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Landesmuseum Württemberg Zwei Deckelpokale mit jeweils 20 aufgesetzten Gemmen

Zwei Deckelpokale mit jeweils 20 aufgesetzten Gemmen

Beide Deckelpokale sind von Philipp Jacob Drentwett und wurden in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Augsburg hergestellt. Auf jedem Ziergefäß mit Deckel sind 20 Gemmen appliziert. Neunzehn davon stammen aus neuzeitlicher Massenproduktion. Die Nummerierung der Gemmen erfolgt im Uhrzeigersinn von oben nach unten.

[ 42 Objekte ]

Intaglio auf Deckelpokal mit Blumenvase, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt eine breite Vase auf einer Grundlinie. Der Fuß ist halbrund, der Körper ist zweigeteilt. Der obere, ausladende Teil ist schräg gekerbt, die Mündung ist schmal. In der Vase befindet sich eine Blume mit einem Stil, zwei Ästchen mit je drei breiten Blättern und einer kugeligen Blüte. Die einfache und schlichte Arbeit ist ein Erzeugnis der Massenware. Beliebte Motive solcher schlichten und sehr kleinen Steine sind Sterne, Pflanzen, Tiere, Buchstaben, Herrscherköpfe und Figuren. Derartige flüchtige Lapislazuli- und Karneolgemmen wurden seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Oberitalien massenhaft für dekorative Zwecke hergestellt und gerne wie hier auf Ziergefäßen angebracht. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Porträt, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Porträt im Profil nach links. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der hinter der rechten Schulter sichtbar ist. Der Kopf ist länglich oval. Das kleine Kinn ist rund, die Oberlippe ragt etwas über die Unterlippe hervor, Die Nase ist gerade und geht in die flache Stirn über, das Auge ist recht klein. Die Dargestellte hat lange Haare, die das Gesicht in Wellen umspielen, das Ohr jedoch freilassen. Hinter dem Ohr liegen die Haare unter einer Art Band, darunter fallen sie nach hinten wehend auf die Schulter. Die gute Arbeit ist schön proportioniert und zumeist sauber ausgeführt. Das vorliegende Stück setzt sich von der Masse der weiblichen Brustbilder durch das wehende Haarmotiv ab. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit Vogel mit Zweig, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt einen Vogel auf einer kurzen Grundlinie nach rechts. Rechts vor dem Vogel wächst ein Ast mit zehn Blättern, links von ihm zwei kurze Grasbüschel. Der Vogel hat dünne Beine, einen recht breiten Schwanz und hat den Kopf in den Nacken gelegt. Im geöffneten Schnabel hält ein einen langen Zweig mit neun Blättern. Die einfache und schlichte Arbeit ist flüchtig und schnell ausgeführt. Das merkwürdige, sehr weite Zurückwerfen des Kopfes verweist dieses Stück in dem Umkreis der sog. „Lapislazuliwerkstatt“. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Profil nach links. Die Dargestellte trägt einen Mantel um die rechte Schulter, der unter den entblößten Brüsten zur linken Armbeuge läuft. Der Hals ist sehr kurz, der Kopf ist rundlichoval. Das Kinn ist spitz, die gerade Kinnlinie fällt leicht ab. Die Lippen sind recht schmal, die kleine Nase ist gerade, die Stirn ist flach. Die Haare weisen in Wellen vom Gesicht nach hinten und sind im Nacken zu einem kleinen Knoten zusammengefasst. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit männlichem Porträt, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein männliches Porträt im Profil nach links. Der Büstenausschnitt ist unregelmäßig, der kurze Hals ist recht breit, der Kopf ist eckig. Kinn, Mund und Nase sind nur schematisch wiedergegeben, die Kinnlinie fällt ab, die Nase springt weit zurück und ist deutlich von der Stirn abgesetzt. Das Auge ist nahezu dreieckig. Der Dargestellte hat halblange Haare, die etwas länger in den Nacken fallen. Die grobe und einfache Arbeit ist mit nur wenigen Schnitten gesetzt. Derartige schlichte Stücke finden sich oft als Zierrat auf Gefäßen. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel um beide Schultern, der unter den entblößten Brüsten entlangläuft. Der kurze Hals ist leicht vorgestreckt, der Kopf ist rundlichoval. Das kleine Kinn ist halbrund, der Mund ist leicht geöffnet, die Lippen sind spitz. Die Nase ist nahezu gerade. Die Haare weisen von der Stirn nach hinten und sind im Nacken zu einem Knoten zusammengefasst. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit Schmied (Vulcanus oder Daidalus?), 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Amethyst ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt einen unbekleideten Schmied. Der Handwerker sitzt auf einer runden, profilierten Sitzgelegenheit, das rechte Bein ist etwas stärker angewinkelt, der Kopf und der Oberkörper sind weit vorgebeugt. Gesicht und Haare sind nur schematisch angegeben. Über dem linken Oberarm läuft ein schmaler Mantel, in der erhobenen Linken hält er einen Hammer. In der vorgestreckten rechten Hand hält die Figur vermutlich einen Flügel, der auf einem runden, profilierten Ambos ruht. Die einfache und schlichte Arbeit ist mit wenigen, sicheren Schnitten gesetzt. Sollte es sich bei dem Gegenstand auf dem Ambos tatsächlich um Flügel handeln, wäre hier der mythische Erfinder Daidalus dargestellt. Eine andere Deutungsmöglichkeit wäre Vulcanus, der Waffen, hier wohl Speere oder Lanzen, schmiedet. