museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stiftung Händel-Haus Halle Hogarth, William (nach): A rake's progress (nach 1735)

Hogarth, William (nach): A rake's progress (nach 1735)

Anonyme Graphikserie nach dem Bilderzyklus von William Hogarth über den Niedergang eines reichen Erben (1732-1735). Drei weitere Blätter (Nr. 2 und 3 aus dem Nachstich von Ernst Ludwig Riepenhausen und Nr. 2 aus dem Nachstich von Thomas Cook) sind hier angefügt.

[ 11 Objekte ]

A Rake's Progress, Blatt 1: Der Erbe

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Es geht in diesem ersten Blatt um Tom Rakewell, Sohn eines verstorbenen reichen Geizkragens, der nun zum ersten Mal die Gemächer bzw. Schatzkammern seines Vaters betritt. Dort steht er nun inmitten der Schätze, Gold und Silber, altes Eisen, Beutel mit Talern sowie Schuldverschreibungen und Aktienscheine, und lässt sich ein paar Beinkleider anmessen. Im Hintergrund etwas weiter links bringt ein Mann auf einer Leiter die Trauertapete an. Dabei rieselt ebenfalls Geld aus der Decke. In einer Kammer zur Linken steht noch der weitere Hausrat des Verstorbenen. Am rechten Blattrand in der Tür stehen zwei Frauen. Die Vordere ist eine junge Frau, sie weint in ein Taschentuch. Es ist Sarah Young, sie hatte mit Tom Rakewell zu tun, als dieser in Oxford studiert hat. Hinter ihr steht ihre Mutter. Sie weist mit ihrer linken Hand auf den Bauch ihrer Tochter; sie ist in anderen Umständen. In der Schürze der Mutter sind all die Liebesbriefe, die Tom Sarah geschickt hat, er hat versprochen sie zu heiraten. Doch nun streckt er ihr nur ein paar Münzen hin. Beschriftung: Plate 1. 13.

A Rake's Progress, Blatt 4: Die Schuldverhaftung

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Dieses Blatt spielt auf offener Straße, genauer an einer Straßenecke der St. James Street, dessen Tor man im Hintergrund rechts erkennt. Laut Lichtenberg führt der Tumult im Hintergrund zur Annahme, es handle sich um den Geburtstag von Königin Caroline (BS-III 252) am 1. März. Zu diesem Anlass erschien auch Tom Rakewell mit seinem Gefährt links. Er steht neben seiner Kutsche, wie vom Donner gerührt, da ihm ein Polizeidiener einen Streifen Papier hinhält, einen Arrestzettel. Er hat Schulden gemacht, die er nicht bezahlen kann. Dafür steht vielleicht auch die kleine sitzende Gruppe vor ihm, die sich teilweise dem Glücksspiel zugewandt hat. Tom merkt nicht, dass ihm einer aus der Gruppe hinten das Schnupftuch entwendet. Hinter dem Polizisten steht, laut Lichtenberg, Figg vom zweiten Blatt und droht mit der Keule einer jungen Frau, die energisch am Arm des Polizisten zieht und ihren Geldbeutel gezückt hat. Es ist Sarah Young, die verschmähte Liebe aus dem ersten Blatt, die nun ihren Geliebten frei kaufen will. Dabei fällt ihr Karton mit Inhalt herunter. Dem Tumult nähert sich ein Mann mit gewichtiger Miene und Feldzeichen am Hut von rechts. Beschriftung: Pl. 4. 16.

