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Museum Schloss Moritzburg Zeitz Franz Hein

Franz Hein

Arbeiten von Franz Hein in der Sammlung des Museums Schloss Moritzburg Zeitz
Franz Hein (1863 - 1927) war vielseitig künstlerisch tätig als Maler, Grafiker, Holzschneider, Illustrator und Buchausstatter.
Nach einer Lehre als Theatermaler studierte er an der Karlsruher Kunstakademie und war seit 1890 an der dortigen Kunstgewerbeschule beschäftigt.
Ab 1905 war er Professor an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig.
Anlässlich der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 1914 erhielt er die Sächsische Staatsmedaille für Druckgraphik.

[ 13 Objekte ]

Lieder und Bilder von Franz Hein

Seine Gedichte hat hier der Maler, Grafiker, Holzschneider, Illustrator und Buchaustatter selbst illustriert. 15 Holzschnitte schmücken diesen Gedichtband. Ein Zeitgenosse des Künstlers Franz Hein, F. Dörnhöffer, äußerte sich in den "Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst" zu Heins lyrischen Bemühungen folgendermaßen: "Als Maler und Lithograph wohl Jedem bekannt und Freund, der die Schöpfungen der Gegenwart mit Interesse überschaut, tritt uns Franz Hein ... entgegen und erweist sich auch in dieser Kunst als Meister im gereiften, sicheren Ausdruck. Die Persönlichkeit, die wir aus seinen Bildern liebgewonnen haben, spricht sich auch in der Dichtung klar aus ... Von unübertroffener Feinheit ist die Zusammenstimmung der Zeichnungen mit dem Inhalt der Dichtung."

Porträt einer jungen Frau im Profil

Das Porträt, das Franz Hein während seines Studiums an der Karlsruher Kunstakademie anfertigte, trägt den Titel "Brustbild einer jungen Frau im Profil". Sieht man genauer hin, kommen einem Zweifel, vielleicht ist hier doch ein Mädchen dargestellt? Das Ende der Kindheit kann ein Mädchen auch heute noch viel zu früh und unvorbereitet treffen.

Mädchen mit Schleife im Haar

Das Gesicht des Mädchens ist direkt auf den Betrachter gerichtet. Durch diese volle Zuwendung wird ein Gefühl von Intimität vermittelt. Das Mädchen im lustigen Tupfenkleid mit breitem Spitzenkragen tritt uns über ihre Zeit hinweg als selbstbewußte, kleine Persönlichkeit entgegen. Franz Hein hat dieses undatierte Blatt mit seinen Initialen signiert.

Porträt eines blonden Mädchens

Franz Hein hatte es hier offensichtlich nicht mit einem gutgelaunten Modell zu tun. Möglicherweise hat ihn aber der prüfende Blick besonders gereizt. Die strenge Kleidung steht im Kontrast zum langen Haar, das sich wohl auch nicht so leicht bändigen ließ. Das auf Karton kaschierte unedatierte Blatt ist mit F. H. signiert.

Buche, Blatt 7 aus dem Mappenwerk UNSERE BÄUME

Der Farbholschnitt "Buche" gehört in das Mappenwerk "Unsere Bäume" von Franz Hein. Die Krone des Baumes sehen wir nicht, auch die Blätter erahnen wir mehr, als dass wir sie sehen. Allein der Baumstamm kann uns vermitteln, dass es sich hier um eine Buche handelt. Mit dem Überdruck nur einer einzigen Farbe gelingt es Hein, den Eindruck eines vielfarbigen Bildes zu erwecken.

Erle, Blatt 6 aus dem Mappenwerk UNSERE BÄUME

Der Farbholzschnitt "Erle" gehört in das Mappenwerk "Unsere Bäume" von Franz Hein. Die Krone des Baumes sehen wir nicht mehr. Allein die Stämme vermitteln uns, dass es sich hier um Erlen handelt. Mit dem Überdruck nur einer einzigen Farbe gelingt es Hein auch mit diesem Holzschnitt, den Eindruck eines vielfarbigen Bildes zu erwecken.

DEUTSCHER WALD Die Jahreszeiten in Holzschnitten von Franz Hein

Der Leipziger Museumsdirektor Julius Vogel schreibt in seinem Geleitwort zu dieser Grafikmappe "Franz Hein ist der berufenste Meister des deutschen Waldidylls, seine Kunst erscheint hier als der unmittelbare Ausdruck seiner Ideale." Vor allem in den Vogesen findet Hein seine Wald-Motive, so auch für den "Winter". Eine Zeichnung in seinem Skizzenbuch aus dem Jahr 1891 bildete die Vorlage für diesen Holzschnitt.

