer(n)-Kongregation Treffelhausen“ auf dem Avers als Auftraggeberin der Prägung zu erkennen. Daneben findet sich ein nach links gerichtetes Brustbild Marias. Die Medaillenrückseite dominiert das Hüftbild Jesu mit Heiligenschein und brennendem Herz, umgeben von der Umschrift: Durch Maria zu Jesus – zu verstehen eine Art Wahlspruch der Gemeinschaft. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Jünglingskongregation Mariae Reinigung aus Stuttgart, nach 1888

Diese Medaille des späten 19. Jahrhunderts verweist auf die Existenz und das Wirken einer religiösen Vereinigung in Stuttgart : So gibt sich die JÜNGLINGS-KONGREGATION MARIAE REINIGUNG auf der Medaillenvorderseite als Auftraggeberin der Prägung zu erkennen und identifiziert in der Inschrift das Jahr 1867 als ihr Gründungsdatum. Weiterhin findet sich dort die Darstellung einer Heiligengruppe mit Kind. Den Revers dominiert das Brustbild des Hl. Johannes Berchmanns, eines Jesuiten, dessen Heiligsprechung unter Papst Leo XIII. im Jahr 1888 erfolgte. Dort findet sich auch eine an ihn gerichtete Anrufung S(anctus) JOHANNES BERCHMANNS ORA PRO NOBIS. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Jünglingskongregation Mariae Reinigung aus Stuttgart, nach 1888

Diese Medaille des späten 19. Jahrhunderts verweist auf die Existenz und das Wirken einer religiösen Vereinigung in Stuttgart : So gibt sich die JÜNGLINGS-KONGREGATION MARIAE REINIGUNG auf der Medaillenvorderseite als Auftraggeberin der Prägung zu erkennen und identifiziert in der Inschrift das Jahr 1867 als ihr Gründungsdatum. Weiterhin findet sich dort die Darstellung einer Heiligengruppe mit Kind. Den Revers dominiert das Brustbild des Hl. Johannes Berchmanns, eines Jesuiten, dessen Heiligsprechung unter Papst Leo XIII. im Jahr 1888 erfolgte. Dort findet sich auch eine an ihn gerichtete Anrufung S(anctus) JOHANNES BERCHMANNS ORA PRO NOBIS. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariens aus Steinhausen, nach...

Im 14. Jahrhundert kam der Weiler Ober-Oberstetten mit der Kapelle „zum Steinhaus“ in den Besitz des Klosters Ochsenhausen. Bereits im Mittelalter hatte eine Pietá aus Holz zahlreiche Wallfahrer angelockt, doch erst der Neubau der Kirche im 17. Jahrhundert bot den Rahmen für die Entwicklung Steinhausens zum vielbesuchten Wallfahrtsort. Im Jahr 1741 wurde dort die “Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariens vom Schwarzen Skalpulier“ eingerichtet. Sie trat vermutlich als Auftraggeberin dieser Medaille auf, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand. Sie zeigt auf der Vorderseite das Gnadenbild auf einem Postament. Die Umschrift gibt die Abbildung dabei als MATER DOLOROSA STEUNHVSANA zu erkennen. Auf der Rückseite findet sich die Darstellung der auf Wolken schwebenden Muttergottes, die an sieben unter ihr kniende Mönche Skapuliere verteilt. Die Umschrift ist an eine Bibelstelle angelehnt: PEPIGIT NOBIS CVM FŒDUS (= Sie hat einen Bund mit uns geschlossen, vgl. Dtn 5,6). Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Fünf-Wunden-Bruderschaft aus Schwäbisch Gmünd, 18. Jahrhundert