A Rake's Progress, Blatt 5: Hochzeit mit einer Alten

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Auf diesem Blatt scheint man im Inneren einer Kirche, oder zumindest Kapelle, zu sein, denn es finden sich einige liturgische Hinweise. Tom Rakewell hat kein Geld mehr und heiratet deshalb eine reiche, aber alte Frau. So steht er denn rechts im Blatt bei der Kanzel, in der der Pastor steht, neben ihm der Küster. Der Pastor verliest aus einem Buch den Ehebund, während Tom seiner zukünftigen Frau den Ring an den Finger steckt. Vor der Frau kniet ein Junge und baut das Polster auf, auf dem die Eheleute gleich niederknieen werden. Hinter der Braut steht eine Dienerin und legt letzt Handgriffe am Kleid an. Im Hintergrund links einige Stufen tiefer gibt es Tumult: Sarah Young ist mit ihrem Kind auf dem Arm links erschienen, die Hochzeit zu verhindern, da Tom ihr nach ihrer Rettungsaktion das zweite Mal die Ehe versprochen hatte. Ihre Mutter ist auch dabei und wird gegenüber der Küsterfrau oder Stuhlbeschließerin handgreiflich über diese Ungerechtigkeit. Im Vordergrund links neben dem Ehepaar sieht man außerdem zwei Hunde: eine Mops wirbt um einen anderen Hund auf einem Stuhl. Viele Autoren vermuten hier im Mops den Hund Trump von Hogarth höchstselbst. Beschriftung: Pl. 5. 17.

A Rake's Progress, Blatt 7: Im Schuldgefängnis

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Dargestellt ist hier das Innere eines Schuldenturmes. Tom Rakewell ist mitsamt seiner Bettstatt dort eingezogen und hockt auf einem Stuhl. Links neben ihm steht schimpfend seine Ehefrau vom fünften Blatt, erkennbar an dem verschlossenen Auge, auf ihren Gatten ein. Der Grund mag zum einen in dem verspielten Geld und den sich daraus ergebenden Schulden sein. Ein anderer hängt mit der Szene zusammen, die sich links im Blatt abspielt: dort ist eine Frau in Ohnmacht gefallen. Es ist Sarah Young, die ihren einstigen Geliebten wohl besucht hat und dann angesichts der Schimpftirade der Ehefrau Rakewells das Bewusstsein verloren hat. Jedenfalls greift ihr links ein Mann unter die Arme und hat ihr Mieder geöffnet, damit sie Luft bekomme. Hinter ihr rechts führt eine Frau den Kopf der Bewusstlosen an ein Riechsalzfläschchen. Die Frau, die daneben steht, versucht mit Schlägen auf die Handflächen die in Ohnmacht gestürzte zu wecken. Ihr Kind rupft plärrend an den Kleidern der Mutter. Signatur: Blatt ist unsigniert. Beschriftung: Pl. 7. 19.

A Rake's Progress, Blatt 8: Im Irrenhaus zu Bedlam

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. In diesem letzten Blatt wird das Innere des Londonschen Tollhauses, des Bedlams, gezeigt. Rakewell liegt als gebrochener Mann ohne Kleidung und Perücke am Boden rechts, ein Mann ist dabei ihm Ketten an den Beinen anzubringen. Lichtenberg mutmaßt daraus, dass Rakewell Versuche gemacht haben soll, sich das Leben zu nehmen, da eine Wunde an seinem nackten Oberkörper prangt und alle anderen Insassen Bewegungsfreiheit genießen. Nun muss er in eine der nummerierten Zellen, die man von rechts oben an diagonal nach links unten erkennen kann. Hinter Rakewell kniet Sarah Young und nimmt an seinem Schicksal teil. Ein Gefängniswerter neben ihr versucht sie sacht von ihm zu entfernen. Um sie herum tollen die Irren, jeder in seiner Weise, mal heiter mal depressiv. Auffallend sind die hübsch gekleideten Damen links im Blatt, die an diesem Ort eigentlich nichts zu suchen haben und deren Funktion dort nicht klar hervorgeht. Beschriftung: Pl. 8. 20.

