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Landesmuseum Württemberg Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 398 Objekte ]

Anhänger mit dem Doppelbildnis von Herzog Carl Eugen und Elisabeth Friederike...

Noch keine zwölf Jahre alt wurde Elisabeth Friederike, die Tochter des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth, zum Gegenstand der großen Politik: Ihr Onkel, Friedrich der Große, verlobte sie mit dem 16-jährigen Herzog Carl Eugen von Württemberg (reg. 1748-1793). Vier Jahre später wurde geheiratet. Das einzige Kind des Paares starb im Säuglingsalter. Als Carl Eugen an der Fortsetzung der unglücklichen Ehe kein machtpolitisches Interesse mehr hatte, durfte die Herzogin 1756 nach Bayreuth zurückkehren. Der Anhänger mit dem Doppelbildnis Carl Eugens und Elisabeth Friederikes könnte anlässlich der Hochzeit des Paares für die Hochzeitsgäste gefertigt worden sein. Er ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Aufrisse von drei Gebäuden des "Dörfles" im ehemaligen Schlosspark von Schloss...

Ab 1776 ließ Herzog Carl Eugen von Württemberg (reg. 1748-1793) den Park von Schloss Hohenheim in einen Garten im bäuerlich-ländlichen Stil verwandeln: als exklusiven Rückzugsort für sich und seine Gemahlin Franziska von Hohenheim (1748-1811). In diesem "Dörfle" standen zur Überraschung der Gäste Dutzende kleiner Bauten höchst unterschiedlicher Art - darunter ein antiker Tempel, ein Belvedere und eine Moschee. Sie sollten das Paar unter anderem an die gemeinsamen Bildungsreisen erinnern. Die Aufrisse des "Cirkel Baus", eines "Belvederes" und der "Moschee" sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Herzog Friedrich Eugen von Württemberg

Durch seine kluge Heiratspolitik, die seinem Land hohes Ansehen einbrachte, legte Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (reg. 1795-1797) die Grundlagen für den Aufstieg Württembergs zur Mittelmacht. Zwar gingen unter ihm die linksrheinischen Territorien verloren. Aber schon sein Sohn und Nachfolger Herzog Friedrich II. (reg. 1797-1803 Herzog, 1803-1805 Kurfürst, 1806-1816 König) wurde von Napoleon für diesen Verlust reich entschädigt: mit umfangreichen säkularisierten und mediatisierten Gebieten rechts des Rheins - und mit der Königskrone. Die Büste Friedrich Eugens ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Zepter der Könige von Württemberg

Erst anderthalb Jahre nach seiner Rangerhöhung zum König stand Friedrich I. (reg. 1797-1816) auch ein Zepter zur Verfügung. Anlässlich der Vermählung seiner Tochter Katharina von Württemberg (1783-1835) mit Jérôme Bonaparte (reg. 1807-1813), dem jüngeren Bruder Kaiser Napoleons, wird das Zepter im August 1807 erstmals erwähnt. Den eleganten und betont schlichten Herrscherstab soll der württembergische Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret entworfen haben. Von dem großen Smaragd unter dem mit Diamanten besetzten Kreuz heißt es in einem Juwelenverzeichnis von 1794, er sei wegen mangelnder Reinheit für "großfürstliche Personen nicht schicklich". Als Insignie der Macht wurde bei besonderen Anlässen immer auch das Zepter zusammen mit der Königskrone präsentiert. Das Zepter der Könige von Württemberg ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Die letzte von vier Äbtetafeln aus dem ehemaligen...

Die Folge der Äbte eines Klosters ist im Grunde endlos fortsetzbar. Das ist die Botschaft einer "Ahnengalerie" des Weißenauer Klosters, die insgesamt vier Äbtetafeln umfasst. Durch die Säkularisation ist diese Kontinuität abgebrochen; der zuletzt dargestellte Abt, Karl Ummenhofer, starb 1794. Der letzte regierende Abt, Bonaventura Brehm konnte die fünfte Äbtetafel, die mit seinem Bildnis begonnen hätte, nicht mehr in Auftrag geben. Die letzte der vier Tafeln ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kalenderscheibe

Auf dieser reich verzierten Kalenderscheibe lassen sich zahlreiche kalendarische Angaben, z. B. das Datum beweglicher Festtage, und astronomischer Daten wie beispielsweise Mondstellungen ablesen. Die Scheibe zeugt zudem von kostspieliger Wissenschaftsförderung in der geistlichen Herrschaft Ellwangen. Der naturwissenschaftlich interessierte Fürstpropst Johann Christoph Adelmann (reg. 1674-1687) ließ sie für das örtliche Jesuitengymnasium fertigen. Solchen Fördermaßnahmen setzte die Säkularisation 1802 ein Ende, wenn auch Ellwangen als Verwaltungszentrum der neuwürttembergischen Gebiete eine neue Bedeutung erhielt. Die Kalenderscheibe ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Türen vom Hauptportal des Konvents der ehemaligen Zisterzienserabtei Schöntal