Die Gebäudegruppe St. Salvator, bestehend aus zwei Felsenkapellen und einem einzigartigen Kreuzweg mit zahlreichen lebensgroßen Figurengruppen, erhebt sich oberhalb der Altstadt von Schwäbisch Gmünd auf dem Epperstein. Bereits vor dem Ausbau der beiden Kapellen am Anfang des 17. Jahrhundert existierte an dieser Stelle eine in den Felsen geschlagene Kultstätte, deren Höhlencharakter bewusst erhalten werden sollte. Ab 1644 übernahmen die Kapuziner die Seelsorge des Kirchenkomplexes, der sich in der Folgezeit zum einem Zentrum der Wallfahrt entwickelte Diese Medaille, die auf das 18. Jahrhundert datiert, zeigt auf ihrer Vorderseite die Kreuzigungsgruppe der unteren Felsenkapelle. Die Umschrift identifiziert die Darstellung näher: S(ancti) SALVATOR(is) BILDNVS ZV SCHW(äbisch) GMINDI. Die Rückseite weist die Fünf-Wunden-Bruderschaft als in Schwäbisch Gmünd als Auftraggeberin der Medaillenprägung aus, die Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet worden war. Daneben findet sich die Darstellung der fünf Wundmale Christi. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Bruderschaftsmedaille der Marianischen Sodalität Sigmaringen, 20. Jahrhundert

Aus Sigmaringen stammt diese Medaille, die Zeugnis von der Existenz einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde ablegt: Die Umschrift der Medaillenvorderseite weist die MARIANISCHE SODALITÄT als Auftraggeberin der Medaillenprägung aus. Neben einer Darstellung der Maria Immaculata wird zudem eine an sie gerichtete Anrufung zum Ausdruck gebracht: O MARIA, OHNE SÜNDE EMPFANGEN, DU UNSERE ZUFLUCHT. Den Revers prägt ein Hüftbild des Hl. Fidelis von Sigmaringen, der als Märtyrer im Jahr 1746 heiliggesprochen wurde. Auch hier findet sich eine Anrufung: H(eiliger) FIDELIS V(on) SIGMARINGEN, BITTE F(ür) U(ns). Das Todesjahr wird fälschlicherweise mit 1624 angegeben – ein Fehler, der sich bis in das 19. Jahrhundert halten konnte und zuletzt Eingang in den entsprechenden Eintrag der Allgemeinen Deutschen Biographie gefunden hat. Doch hatte er bereits 1622 das Martyrium erlitten, als er von protestantischen Bauern in Seewies im Schweizer Kanton Graubünden erschlagen wurde. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Wallfahrtsmedaille der Marienbruderschaft aus Saulgau, 17. Jahrhundert

Aus Saulgau in Oberschwaben stammt diese Medaille, die Zeugnis von der der Existenz einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde ablegt: Die Umschrift der Medaillenvorderseite weist die FRATERN(itas) B(eatae) MA(riae) / VIR(ginis) IN SAULGAU so als Auftraggeberin der Medaillenprägung aus. Weiterhin findet sich hier eine Darstellung der Maria Immaculata. Auf dem Revers findet sich das Stadtwappen der Stadt Saulgau: ein Löwe, der sich an einer Säule aufrichtet. Außerdem gibt die Umschrift eine Anrufung wieder: ORATE PRO F(ratre) GEORGIO FESELE – gemeint ist vermutlich der Stifter der Bruderschaft, die im Jahr 1782 durch den römisch-deutschen Kaiser Joseph II. aufgehoben wurde. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Marianischen-Jungfrauen-Kongregation aus Rot an der Rot, um 1930

Im 16. Jahrhundert gründete der Jesuitenpater Jean Leunis am Collegium Romanum die Marianische Kongregation als Vereinigung männlicher Laien, die 1584 von Papst Gregor XIII. bestätigt wurde. Ihre Mitglieder setzten es sich zur Aufgabe, einen Lebensvollzug entlang der Anweisungen des Hl. Ignatius von Loyola zu verwirklichen. Insbesondere seine, unter dem Namen der Ignatianischen Exerzitien bekannten spirituellen Übungen standen im Vordergrund, die das Zwiegespräch des Gläubigen mit Gott in den Mittelpunkt rückten. Die Kongregationen waren dabei zumeist an Pfarreien, Schulen oder Universitäten angesiedelt. Zur Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden die Marianischen Frauen-Kongregationen, die ausschließlich weiblichen Mitgliedern offenstanden. Die enge Anbindung an Maria lässt diese Medaille der Marianischen Männerkongregation aus Rot an der Rot erkennen: Der Avers zeigt die Gottesmutter, die auf einer Wolke stehend aus ihren Händen Strahlen aussendet, und weist die MÄNNERKONGREGATION ROT als ihre Urheberin aus. Die Medaillenrückseite bildet Joseph mit dem Jesuskind ab, versehen mit dem Anruf: H(ei)L(iger) JOSEF BITTE FÜR UNS. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Brosche des Katholischen Gesellenvereins Radolfzell