A Rake's Progress, Blatt 3: In der Taverne

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Auf diesem Blatt ist Tom mit einem Begleiter in eine Taverne eingekehrt. Er hängt auf einem Stuhl rechts, mit herab hängender Kleidung, den Fuß auf dem Tisch abgelegt und einer Dirne an seiner Seite, die ihn in seinem Taumel beklaut: hinter seinem Rücken überreicht sie einer Komplizin eine Uhr und sucht mit der anderen Hand nach weiterem in seinem Hemd. Um den Tisch in der Bildmitte haben sich weitere Dirnen versammelt, es geht tumultartig zu. Überhaupt zeigen sich in den Details am Boden und auch an den Wänden, dass ein wüstes Gelage stattgefunden hat, Geschirr wurde zerbrochen, Porträts an den Wänden beschädigt. Im Vordergrund links sitzt eine Dirne auf einem Stuhl und entkleidet sich, ein Großteil ihrer Gewänder liegt schon am Boden weiter rechts. Beschriftung: Pl. 3. 15.

A Rake's Progress, Blatt 2: Der Morgenempfang

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist der Londoner Kupferstecher Thomas Cook (1744-1818). Wie man anhand der weiteren Signatur erkennen kann, wurde das Blatt 1806 verlegt. Der fehlende Plattenrand weist darauf hin, dass es sich um eine Reproduktion handeln könnte. Man erkennt hier Tom Rakewell in seinen Gemächern in der rechten Blatthälfte. Um ihn herum haben sich sieben Leute versammelt. Der Mann rechts neben ihm wird von Georg Christoph Lichtenberg als Bravo beschrieben, als Schutzmann, der Tom mit einem Empfehlungsschreiben, das dieser in seiner linken Hand hält, seine Dienste anbietet. Die Person dahinter ist ein Waldhornist. Der Mann in der Mitte des Blattes, der sich schwungvoll bewegt, fast auf Zehenspitzen steht und eine Taschengeige, auch Tanzmeistergeige genannt, hält, ist der Tanzmeister. Dahinter ist der französische Fechtmeister Du Bois zu sehen. Er ist gerade im Begriff einen Ausfall mit seinem Degen zu parieren. Dabei wird er von einem Mann hinter ihm, der an der Wand lehnt beobachtet. Es ist, laut Lichtenberg, Figg, der größte Klopf-Fechter seiner Zeit. Vor dem Gemälde der Venus, links von Tom, steht der alte Kunstgärtner Bridgeman, er hat einen Plan in den Händen von einem Garten, den er im Auftrag von Tom anlegen möchte und ersucht nun dessen Zustimmung. Vor Tom kniet ein Mann, ein Jockey, wie es Lichtenberg beschreibt, der im Dienste Toms und mit dessen Pferd eine große Silberschale gewonnen hat, sie scheint schwer zu sein und in dieser Position am besten zu halten, bis Rakewell Zeit für den Reiter hat. Bisher nicht erwähnt wurde die achte Person im Raum. Sie sitzt an einem Cembalo, spielt mit der einen Hand, mit der anderen blättert sie die Noten auf dem Pult um. Das Stück heißt "Der Raub der Sabinerinnen", von der Stuhllehne ist eine Schriftrolle entrollt, auf derem untersten Ende der Sänger Farinelli abgebildet ist. Es wird vermutet, dass die Person am Cembalo links möglicherweise Georg Friedrich Händel (1685-1759) sein könnte. Lichtenberg hält dies für unwahrscheinlich. Ganz links erhascht man einen Blick in weitere Räume. Signatur: Hogarth pinx.t. T. Cook sculp.t. Published by Longman, Hurst, Rees & Orme, Nov.r 1.st 1806. Beschriftung: RAKE'S PROGRESS.