Mädchen aus Grötzingen

Das Aquarell entstand zwischen 1891 und 1905. In dieser Zeit lebte Franz Hein auf Schloss Augustenburg in Grötzingen. Die Porträtmalerei nahm in seinem Gesamtschaffen einen wichtigen Platz ein. Hier zeigt er uns ein braungebranntes Bauernmädchen in praller Sommersonne. Ihr Haar ist so fest zu einem dünnen Zöpfchen geflochten, dass dieser sogar etwas absteht. Darstellungen im Profil haben ihr Vorbild in römischen Kaisermünzen. Sie galten als die charakter- und würdevollste Abbildung des Menschen.

Die Wunderblume

Märchenmotive spielten im Schaffen Franz Heins eine zentrale Rolle. Seine intentionen leuchteten den Künstlerkollegen nicht immer ein, deshalb äußerte er sich folgendermaßen: "Ich muss hier das Erstauen erwähnen, mit welchem die Kollegen meine Entwicklung zum Märchenmaler ansahen. Sie fanden darin einen Widerspruch gegen den ’Realismus’, den ich so eifrig verfochten und für mich selbst gesucht hatte ... begriffen nicht, dass der Realismus für mich nur ... die feste Grundlage bedeutete ... So musste ich mit meinem Freunde Carlos Grethe heftig ringen gegen seine Meinung, dass die Wundergestalten des Märchens für uns Moderne (modern 1888!) nur Sinnestäuschungen durch Licht und Luft sein könnten ... Von Kollegen Biese musste ich hören: ’Sie müssen stilisieren, Hein, wie Schwind. Ihre Märchen sind zu realistisch’ ... Musste ich als Kind einer neuen Zeit nicht auch eine neue Weise haben? ... allmählich entdeckte ich, dass auch Schwind und selbst Richter ... ’Realisten’ waren wie ich, beide bemüht, mit den Mitteln ihrer Zeit so wahr und wirklich zu sein, wie ich von ... der meinigen aus - auch im Märchen." Die stimmungsvolle farbige Originalsteinzeichnung entstand in der Kunstdruckerei des Karlruher Künstlerbundes (KKK Nr. J 9). Sie ist auf grau Pappe kaschiert.

Brüderchen und Schwesterchen, Mappe mit vier Holzschnitten von Franz Hein

In seinem Einführungstext zur Mappe schreib Max Lehrs 1922: "Es sind keine bloßen Illustrationen, die sich wortgetreu an den Text des Märchens halten, sondern sie verraten die Hand eines kongenialen Dichters, eines Märchenerzählers, dem das Unmögliche zur selbstverständlichen Wahrheit wird, das Wunderbare zum Erlebnis, und der mit seinem Kinderglauben alle durch böse Geister und zauberkundige Stiefmütter heraufbeschworenen bedrohlichen Verwicklungen entwirrt, bis der schöne Märchenprinz die holde Braut in sein strahlendes Königsschloss heimgeführt und das Brüderchen aus seinem Rehkälbchenzauberbann erlöst hat."

Wasgen-Wald, Holzschnitte von Franz Hein

Bäume und Wälder zählten zu den bevorzugten Motiven von Franz Hein. Der Name Wasgenwald ist eine alte Bezeichnung für zwei benachbarte Mittelgebirgslandschaften. Der Wasgau liegt im südlichen Teil des Pfälzer Waldes. Die in Frankreich liegenden Vogesen schließen sich südlich diesem Waldgebiet an. Die sechs handsignierten Holschnitte tragen die Titel "Waldruine (Klein-Arnsburg)", "Waldtalbrücke", "Herbststurm", "Ruine Lützelhardt", "Ruine Wasgenstein" und "Ruine Schönsck". Eine Einführung von Friedrich Lienhard ergänzt die im R. Voigtländer’s Verlag 1921 in Leipzig erschienene Mappe.

Weiblicher Akt mit Lilien

Ein weiblicher Akt mit niedergeschlagenen Augen. Das lange Haar bedeckt teilweise seine Blöße. Die Unschuld möchte man ihr glauben. Die beiden weißen Lilien bekräftigen diese Vermutung. Sie stehen für Licht und damit auch für die echte Liebe! Sie sind Symbol für Reinheit, Unschuld und Jungfräulichkeit. War hier ein Märchenmotiv, wie öfter bei Franz Hein, die Inspirationsquelle?

Waldlandschaft mit Felsen

Ein Nadelbaum vor einem bemoosten Felsen, umwogt von Farnkraut. Der Wald war für Franz Hein ein unerschöpfliches Thema. In seinen Mappenwerken "Deutscher Wald" (1919), "Waldesstille I" (1920), "Wasgenwald" (1921), "Deutsche Eichen" (1924), "Unsere Bäume" (1925) und "Waldbilder" (1925) hat er das immer wieder unter Beweis gestellt.

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