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Landesmuseum Württemberg Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 398 Objekte ]

Kessel

Römische Kessel wurden entweder an Kesselketten über das Feuer gehängt, auf Feuerroste oder Dreifüße gestellt. Dieser Kessel aus Köngen ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Orgeltafel aus der Stiftskirche in Herrenberg

Auf dieser Tafel, die an der Orgel der Stiftskirche in Herrenberg hing, ließ der Maler die Orgel selbst sprechen: Früher, bei den katholischen Nonnen, habe sie nicht "wol klungen", klagt sie. Erst nach ihrer Umsiedlung aus dem aufgehobenen Dominikanerinnenkloster Reutin bei Wildberg ins evangelische Herrenberg fand die Orgel zu ihrer wahren Bestimmung und zu wirklichem Wohlklang - so das protestantische Selbstverständnis. Die Orgeltafel ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Herzog Friedrich I. und Herzogin Sibylla von Württemberg mit ihren Kindern

Weltläufig und durchsetzungsstark, schaffte es Herzog Friedrich I. von Württemberg (reg. 1593-1608) sein Land zu modernisieren und ihm wieder mehr Geltung zu verschaffen. Für seine erfolgreiche Politik sprechen die von ihm arrangierten Heiratsverbindungen: Zwei Kinder konnte er mit Nachkommen kurfürstlicher Häuser verheiraten - Johann Friedrich (oben links) (reg. 1608-1628) mit dem brandenburgischen und Sibylla Elisabeth (oben rechts) mit dem kursächsischen Haus. Das Gemälde wurde von der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg erworben. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Schildkrötenpanzer mit dem württembergischen Herzogswappen

Der Schild wurde aus dem Panzer einer Karettschildkröte gearbeitet, die in tropischen Gewässern des Pazifischen Ozeans oder der Karibik zu Hause war. Der Panzer dieses Tieres ist mit dem württembergischen Wappen bemalt. Darüber stehen die Initialen von Friedrich I. (reg. 1593-1608): F(riedrich) H(erzog) Z(u) W(ürttemberg). Der Schild aus exotischem Material wurde nicht in kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet, sondern diente der Repräsentation. Der Schildkrötenpanzer ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Schwert Herzog Friedrichs I. von Württemberg

Auf der Klinge des Prunkschwerts sind in Tabellenform die bis dahin geborenen 13 Söhne und Töchter von Herzog Friedrich I. (reg. 1593-1608) und seiner Frau Sibylla von Anhalt (1564-1614) genannt. Für jedes Kind werden Name und Geburtsdatum aufgeführt, bei den vier früh verstorbenen Kindern auch die Todestage.

Temperantia-Schale

Zahlreiche evangelische Kunsthandwerker, die Frankreich aus Glaubensgründen verlassen mussten, fanden am württembergischen Hof in Mömpelgard Zuflucht und ein für ihre Kunst günstiges Klima. Der Zinngießer und Graveur François Briot schuf hier sein Hauptwerk: die Temperantia-Schale. Sie ist benannt nach der Personifikation der Mäßigung (temperantia) im Mittelfeld. Selbstbewusst hat Briot auf der Unterseite der Schale ein Medaillon mit seinem Brustbild und der Künstlersignatur SCVLPEBAT FRANCISCVS BRIOT (François Briot hat es geschnitten) angebracht. Zu der Zinnschale mit feinstem Relief gehörte eine Kanne. Die Temperantia-Schale ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Deckelbecher für die Geisel Johann Heinrich Sturm

Die kriegerischen Auseinandersetzungen während des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieges zwischen dem Kaiser und Frankreich brachten Württemberg 1693 in größte Bedrängnis. Wegen ausstehender Kontributionszahlungen drohte die Zerstörung Stuttgarts. Diese konnte nur durch das Stellen von Geiseln abgewendet werden. Ihnen und allen an ihrer Befreiung aus dreijähriger Haft Beteiligten verehrte die Landschaft Silberbecher mit individuellen Dankesversen. Zu den zwölf Württembergern, die ihre Geiselhaft überlebten, gehörte der Landschaftskonsulent Johann Heinrich Sturm. Aus seinem Besitz haben sich nicht nur dieser Deckelbecher, sondern auch ein Doppelring mit den Namen sämtlicher Geiseln erhalten. Der Deckelbecher ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Doppelring für die Geisel Johann Heinrich Sturm

Zu den zwölf Württembergern, die ihre dreijährige Geiselhaft während des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieges zwischen dem Kaiser und Frankreich überlebten, gehörte der Landschaftskonsulent Johann Heinrich Sturm. Aus seinem Besitz haben sich der ihm geschenkte Deckelbecher sowie ein Doppelring mit den Namen sämtlicher Geiseln erhalten. Als äußeres Zeichen unauflösbarer Verbundenheit ließen sich die Inhaftierten identische Ringe anfertigen, ein mächtiges Symbol mit stark bindender Kraft. Der Ring ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Zunfttafel der Stuttgarter Weißgerber

Kurz bevor der Dreißigjährige Krieg das Herzogtum Württemberg voll erfasste, richteten im Jahr 1631 die Weißgerber von Stuttgart eine neue "Stube" für ihre Zusammenkünfte ein. Dafür gaben sie diese Bilderreihe in Auftrag. Sie bietet einen Blick auf die Welt der Handwerker - eine Sphäre, die in dieser Zeit nur äußerst selten dargestellt wurde. Neben der festlichen Zusammenkunft im Zentrum sind Szenen der Arbeit und der Wanderschaft zu sehen. Die Zunfttafel ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Hirschgeweihstange, graviert mit Ansichten württembergischer Städte, Klöster...