A Rake's Progress, Blatt 2: Der Morgenempfang

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Man erkennt hier Tom Rakewell in seinen Gemächern in der rechten Blatthälfte. Um ihn herum haben sich sieben Leute versammelt. Der Mann rechts neben ihm wird von Georg Christoph Lichtenberg als Bravo beschrieben, als Schutzmann, der Tom mit einem Empfehlungsschreiben, das dieser in seiner linken Hand hält, seine Dienste anbietet. Die Person dahinter ist ein Waldhornist. Der Mann in der Mitte des Blattes, der sich schwungvoll bewegt, fast auf Zehenspitzen steht und eine Taschengeige, auch Tanzmeistergeige genannt, hält, ist der Tanzmeister. Dahinter ist der französische Fechtmeister Du Bois zu sehen. Er ist gerade im Begriff einen Ausfall mit seinem Degen zu parieren. Dabei wird er von einem Mann hinter ihm, der an der Wand lehnt beobachtet. Es ist, laut Lichtenberg, Figg, der größte Klopf-Fechter seiner Zeit. Vor dem Gemälde der Venus, links von Tom, steht der alte Kunstgärtner Bridgeman, er hat einen Plan in den Händen von einem Garten, den er im Auftrag von Tom anlegen möchte und ersucht nun dessen Zustimmung. Vor Tom kniet ein Mann, ein Jockey, wie es Lichtenberg beschreibt, der im Dienste Toms und mit dessen Pferd eine große Silberschale gewonnen hat, sie scheint schwer zu sein und in dieser Position am besten zu halten, bis Rakewell Zeit für den Reiter hat. Bisher nicht erwähnt wurde die achte Person im Raum. Sie sitzt an einem Cembalo, spielt mit der einen Hand, mit der anderen blättert sie die Noten auf dem Pult um. Es wird vermutet, dass die Person am Cembalo links möglicherweise Georg Friedrich Händel (1685-1759) sein könnte. Lichtenberg hält dies für unwahrscheinlich. Das Stück heißt "Der Raub der Sabinerinnen", von der Stuhllehne ist eine Schriftrolle entrollt mit einem Verzeichnis kostbarer Geschenke, die der englische Adel dem Sänger Farinelli für die Aufführung einer Oper anzunehmen bittet. Am Ende der Rolle wird Farinelli selbst auf einem Sockel sitzend dargestellt. Damen strecken ihm ihre brennenden Herzen entgegen. Die Szene enthält die Inschrift: "One God, one Farinelli", ein Ausspruch, der von Lady Bingley, der Ehefrau eines der Gründungsaktionäre der Royal Academie of Music, stammen soll. Ganz links erhascht man einen Blick in einen weiteren Raum, indem sich Menschen befinden. Beschriftung: Pl. 2. 14

A Rake's Progress, Blatt 2: Der Morgenempfang

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist der Maler und Kupferstecher aus Göttingen, Ernst Ludwig Riepenhausen (1762-1840). Man erkennt hier Tom Rakewell in seinen Gemächern in der rechten Blatthälfte. Um ihn herum haben sich sieben Leute versammelt. Der Mann rechts neben ihm wird von Georg Christoph Lichtenberg als Bravo beschrieben, als Schutzmann, der Tom mit einem Empfehlungsschreiben, das dieser in seiner linken Hand hält, seine Dienste anbietet. Die Person dahinter ist ein Waldhornist. Der Mann in der Mitte des Blattes, der sich schwungvoll bewegt, fast auf Zehenspitzen steht und eine Taschengeige, auch Tanzmeistergeige genannt, hält, ist der Tanzmeister. Dahinter ist der französische Fechtmeister Du Bois zu sehen. Er ist gerade im Begriff einen Ausfall mit seinem Degen zu parieren. Dabei wird er von einem Mann hinter ihm, der an der Wand lehnt beobachtet. Es ist, laut Lichtenberg, Figg, der größte Klopf-Fechter seiner Zeit. Vor dem Gemälde der Venus, links von Tom, steht der alte Kunstgärtner Bridgeman, er hat einen Plan in den Händen von einem Garten, den er im Auftrag von Tom anlegen möchte und ersucht nun dessen Zustimmung. Vor Tom kniet ein Mann, ein Jockey, wie es Lichtenberg beschreibt, der im Dienste Toms und mit dessen Pferd eine große Silberschale gewonnen hat, sie scheint schwer zu sein und in dieser Position am besten zu halten, bis Rakewell Zeit für den Reiter hat. Bisher nicht erwähnt wurde die achte Person im Raum. Sie sitzt an einem Cembalo, spielt mit der einen Hand, mit der anderen blättert sie die Noten auf dem Pult um. Es wird vermutet, dass die Person am Cembalo links möglicherweise Georg Friedrich Händel (1685-1759) sein könnte. Lichtenberg hält dies für unwahrscheinlich. Das Stück heißt "Der Raub der Sabinerinnen", von der Stuhllehne ist eine Schriftrolle entrollt mit einem Verzeichnis kostbarer Geschenke, die der englische Adel dem Sänger Farinelli für die Aufführung einer Oper anzunehmen bittet. Am Ende der Rolle wird Farinelli selbst auf einem Sockel sitzend dargestellt. Damen strecken ihm ihre brennenden Herzen entgegen. Die Szene enthält die Inschrift: "One God, one Farinelli", ein Ausspruch, der von Lady Bingley, der Ehefrau eines der Gründungsaktionäre der Royal Academie of Music, stammen soll. Ganz links erhascht man einen Blick in einen weiteren Raum, in dem sich Menschen befinden. Signatur: W. Hogarth inv. & pinx 1735. E. R. d. sc. Beschriftung: Pl. 2. 14.

