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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Umgestaltungspläne Haus der Heimat Woltersdorf

Umgestaltungspläne Haus der Heimat Woltersdorf

Die Pläne stammen alle aus dem von Georg Forch angelegten Sammelalbum zum Haus der Heimat in Woltersdorf.

[ 9 Objekte ]

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Erweiterungsprojekt...

Die als Lichtpause überlieferte Bauzeichnung und Umgebungsplanung (1:500, "Platz an der Schleuse") der Architekten Dr.-Ing. Max Säume und Dipl.-Ing. Günther Hafemann aus Berlin-Zehlendorf ist datiert auf den 20. Dezember 1943 und von Säume unterzeichnet. Dieser Plan und noch ein weiterer sind gegenüber dem Erweiterungsentwurf von 1940 noch weitaus umfangreicher und waren für ein Museum mit inzwischen 100 Räumen gedacht. Der Plan entstand wenige Tage vor der Zerstörung des Museums am 24. Dezember 1943 durch alliierte Bomber. Das Gebäude brannte dabei weitgehend aus, die meisten Objekte wurden vernichtet. Literatur: Arne Lindemann: "Eine nationalsozialistische Bildungsstätte". Das Haus der Heimat. In: Museumsblätter 20 (2012), S. 44-49 (auch online: http://www.museumsverband-brandenburg.de/fileadmin/pdfs/Museumsblaetter/Heft_20/i_20_Lindemann.pdf).

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat. Anbau eines Treppenhauses (2....

Diese Bauzeichnung stammt wie zwei weitere von Architekt Paul Burgemeister, Woltersdorf. Der gestalterisch nicht überzeugende Entwurf, der neogotische Fenster und kräftige Dachziegel mit einer massiven Eingangszone kombiniert, wurde offenbar nicht weiter verfolgt. Georg Walter Forch hat in seiner 1956 zusammengestellten Dokumentation "Mein Heimatmuseum" (Band 1, S. 175) erläutert, warum die Entwürfe eins bis fünf nicht gebaut wurden: "Keiner der Entwürfe von 1-5 konnte ausgeführt werden, weil die vom Kreiswasserwerk vor dem Haus der Heimat vorgenommenen Bohrungen noch in 8 m Tiefe moorigen Schlamm feststellten und keinen Baugrund ergaben: Das neue Treppenhaus musste deshalb ins Innere des Hauses verlegt werden. So wurde erst der sechste Entwurf 1937 genehmigt."

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Anbau eines Treppenhauses (3....

Diesen Plan schuf ebenso wie zwei weitere Architekt Paul Burgemeister, Woltersdorf. Bei dem Gebäude Haus der Heimat handelte es sich um die Wassermühle in Woltersdorf, die die Nationalsozialistische Kulturgemeinde Woltersdorf gepachtet hatte und schrittweise zugunsten der Museumsnutzung veränderte. Eine erste Planung betraf eine Fassadengestaltung durch ein vorgesetztes Treppenhaus, die aber wegen des moorigen Untergrundes keine Genehmigung erhielt. Dieser Entwurf folgt bis auf die Symmetrie der Eingangszone dem Fidus-Entwurf.

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Anbau eines Treppenhauses (4....

Dieser Entwurf stammt wie zwei weitere von Architekt Paul Burgemeister, Woltersdorf. Burgemeister hält in diesem Entwurf an Ideen von Fidus fest. Wieder ins Symmetrische korrigiert ist die Eingangstür. Statt einem Backsteinsockel in waagerechter Profilierung wählt Burgemeister für diesen, seinen dritten Entwurf ein Rustikamauerwerk. Alle Entwürfe Burgemeister tragen keinen Prüfvermerk der Baubehörde, weshalb nicht klar ist, wieweit sie überhaupt in die engere Planung gelangten.

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Anbau eines Treppenhauses (5....