Ohne die Wappen des Zisterzienserordens (links) und des Abtes Angelus Münch (reg. 1732-1761) könnte man glauben, die prachtvollen Türflügel gehörten zu einem Schloss. Tatsächlich stand der Abt des Klosters Schöntal einem kleinen, aber souveränen Staat vor und hatte diesen angemessen - eben wie ein Schlossherr - zu repräsentieren. Nach der Säkularisation wurde das Kloster in ein evangelisch-theologisches Seminar umgewandelt. Die Türen sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Marketerie mit der Ansicht des Deutschordensschlosses Altshausen

Die Holzeinlegearbeit zeigt eine Idealansicht des so nie fertiggestellten Deutschordensschlosses Altshausen als symmetrische Barockanlage. Nur Bruchstücke dieser Planung kamen zur Ausführung, zum Beispiel der Reitstall (1729-31) und das prächtige Torgebäude. Nach der Säkularisation fiel die Deutschordensherrschaft 1807 an Württemberg. Das Schloss Altshausen ist heute Residenz des Hauses Württemberg. Das Werk ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Maria Karolina von Königsegg-Rothenfels

Maria Karolina Gräfin von Königsegg-Rothenfels (reg. 1742-1774) war Fürstäbtissin des vornehmen Damenstiftes Buchau. Hier ist sie mit den Architekturplänen für den Neu- und Umbau des Stiftes durch Pierre Michel d’Ixnard (1723-1795) zu sehen. Der damals ungewöhnlich moderne französische Architekt brachte den Frühklassizismus nach Oberschwaben. Nach der Säkularisierung fiel das Stift zusammen mit der Stadt Buchau 1803 dem Fürsten von Thurn und Taxis zu. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Tonstempel

Tonstempel wie dieser aus Unteruhldingen dienten wohl zum Bedrucken von Textilien oder zum Verzieren von Broten. Der Tonstempel ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Brucherzdepot aus Albstadt-Pfeffingen

Spätestens ab der mittleren Bronzezeit wurde Altmetall gezielt wiederverwendet. Besonders häufig sind Horte aus zerbrochenem Altmetall jedoch aus der Urnenfelderzeit überliefert. Sie bestehen aus teils vollständigen, teils zerbrochenen oder beschädigten Gegenständen. Der größte Depotfund dieser Art aus Baden-Württemberg wurde 1885 bei Albstadt-Pfeffingen gefunden. Er enthielt neben 41 Sicheln auch Messer, Beile, Lanzenspitzen, Armringe und Nadeln sowie als große Besonderheit die Reste eines bronzenen Brustpanzers. Der Metallhort ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Gussformendepot aus Heilbronn-Neckargartach

Der größte Fund steinerner Gussformen aus Deutschland wurde 1953 unter einer großen Steinplatte bei Heilbronn-Neckargartach entdeckt. Die Gussformen waren nebeneinander deponiert, eine Vorgehensweise, die Sorgfalt beweist. Mit den meist zweiteiligen Gussformen aus Sandstein konnten Griffzungenschwerter, Messer, Sicheln, Pfeilspitzen und Hämmer hergestellt werden. Die Gussformen weisen Spuren starker Hitzeeinwirkung auf, ein Beleg dafür, dass sie vor ihrer Deponierung in Gebrauch waren. Das Gussformendepot ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Stufenteller aus Münsingen-Böttingen

Die runde Fläche dieses Tellers aus Münsingen-Böttingen wurde in einzelne Felder aufgeteilt und so verziert, dass nie gleichartige Muster aneinander grenzen. Der Stufenteller ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Stufenteller aus Tannheim

Die Muster dieses einfarbigen Tellers aus Tannheim wurden aus dem lederharten Ton geschnitten oder mit Stempeln in die noch weiche Oberfläche gedrückt. Der Stufenteller aus Tannheim ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Messer aus Dotternhausen-Plettenberg

Am Ende der Spätbronzezeit verzierte man einige Schwertknäufe, Nadelköpfe und Messer mit Einlagen aus silbrig glänzendem Eisen. Das Material dazu war sicher importiert und bildet den ersten Beleg für die Eisenverarbeitung in Mitteleuropa. Ein schönes Beispiel dafür ist das Messer aus Dotternhausen-Plettenberg, das an seinem gehörnten Griff eine kleine Eiseneinlage trägt. Das Messer ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Zwei Tonnenarmbänder aus einem Grabhügel auf dem "Ringertbühl" bei Mahlstetten

Tonnenarmbänder aus Bronze bedeckten fast den ganzen Unterarm und gehörten zum Schmuck wohlhabender Frauen des 6. Jahrhunderts vor Christus. Ihre Herstellung erfolgte in einem aufwendigen und kunstvollen Treibprozess aus einem einzelnen Bronzeblech. Nach dem Treiben wurden die Armbänder mit fein ziselierten, gepunzten oder gebohrten geometrischen Mustern versehen, wie sie auch auf zeitgleichen Gürtelblechen vorkommen. Die beiden Tonnenarmbänder stammen aus einem Grabhügel auf dem "Ringertbühl" bei Mahlstetten. Sie sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Gürtelblech aus Engstingen-Großengstingen

