Die Herstellung von Hinterglasbildern war in Augsburg zwischen 1750 und 1810 ein zünftiges Gewerbe. 28 zunftgebundene Hinterglasmaler sind hier namentlich bekannt. Die Maler, die ihr Handwerk in Augsburg erlernt haben mussten, arbeiteten in kleineren oder größeren Werkstätten mit einer speziellen Maltechnik, der transparenten "Rückwärtsmalerei" (sog. Augsburger Werkstattstil). Das Spektrum ihrer Bildmotive reicht von religiösen über mythologische bis zu profanen Themen. Die "ausgemalten" Augsburger Hinterglasbilder zeigen eine differenzierte Farbgebung, nicht selten auf Brauntöne abgestimmt. Die Erzeugnisse der zunfthandwerklichen Hinterglasmalerei in Augsburg weisen häufig eine Eigentümlichkeit auf: Bei etwa 80 % dieser Bilder sind mehrere oder alle Ecken der Glastafel gekappt. Dieses Phänomen ist charakteristisch, aber nicht spezifisch für Augsburg, da es mitunter auch bei Hinterglasbildern aus Kaufbeuren oder Tirol beobachtet werden kann.
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Museum im Kornhaus Bad Waldsee
Hinterglasbilder aus Augsburg
Hinterglasbilder aus Augsburg
Hinterglasbild mit Landschaftsszenerie, im Zentrum eine Reiterin (auf einem Esel ?) und ein Fußgänger im Gespräch; beide deuten mit dem Finger in eine unbestimmte Ferne.
Hinterglasbild mit Landschaftsszenerie am Fluss. Im Mittelpunkt Figurengruppe mit Tragtier (Esel ?).
Hinterglasbild Landschaftsszenerie am Fluss. Ein Angler hat sich am Ufer niedergelassen. In seinem Rücken eine Gruppe von drei Personen.
Hinterglasbild mit der Opferung Isaaks durch seinen Vater Abraham nach der Erzählung des Alten Testaments (Gen 22,1–19).
Hinterglasbild mit galanter Szene - ein Jüngling greift nach den Trauben, die ihm das Mädchen entführen will. Nach einem durch Stiche vermittelten Jahreszeitenzyklus von Jacopo Amigoni (1675-1752).
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