A Rake's Progress, Blatt 6: Im Spielhaus

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist unbekannt. Auf diesem Blatt wird eine Art getäfelter Salon gezeigt. Es handelt sich um Whites Kaffeehaus, das auch in Blatt 4 zu sehen war. Dort war 1733 ein Feuer ausgebrochen, dies hat Hogarth hier verwendet, um den Ort zu verdeutlichen, denn im Blatt erkennt man oben an der Decke des Salons die ersten Rauchschwaden, einige Personen im Blatt haben sich bereits der drohenden Gefahr zugewandt. Ein Wächter mir Laterne eilt herbei und zeigt mit seinem Stab unmissverständlich auf den Qualm. Andere Parteien am Tisch widmen sich immer noch dem Glücksspiel. Tom Rakewell kniet indes zornig mit verbissener Miene am Boden rechts im Vordergrund, streckt die Faust gen Himmel, als würde er ihm die Schuld dafür geben, dass er alles beim Glücksspiel verloren hat. Seine Perücke liegt neben ihm auf dem Boden. Beschriftung: Pl. 6. 18.

A Rake's Progress, Blatt 3: In der Taverne

Dieses Blatt gehört zu einer achtteiligen Bildserie namens "The Rake´s Progress" (Der Werdegang eines Wüstlings oder der Weg des Liederlichen), die von dem britischen Maler und Grafiker William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat, stammt. Diese Reihe schuf er 1735. In diesen Radierungen geht es um einen jungen Mann, der das Erbe seines Vaters verpulvert und schließlich in Gefängnis und Irrenhaus landet. Der Stecher ist der Maler und Kupferstecher aus Göttingen, Ernst Ludwig Riepenhausen (1762-1840). Auf diesem Blatt ist Tom mit einem Begleiter in eine Taverne eingekehrt. Er hängt auf einem Stuhl rechts, mit herab hängender Kleidung, den Fuß auf dem Tisch abgelegt und einer Dirne an seiner Seite, die ihn in seinem Taumel beklaut: hinter seinem Rücken überreicht sie einer Komplizin eine Uhr und sucht mit der anderen Hand nach weiterem in seinem Hemd. Um den Tisch in der Bildmitte haben sich weitere Dirnen versammelt, es geht tumultartig zu. Überhaupt zeigen sich in den Details am Boden und auch an den Wänden, dass ein wüstes Gelage stattgefunden hat, Geschirr wurde zerbrochen, Porträts an den Wänden beschädigt. Im Vordergrund links sitzt eine Dirne auf einem Stuhl und entkleidet sich, ein Großteil ihrer Gewänder liegt schon am Boden weiter rechts. Signatur: W. Hogarth inv. & pinx. Riepenh. del. sculps. Beschriftung: Pl. 3. 15.

[Stand der Information: ]