Aus Radolfzell am Bodensee stammt diese schleifenförmige Brosche, die Zeugnis von der Existenz einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde ablegt: Auf der Vorderseite gibt sich die KATHOLI(ische) GESELL(en)-VER(einigung) RADOLFZELL als Auftraggeberin dieser Prägung zu erkennen. Dazu tritt die Abbildung eines rot-weiß geteilten Wappenschilds, der mit einem Kleeblattkreuz belegt ist. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Wallfahrtsmedaille mit dem Gnadenbild von (Hohen-)Rechberg, um 1760

Als der Graf von Rechberg im 15. Jahrhundert die hölzerne Marienkapelle auf dem Hohenrechberg bei Schwäbisch Gmünd durch einen steinernen Neubau ersetzen wollte, soll das Gnadenbild dreimal auf wundersame Weise von Engeln in den Ursprungsbau zurückgebracht worden sein. Bis ins 17. Jahrhundert stand daher der ältere Bau aus Holz. Erst 1686 wurde eine neue Kirche gebaut, indem man die Steinmauern um den Choraltar und Marienbild herum errichtete, um der gestiegenen Zahl an Wallfahrern gerecht werden zu können. In den 1760er-Jahren erfolgte in Rechberg die Gründung der Schutzengelbruderschaft „Maria Königin der Engel“, die mutmaßlich als Auftraggeberin dieser Wallfahrtsmedaille in Erscheinung getreten ist: Der Avers zeigt das Gnadenbild Marias mit dem Jesuskind, umgeben von der Umschrift S(ancta) MARIA RECHB(ergensis) in einem Spruchband. Auf der Medaillenrückseite findet sich die Darstellung eines Engels auf Wolken, der sich einem Jungen nach rechts zuwendet

Medaille des Jungfrauenvereins Eglofs

Aus Eglofs, heute ein Teilort von Argenbühl im Allgäu, stammt diese Medaille, die Zeugnis von der Existenz einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde ablegt: Die Umschrift der Vorderseite weist so den JUNGFRAUENVEREIN EGLOFS als Auftraggeber der Medaillenprägung aus. Daneben findet sich die die Darstellung eines Engels mit einem Jungen, die auf Wolken nach rechts schreiten. Den Revers ziert die von Strahlen umgebene Gottesmutter mit geöffneten Armen, die einen unter ihr liegenden Wurm als Symbol des Bösen niederdrückt. Die Initialen geben an, dass diese Medaille im C(arl) P(oellath) Münz- und Prägewerk Schrobenhausen in Oberbayern hergestellt wurde. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille der Marianischen Jungfrauen-Kongregation Aichstetten, um 1930