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel über die linke Schulter, der die rechte Brust und die rechte Schulter freilässt. Der schmale Hals ist vorgestreckt, der Kopf ist rundlich. Das kleine Kinn ist rund, die Wange ist füllig. Die Nase ist gerade. Die Haare weisen in leichten Wellen von der Stirn nach hinten, wo sie in einem kleinen Knoten zusammengefasst sind, aus dem ein schmaler Schleier herabfällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit Opferndem vor Altar, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt eine männliche Figur auf einer Grundlinie nach links. Der Dargestellte trägt einen Hüftmantel, der den Oberkörper und die Arme freilässt. Er ist bärtig, seine halblangen Haare sind am Ansatz eingedreht. Der linke Arm ist vorgestreckt und leicht erhoben. Links vor ihm befindet sich ein halbhoher, runder Gegenstand, der oben und unten profiliert ist und dessen oberer Teil eingezogen ist. Dieses Stück ist eine durchschnittliche bis gute Arbeit, der Kopf und das Gewand sind recht gut gelungen, die Hände bleiben undeutlich, die Füße sind zu klein. Vermutlich ist hier ein Opfernder vor einen Rundaltar dargestellt. Das Motiv der Hände bleibt jedoch unklar. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt einen Mantel über die rechte Schulter, der die linke Brust und die linke Schulter freilässt, eine Halskette mit einem tropfenförmigen Anhänger sowie ein rundes Ohrgehänge. Der Hals ist leicht vorgestreckt, der Kopf ist eckig. Das schmale Kinn ist spitz, dreieckige Nase ist gerade. Die Haare weisen von der Stirn nach hinten und sind dort zu einem Zopfknoten zusammengefasst, aus dem ein kurzer Schleier herabfällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit stehendem Mars, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Heliotrop ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt eine unbekleidete männliche Figur. Das linke Bein ist recht weit zurückgesetzt, das rechte Bein ein wenig. Der Oberkörper ist frontal dargestellt und leicht zurückgeneigt. Der Dargestellte trägt einen langen Mantel um die Schultern, der im Rücken herabfällt. Mit der erhobenen Linken stützt er sich auf eine lange, dünne Lanze, mit der vorgestreckten Rechten hält er einen Schild, der links vor ihm auf der Grundlinie steht. Der kleine Kopf ist nach links oben gewendet, der Dargestellte trägt einen Helm mit Helmbusch. Die einfache, schlichte und flüchtige Arbeit ist mit wenigen Schnitten gesetzt. Dargestellt ist ein Krieger, vermutlich wohl der Kriegsgott Mars. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt einen Mantel über die rechte Schulter, der die linke Brust und die linke Schulter freilässt. Der Hals ist recht kräftig, der kleine Kopf ist eckig. Das Kinn ist klein, der Mund ist leicht geöffnet, die recht große Nase ist nahezu gerade. Die Haare liegen recht eng am Kopf an, sie lassen das Ohr frei und sind am Hinterkopf in einem breiten Zopfknoten zusammengefasst, aus dem ein dünner Zopf herabfällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Intaglio mit „W“ und Stern, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt den Buchstaben W und darüber einen sechsstrahligen Stern. Die obere Haste des W ist durchgehend, die beiden mittleren Querhasten überschneiden sich. Die sehr einfache, etwas zittrige Arbeit besteht aus acht Strichen. Material und Ausführung weisen das Stück in die Nähe der sog. „Lapislazuliwerkstatt“. Beliebte Motive solcher schlichten und sehr kleinen Steine sind Sterne, Pflanzen, Tiere, Buchstaben, Herrscherköpfe und Figuren. Derartige flüchtige Lapislazuli- und Karneolgemmen wurden seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Oberitalien massenhaft für dekorative Zwecke hergestellt und gerne auf Ziergefäßen angebracht. In den Beständen der Stuttgarter Kunstkammer finden sie sich lose und auf Gefäßen gefasst. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit Kindergesicht, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt den Kopf eines Kindes im Dreiviertelprofil nach rechts. Die linke Wange ist füllig, die rechte ist stark verkürzt, das Kinn ist rundlich. Die Lippen sind füllig, die Nase ist klein, die Augen sind recht groß und von schweren Lidern gerahmt. Die Stirn ist leicht gewölbt und wird von den lockigen Haaren eckig gerahmt. Die durchschnittliche Arbeit ist gut proportioniert. Solche sehr kleinen Kameos mit frontalen Kinderköpfchen (Amor?) finden sich häufig und dienten wohl ursprünglich – so wie hier - als Dekor eines Gerätes oder Geschirrs. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit stehender Figur, wohl 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt eine auf einer kurzen Grundlinie stehende Figur. Das rechte Bein ist weiter vorgestreckt als das linke, beide Arme sind abgespreizt, der Kopf blickt vermutlich nach links. Die derbe und sehr einfache Arbeit besteht aus sehr wenigen Strichen, was eine Einordnung erschwert. Das Motiv erschließt sich aufgrund der Einfachheit nicht. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit Kindergesicht, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt den Kopf eines Kindes im Dreiviertelprofil nach links. Die Wangen sind recht flach, das breite Kinn ist rundlich. Die Nase ist klein, die Augen sind von schweren Lidern gerahmt. Die Stirn ist leicht gewölbt und wird von den lockigen Haaren eckig gerahmt. Die durchschnittliche Arbeit ist gut proportioniert. Der starke Abrieb des Reliefs macht eine Einordnung schwierig. Solche sehr kleinen Kameos mit frontalen Kinderköpfchen (Amor?) finden sich häufig und dienten wohl ursprünglich – so wie hier - als Dekor eines Gerätes oder Geschirrs. [Marc Kähler]