"Mein Land hat kleine Städte…" lässt Justinus Kerner 1818 Eberhard im Bart über sein Herzogtum sagen. Seine Ballade gilt als heimliche Landeshymne der Württemberger. Die kleinen Ansichten württembergischer Städte, Klöster und Burgen scheinen diese Charakterisierung zu illustrieren. Man verewigte sie zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf der Geweihstange - fast als ob man das Territorium inmitten der Zerstörung noch einmal auf den Elementen seines Wappens darstellen wollte. Hans Georg Ruoff, der die Geweihstange signiert hat, war ein Büchsenschäfter, also ein Handwerker, der Schäfte für Feuerwaffen hergestellt und verziert hat. Die Hirschgeweihstange ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Deckelbecher für die Basler Bankiers Leisler

Die kriegerischen Auseinandersetzungen während des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieges zwischen dem Kaiser und Frankreich brachten Württemberg 1693 in größte Bedrängnis. Wegen ausstehender Kontributionszahlungen drohte die Zerstörung Stuttgarts. Diese konnte nur durch das Stellen von Geiseln abgewendet werden. Ihnen und allen an ihrer Befreiung aus dreijähriger Haft Beteiligten verehrte die Landschaft Silberbecher mit individuellen Dankesversen. Dieser Deckelbecher für die Basler Bankiers Franz und Johann Adam Leisler trägt die Signatur des Meisters CN. Er ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Porträt Herzog Johann Friedrichs von Württemberg

Während der Regierungszeit von Herzog Johann Friedrich von Württemberg (reg. 1608-1628) verschärften sich konfessionelle Spannungen, die sich im Dreißigjährigen Krieges entluden. Die verlorene Schlacht von Wimpfen 1622 brachte großes Leid für die Herrscherfamilie und für das Land: In diesem Gefecht fiel Magnus, der jüngere Bruder von Johann Friedrich. Nach der Niederlage wurde der Nordwesten des Herzogtums von Plünderungen katholischer Truppen heimgesucht. Das Porträt Johann Friedrichs ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Porträt Herzog Eberhards III. von Württemberg

Nach der Niederlage der evangelischen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen 1634 wurde Württemberg von katholischen Soldaten besetzt und gebrandschatzt. Herzog Eberhard III. von Württemberg (reg. 1628-1674) floh ins Exil nach Straßburg. Erst vier Jahre später konnte er in sein hoch verschuldetes, entvölkertes und verheertes Herzogtum zurückkehren. Das Porträt Eberhards III. ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kürass und Helm

Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs waren die berittenen Soldaten noch vom Kopf bis zu den Händen und bis über die Knie gepanzert; ihre Rüstungen wogen rund 30 kg. Seit den 1630er Jahren wurde der Schutz reduziert, dafür aber die Bewegungsfreiheit vergrößert: Gepanzert waren nur noch Brust und Rücken. An die Stelle des geschlossenen Helms trat die leichtere "ungarische Haube" mit ihrem beweglichen Nacken- und Nasenschutz. Kürass und Helm sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Prunkschlitten Diana des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg

Zum Vergnügen, aber auch, um ihre Macht zur Schau zu stellen, veranstalteten die württembergischen Herzöge im Winter prachtvolle Schlittenaufzüge. Dieser aufwendig und kunstvoll gearbeitete Schlitten des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg (reg. 1693-1733) bezieht sich mit seiner Darstellung der Jagdgöttin Diana auf dessen Leidenschaft für die Jagd. Vorne saß die Herzogin, auf der hinteren Sitzpritsche der Herzog, der von hier aus die Pferde lenkte. Der Prunkschlitten ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg

Um seine herausragende Stellung zu veranschaulichen, benutzte Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg (reg. 1693-1733) die im Zeitalter des Absolutismus üblichen Motive. Er präsentiert sich in Rüstung, mit Perücke und mit dem württembergischen Jagdorden. Wie alle Ordensritter trug auch er den Orden täglich. Bei Missachtung hatte selbst der Herzog zur Strafe dem Ordensherren eine gute Flinte und dem Beobachter ein Paar Pistolen sowie zehn Gulden für die Armen zu geben. Das Porträt Eberhard Ludwigs ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Porträt Herzog Carl Alexanders von Württemberg