Im 16. Jahrhundert gründete der Jesuitenpater Jean Leunis am Collegium Romanum die Marianische Kongregation als Vereinigung männlicher Laien, die 1584 von Papst Gregor XIII. bestätigt wurde. Ihre Mitglieder setzten es sich zur Aufgabe, einen Lebensvollzug entlang der Anweisungen des Hl. Ignatius von Loyola zu verwirklichen. Insbesondere seine, unter dem Namen der Ignatianischen Exerzitien bekannten spirituellen Übungen standen im Vordergrund, die das Zwiegespräch des Gläubigen mit Gott in den Mittelpunkt rückten. Die Kongregationen waren dabei zumeist an Pfarreien, Schulen oder Universitäten angesiedelt. Zur Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden die Marianischen Frauen-Kongregationen, die ausschließlich weiblichen Mitgliedern offenstanden. Die enge Anbindung an Maria lässt diese Medaille erkennen, die um 1930 ausgegeben wurde: Sie zeigt auf ihrem Avers die Gottesmutter, die aus ihren Händen Strahlen aussendet. Als Auftraggeberin der Prägung gibt sich die die MARIAN(ische) JUNGFR(rauen)-CONGREGATION AICHSTETTEN zu erkennen. Die Rückseite ziert der Hl. Antonius mit einem Kind auf dem Arm. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Medaille auf die Wiedererrichtung der Dreifaltigkeitsbruderschaft in...

Der Überlieferung nach errichtete einst ein Hirte, ausgehend vom Fund eines Dreifaltigkeitsbilds auf dem Baldenberg bei Spaichingen eine hölzerne Kapelle, aus der sich später die Dreifaltigkeitskirche entwickelte. Ab dem 15. Jahrhundert erlebte die Wallfahrt mit der Errichtung der Dreifaltigkeitsbruderschaft einen deutlichen Aufschwung, der auch die Säkularisierungsbemühungen Kaiser Josephs II. keinen Abbruch taten. So heißt es im „Bruderschafts- und Wallfahrtsbüchlein“ von 1898: „[D]er ‚aufgeklärte‘ Kaiser hatte seine Rechnung ohne das Volk gemacht. Die Liebe des Volkes zu dieser Wallfahrt gründete zu tief, als daß sie […] hatte unterdrückt werden können.“ Erst die Zugehörigkeit zu Württemberg ab 1805 markierte den langsamen Niedergang der Wallfahrt samt Bruderschaft. Diese Medaille ging aus der feierlichen Wiederrichtung der Dreifaltigkeitsbruderschaft im Jahr 1897 hervor: Der Avers zeigt eine Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit, das in der Umschrift als SIGN(um) CONFRATERN(itatis) S(ancti)S(simae) TRINITATIS ausgewiesen wird. Den Revers ziert eine Abbildung der Dreifaltigkeitskirche selbst. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Einseitige Medaille der Marianischen Männerkongregation aus Singen

Im 16. Jahrhundert gründete der Jesuitenpater Jean Leunis am Collegium Romanum die Marianische Kongregation als Vereinigung männlicher Laien, die 1584 von Papst Gregor XIII. bestätigt wurde. Ihre Mitglieder setzten es sich zur Aufgabe, einen Lebensvollzug entlang der Anweisungen des Hl. Ignatius von Loyola zu verwirklichen. Insbesondere seine, unter dem Namen der Ignatianischen Exerzitien bekannten spirituellen Übungen standen im Vordergrund, die das Zwiegespräch des Gläubigen mit Gott in den Mittelpunkt rückten. Die Kongregationen waren dabei zumeist an Pfarreien, Schulen oder Universitäten angesiedelt. Zur Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden die Marianischen Frauen-Kongregationen, die ausschließlich weiblichen Mitgliedern offenstanden. Die enge Anbindung an Maria lässt sich anhand dieser einseitigen Medaille verdeutlichen: So findet sich hier die Darstellung der Gottesmutter neben einer Jungfrau. Als Auftraggeberin der Prägung gibt sich die die MÄNNERKONGREGATION SINGEN zu erkennen. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Wallfahrtsmedaille der Marienbruderschaft Saulgau, vor 1782

Aus Saulgau in Oberschwaben stammend, legt diese Medaille Zeugnis von der Existenz einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde ab: Die Umschrift der Medaillenvorderseite weist die FRATERN(itas) B(eatae) MA(riae) / VIR(ginis) IN SAULGAU als Auftraggeberin der Medaillenprägung aus. Weiterhin findet sich hier eine Darstellung der Maria Immaculata. Auf dem Revers ist das Wappen der Stadt Saulgau zu sehen: ein Löwe, der sich an einer Säule aufrichtet. Außerdem gibt die Umschrift eine Anrufung wieder: ORATE PRO F(ratre) GEORGIO FESELE – gemeint ist vermutlich der Stifter der Bruderschaft, die im Jahr 1782 durch den römisch-deutschen Kaiser Joseph II. aufgehoben wurde. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Wallfahrtsklippe der Sebastiansbruderschaft Waldsee, 1730