Intaglio auf Deckelpokal mit Blume, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Karneol ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt eine Blume, bestehend aus einem Stämmchen, zwei recht großen, ovalen Blättern und einer großen runden Knospe mit drei kurzen Strichen. Die einfache Arbeit könnte einen Granatapfel oder eine Mohnkapsel darstellen. Material und Ausführung weisen das Stück in die Nähe der sog. „Lapislazuliwerkstatt“. Beliebte Motive solcher schlichten und sehr kleinen Steine sind Sterne, Pflanzen, Tiere, Buchstaben, Herrscherköpfe und Figuren. Derartige flüchtige Lapislazuli- und Karneolgemmen wurden seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Oberitalien massenhaft für dekorative Zwecke hergestellt und gerne auf Ziergefäßen angebracht. In den Beständen der Stuttgarter Kunstkammer finden sie sich lose und auf Gefäßen gefasst. [Marc Kähler]

Kameo auf Deckelpokal mit weiblichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einem Deckelpokal gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel über die linke Schulter, der die rechte Brust und die rechte Schulter freilässt. Der schmale Hals ist vorgestreckt, der Kopf ist eckig. Das Kinn ist spitz, die Lippen sind schmal, die Nase ist nahezu gerade. Die Haare weisen in Wellen von der Stirn nach hinten und sind dort in einem kleinen Knoten zusammen gefasst, aus dem ein Schleier herabfällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

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