Der Dekor dieses Gürtelblechs aus Engstingen-Großengstingen zeigt figürliche Darstellungen wie Männchen und kleine Pferde oder Hirsche, die, obwohl sie immer noch in einem streng geometrischen Rahmen aneinandergereiht sind, nicht der einheimischen Ziertradition entstammen. Sie gehen offenbar auf die zunehmenden Kontakte mit dem Ostalpengebiet und Oberitalien zurück, wo derartige Abbildungen häufig auftreten. Das Gürtelblech ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Helm

Der eiserne Helm mit Dreipasswangenklappen aus einem Kriegergrab (Grab 11) des Gräberfeldes von Gäufelden-Nebringen ist eine große Rarität im Fundspektrum der südwestdeutschen Frühlatènezeit und sicher ein Zeichen der besonderen sozialen Stellung des Toten. Der Bestattete trug neben Schwert und Stoßlanze einen goldenen Fingerring an seiner linken Hand. Der Helm ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Scheibenhalsring

Die mit Ranken- und Spiraldekor verzierten Scheibenhalsringe aus Gäufelden-Nebringen stammen aus der Zeit der keltischen Wanderungen, in der keltische Stämme von der Atlantikküste bis nach Oberitalien, Rumänien und Zentralanatolien siedelten. Einlegearbeiten aus rotem Glas wie an diesem Ring beherrschten die Kelten meisterhaft. Die heute grüne Patina der Bronze täuscht. Ursprünglich wiesen die Ringe einen lebhaften Farbkontrast zwischen dem goldfarbenen Metall und dem kräftigen roten Farbton der Glaseinlagen auf. Der Halsring ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Maskenfibel

Typisch für die Kunst der frühen Latènezeit ist ein vor allem auf figürlichen Fibeln in Erscheinung tretendes Menschenbild. Hier wird die Darstellung des menschlichen Gesichts ins Ornament integriert. Es entstehen Mischwesen aus Mensch und Tier. Fratzen- und Dämonendarstellungen mit großen, glotzenden Augen und gefletschten Zähnen dominieren das Bildrepertoire. Die reich verzierte Fibel aus Criesbach-Ingelfingen zeigt dieses Gestaltungsprinzip in beispielhafter Weise. Die Maskenfibel ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Glasarmring

Die Glasarmringe der Mittel- und Spätlatènezeit weisen keinerlei Naht auf. Ihre genaue Herstellung ist bis heute rätselhaft. Gelbe Armringe, wie das Exemplar aus Trochtelfingen, sind besonders raffiniert gearbeitet. Sie bestehen aus aufwendig hergestelltem farblosem Glas und nur die Innenseite der Ringe ist gelb beschichtet. Die durchscheinende äußere Schicht wirkt so wie ein Vergrößerungsglas und lässt das Gelb in ganz besonderem Glanz erstrahlen. Der Glasarming ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Gürtelkette

Ab der Mitte des 3. Jahrhunderts vor Christus finden sich im Fundmaterial schwere Gürtelketten aus Bronze. Sie werden, in unterschiedlichen Varianten, zu einem Kennzeichen vornehmer Keltinnen von Frankreich bis nach Ungarn. Diese Kette mit ihren ineinander gegossenen Gliedern und dem mit einem menschlichen und einem Tierkopf plastisch verzierten Verschlusshaken stammt von einem reichen Frauengrab (Grab 13) aus Giengen an der Brenz, in dem sich auch die älteste keltische Münze Württembergs fand. Die Gürtelkette ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Drei Fibeln

Die drei Fibeln aus dem Frauengrab von Schwieberdingen sind besonders schöne Exemplare des frühkeltischen Kunststils. Während das naturalistisch dargestellte Pferdchen sogar Einzelheiten der Schirrung erkennen lässt, zeigt die Vogelfibel ihre fein gearbeiteten Entenköpfe in der typisch spiegelbildlichen Gegenüberstellung. Die Maskenfibel trägt schließlich am einen Ende ein ausdrucksstarkes menschliches Gesicht, dem auf der anderen Seite ein fratzenhaft gestaltetes Dämonenwesen mit Haarlocken und aufgerissenen Augen gegenübersitzt. Die drei Fibeln sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Spätkeltische Goldmünze

Die wichtigsten Vorbilder für die Münzprägungen Kelten auf dem Gebiet des späteren Baden-Württembergs waren die Goldmünzen König Philipps II. von Mazedonien und seines Sohns, Alexanders des Großen. Die Imitationen verändern allerdings den Stil der Vorbilder: Ornamentale Elemente, wie Wirbel oder Locken, werden mehr und mehr betont, die Darstellung wird immer abstrakter. Diese Entwicklung dokumentiert das schöne, bei Nagold gefundene Regenbogenschüsselchen. Die konkave Vorderseite zeigt einen Lockenkopf, die konvexe Rückseite zwei Leiern und zwei Palmetten. Die Goldmünze ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

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