In einem Waldgebiet oberhalb von Haisterkirch bei Bad Waldsee liegt eine Wallfahrtskapelle, deren Sebastiansreliquie seit der Frühen Neuzeit zahlreiche Wallfahrer anziehen konnte – insbesondere am 20. Januar, dem Feiertag des Heiligen. Das Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs markierte einen deutlichen Höhepunkt der Wallfahrt zu Ehren des Hl. Sebastians, der bis heute als Schutzpatron gegen Pest und Seuchen verehrt wird. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich eine Kapelle aus Stein errichtet, die den bisherigen Holzbau ablöste. Dieses Abzeichen ging aus der Sebastianswallfahrt bei Haisterkirch hervor und weist den Träger als Mitglied der Sebastiansbruderschaft von Waldsee aus, die um 1460 gegründet wurde. Auf dem Avers findet sich ihr Erkennungszeichen: ein Einhorn, das auf einem Pfeilschaft nach links schreitet. Die Rückseite zeigt indes eine Ganzkörperdarstellung des an einen Baum gebundenen und von Pfeilen getroffenen Hl. Sebastians. Das Ausgabejahr wird mit 1730 angegeben. Die Erfassung dieses Abzeichens wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Wallfahrtsmedaille aus Steinhausen, 18. Jahrhundert

Die Medaille aus der Wallfahrtskirche Steinhausen zeigt den Altar mit dem Gnadenbild der Maria. Es war im Jahr 1735 aus dem benachbarten Kloster Schussenried nach Steinhausen gebracht worden. Auf der Rückseite ist die auf Wolken schwebende Gottesmutter dargestellt, die an sieben unter ihr kniende Mönche Skapuliere verteilt, Überwürfe über die Tunika der Ordenstracht. [Matthias Ohm]

Bruderschaftsmedaille mit dem Heiligblutreliquiar von Weißenau, 19. Jahrhundert

Überregionale Bedeutung entfaltete die Wallfahrt nach Weißenau in erster Linie wegen des dort verehrten Heiligblutreliquiars: Die Legende weiß zu berichten, das Blut Christi wäre einst von Maria Magdalena unter dem Kreuz aufgesammelt worden. Im 13. Jahrhundert kam die Reliquie schließlich infolge einer Schenkung König Rudolfs an das Kloster. Die Heiligblutverehrung stand dabei stets in Konkurrenz zum benachbarten Kloster Weingarten, in dessen Schatten sich der Konvent Weißenau zeit seines Bestehens bewegte. Im Jahr 1709 erhielt die Reliquie eine neue Fassung, die nach oben in ein Kreuz sowie die Figuren von Maria und Johannes mündet. Diese Medaille des 19. Jahrhunderts zeigt bereits die neuangebrachte Reliquienfassung. Auf dem Revers findet sich die Darstellung eines verletzten Herzens, umgeben von einem Strahlenkranz, in die oben zwei Hände, unten zwei Füße mit Wundmalen hineinragen. Die Umschrift weist die Fünf-Wunden-Bruderschaft, die im Jahr 1710 gegründet wurde, als Auftraggeberin der Prägung aus. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Bruderschaftsmedaille mit dem Heiligblutreliquiar von Weißenau, nach 1710