Als Herzog Eberhard Ludwig 1733 ohne männlichen Erben starb, ging die Macht im Herzogtum an seinen Cousin Carl Alexander (reg. 1733-1737) aus der Nebenlinie Württemberg-Winnental über. Carl Alexander war schon in jungen Jahren in den kaiserlichen Militärdienst eingetreten. Um seine Aufstiegschancen zu verbessern, war er zum katholischen Glauben konvertiert. Nun herrschte über das evangelische Württemberg ein katholischer Herzog. Das Porträt Carl Alexanders von Württemberg ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Spottmedaille mit Papiereinlage auf die Hinrichtung Joseph Süß Oppenheimers

Die Hinrichtung Joseph Süß Oppenheimers wurde von großen Teilen der Bevölkerung Württembergs begeistert gefeiert. Um an dieses Ereignis zu erinnern, wurden mehrere Spottmedaillen geprägt. Diese Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite das Porträt des "Jud Süß". Auf der Rückseite ist der Galgen dargestellt, an dem er hingerichtet wurde. Die Papiereinlage schildert das Leben des Joseph Süß Oppenheimer von der Geburt bis zur Exekution. Die Spottmedaille ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Idealansicht des Schlosses Solitude

Als diese Idealansicht des Lustschlosses Solitude entstand, waren gerade erst seine Fundamente fertig. Unweit von Stuttgart und doch einsam auf einem bewaldeten Bergrücken gelegen, wurde das Schlösschen später die bevorzugte Sommerresidenz von Herzog Carl Eugen von Württemberg (reg. 1774-1793). Der offene Sockel und die schwingenden Freitreppen geben ihm eine fast schwebende Erscheinung, die an Sanssouci, das Lustschloss von Friedrich dem Großen, in Potsdam erinnert. Die Ansicht von Schloss Solitude ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Zimmerdenkmal für Elisabeth von Württemberg

Johann Heinrich Dannecker, ein Schüler der Hohen Carlsschule, erinnerte mit diesem Zimmerdenkmal an Elisabeth von Württemberg, die dritte Tochter des württembergischen Herzogs Friedrich Eugen (reg. 1795-1797), die 1790 nach der Geburt ihres ersten Kindes starb und den Gemahl, Erzherzog Franz von Österreich, trauernd zurückließ. Mit der Darstellung schmerzlicher Seelenregungen traf der junge Künstler den Geschmack zeitgenössischer Kunstliebhaber. Die Inschrift lautet: NON OMNIS MORIOR. ENIXA TIBI FILIAM - Nicht ganz sterbe ich, denn ich habe Dir eine Tochter geboren. Das Zimmerdenkmal ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Erdglobus

Als Sohn eines Hofmechanikers erhielt Johann Friedrich Haug 1786 die Möglichkeit, sich an der Hohen Carlschule in Mathematik und Physik ausbilden zu lassen. Schon 1792 wurde er mit dem Bau von Globen bekannt. Der begabte Absolvent stieg nach längerer Lehrtätigkeit 1829 zum Professor für Algebra und Physik an der Vereinigten Real- und Gewerbeschule auf, der Vorgängerin der Technischen Universität. Der Erdglobus ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kombiniertes Service im Koffer

Die prachtvolle Innenausstattung des Koffers betont den Schaucharakter der Garnitur, deren 37 Teile im Ornament fein aufeinander abgestimmt sind. Das Service besteht aus einem Toilette-Service, Gefäßen für die Modegetränke Tee und Kaffee sowie aus Nähutensilien. Wann und für wen Herzog Carl Eugen von Württemberg (reg. 1774-1793) das Service erworben hatte, ist nicht bekannt. 1780 jedenfalls schenkte er es Franziska von Hohenheim zum Geburtstag. Auf rotem Samt und Spitzen fand es - ohne den Koffer - im Toilette-Zimmer des Palais Hohenheim in Stuttgart Aufstellung. Das kombinierte Service im Koffer wurde von Gottlieb Satzger, Johann Georg Klosse und anderen um 1755-1757 in Augsburg gefertigt. Das Service ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kombiniertes Service mit Allianzwappen Martinelli-Giovanelli

Wahrhaft fürstlich war das Geschenk Herzog Carl Eugens von Württemberg (reg. 1774-1793) an die Gemahlin seines Hofpoeten Gaetano Martinelli, eine gebürtige Gräfin Giovanelli. Das Ludwigsburger Porzellanensemble besteht aus einem Toilette-Service, aus Speisegeschirr, Gefäßen für die Modegetränke Tee und Kaffee sowie aus Nähutensilien. Sämtliche 50 Teile wurden speziell für diesen Auftrag entworfen und tragen die Wappen der Eheleute. Das Service ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Franziska von Hohenheim

"Ihr Herz schlug warm für Gott und die Menschen" steht am Grabstein der Franziska von Hohenheim. Als Mädchen aus armen Verhältnissen erlebte sie einen märchenhaften Aufstieg zur offiziellen Mätresse und sogar zur zweiten Gemahlin des 20 Jahre älteren Herzogs Carl Eugen von Württemberg (reg. 1748-1793). "Franzele" und "Papale" lebten im Kavaliersbau neben dem Schloss Hohenheim, das erst nach dem Tod Carl Eugens vollendet wurde - in einer bürgerlich eingerichteten Wohnung. Das Porträt ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

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