Überregionale Bedeutung entfaltete die Wallfahrt nach Weißenau in erster Linie wegen des dort verehrten Heiligblutreliquiars: Die Legende weiß zu berichten, das Blut Christi wäre einst von Maria Magdalena unter dem Kreuz aufgesammelt worden. Im 13. Jahrhundert kam die Reliquie schließlich infolge einer Schenkung König Rudolfs an das Kloster. Die Heiligblutverehrung stand dabei stets in Konkurrenz zum benachbarten Kloster Weingarten, in dessen Schatten sich der Konvent Weißenau zeit seines Bestehens bewegte. Im Jahr 1709 erhielt die Reliquie eine neue Fassung, die nach oben in ein Kreuz sowie die Figuren von Maria und Johannes mündet. Diese Medaille des 18. Jahrhunderts zeigt bereits die neuangefertigte Reliquienfassung, die von einem Strahlenkranz umgeben ist, aus denen oben zwei Hände, unten zwei Füße mit Wundmalen herausragen. Die Umschrift neben der Darstellung einer Kreuzigungsgruppe auf dem Revers weist die Fünf-Wunden-Bruderschaft, die im Jahr 1710 gegründet wurde, als Auftraggeberin der Prägung aus. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Kreuzförmige Medaille der Ulrichsbruderschaft Wangen, um 1960

Aus Wangen stammt diese kreuzförmige Medaille, die um 1960 entstand und auf die Existenz und das Wirken einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde verweist: Der Avers zeigt dabei die Kreuzigung Jesu. Die Rückseite zeigt indes ein Hüftbild des Hl. Ulrichs mit Bibel, Bischofsstab und Mitra. Die Inschrift nennt die Auftraggeberin der Prägung: Fraternitas S(anc)ti Udalrici Wangen. Die Jahresangabe (1515) greift das Gründungsdatum der Priesterfraternität auf.

Medaille der Sebastiansbruderschaft Waldsee, um 1860

In einem Waldgebiet oberhalb von Haisterkirch bei Bad Waldsee liegt eine Wallfahrtskapelle, deren Sebastiansreliquie seit der Frühen Neuzeit zahlreiche Wallfahrer anziehen konnte – insbesondere am 20. Januar, dem Feiertag des Heiligen. Das Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs markierte einen deutlichen Höhepunkt der Wallfahrt zu Ehren des Hl. Sebastians, der bis heute als Schutzpatron gegen Pest und Seuchen verehrt wird. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich eine Kapelle aus Stein errichtet, die den bisherigen Holzbau ablöste. Dieses Abzeichen ging aus der Sebastianswallfahrt bei Haisterkirch hervor und weist den Träger als Mitglied der Sebastiansbruderschaft von Waldsee aus, die um 1460 gegründet wurde. Auf dem Avers findet sich ihr Erkennungszeichen: ein Einhorn, das auf einem Pfeilschaft nach links schreitet. Die Rückseite zeigt indes eine Ganzkörperdarstellung des an einen Baum gebundenen und von Pfeilen getroffenen Hl. Sebastians. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Abzeichen der Sebastiansbruderschaft aus Waldee, 1756

In einem Waldgebiet oberhalb von Haisterkirch bei Bad Waldsee liegt eine Wallfahrtskapelle, deren Sebastiansreliquie seit der Frühen Neuzeit zahlreiche Wallfahrer anziehen konnte – insbesondere am 20. Januar, dem Feiertag des Heiligen. Das Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs markierte indes einen deutlichen Höhepunkt der Wallfahrt zu Ehren des Hl. Sebastians, der bis heute als Schutzpatron gegen Pest und Seuchen verehrt wird. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich eine Kapelle aus Stein errichtet, die den bisherigen Holzbau ablöste. Dieses Abzeichen ging aus der Sebastianswallfahrt bei Haisterkirch hervor und weist den Träger als Mitglied der Sebastiansbruderschaft von Waldsee aus, die um 1460 gegründet wurde. Auf dem Avers findet sich ihr Erkennungszeichen: ein Einhorn, das auf einem Pfeilschaft nach links schreitet. Die Rückseite zeigt indes eine Ganzkörperdarstellung des an einen Baum gebundenen und von Pfeilen getroffenen Hl. Sebastians. Das Ausgabejahr wird mit 1756 angegeben. Die Erfassung dieses Abzeichens wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

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