Die hier von dem Architekten und Maler Karl Wischke (1873-1943) vorgelegte Bauplanung trägt rückseitig beschriftet mit rotem Buntstift den Vermerk: "ungültig". Der Entwurf lag offenbar dem Bauantrag bei. Er veränderte die backsteinsichtigen und expressionistisch an der Gotik orientierten Entwürfe von Fidus und Burgemeister völlig. Wischke orientiert sich eher an barocker Pilastergliederung und versucht so das Treppenhaus und die Fabrikarchitektur des Mühlengebäudes zu vereinen. Der Antrag trägt den baupolizeilichen Prüfvermerk des Kreises Niederbarnim vom 22. September 1937. Die Ablehnung erfolgte wohl, wenn man den Angaben von Georg Walter Forch folgt, wegen des moorigen Untergrundes.

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Treppeneinbau (6. Entwurf,...

Die Planung stammt ebenfalls wie die für ein Außentreppenhaus vom Architekten Karl Wischke (1873–1943), der auch als Maler hervorgetreten ist. Im Herbst 1937 begannen die Bauarbeiten zur Umsetzung dieses Entwurfes, die Pläne für ein Außentreppenhaus hatten sich zerschlagen, es wurde das innere Treppenhaus verändert. Zum 1. Mai 1938 wurde das "Haus der Heimat" wieder eröffnet. Es hatte 30 Ausstellungsräume, deren Gestaltung in der von Georg Walter Forch angelegten Dokumentation mit Fotografien, Inventarlisten und Beschreibungen weitgehend dokumentiert ist. Aus deren erstem Band stammt auch dieser Plan.

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Erweiterungsprojekt...

Die Zeichnung dieser als Lichtpause überlieferten Bauzeichnung fertigte Architekt Karl Wischke (1872–1943), der auch als Maler hervorgetreten ist. Die hier gezeichneten geradezu größenwahnsinnig anmutenden Vergrößerungspläne für das "Haus der Heimat" in Woltersdorf (Kr. Niederbarnim) mitten im Kriegsgeschehen sind nur durch die besondere Mission, die ihr Träger, die Nationalsozialistische Kulturgemeinde Woltersdorf damit verband. In einem Aufsatz im Kalender für den Kreis Niederbarnim 1938 hat sich Museumsleiter Georg Walter Forch dazu ausführlich geäußert und mit der Einrichtung des Museums als "Nationalsozialistische Bildungsstätte" geworben. Die beiden Erinnerungsbände "Mein Heimatmuseum", die Forch 1956, in West-Berlin lebend, zusammenstellte, versuchen das Werk als seine humanistische, volksbildende Leistung darzustellen und blendeen alle ideologische Verflechtung völlig aus. In den ersten Band wurde auch, in Erläuterung der Umbaupläne von 1940 und 1943, eine Denkschrift zeitgenössische eingefügt (Bd. 1, S. 191–221), die von Forchs Überzeugung ebenfalls deutliches Zeugnis ablegt: So sollte ein "Weiheraum germanischer Kultur" mit Dioramen "den Eindruck abrunden", ein "Ahnenzimmer" die (genealogische) Herkunft der dann natürlich deutschen Familien des Dorfes Woltersdorf durch Stammbäume erläutern und zugleich mit Blumen geschmückt Erinnerungsort an die Vorfahren sein.

Woltersdorf (Kr. Niederbarnim): Haus der Heimat, Erweiterungsprojekt...

Die als Lichtpause überlieferte Bauplanung des Architekten Dr. Max Säume, Berlin-Zehlendorf, datiert vom 20. Dezember 1943. Für die Erweiterung des Museums wollte Georg Walter Forch das benachbarte Wohnhaus des Müllers einbeziehen und sowohl aufstocken als auch unter einer einheitlichen Fassade zu einem Bau zusammenfassen. Forch sprach von etwa 100 zukünftigen Museumsräumen, von denen er 53 bereits detailliert plante und dabei auch die wieder steigenden Einnahmen und Besucher nach dem Kriegsende kalkulierte. Es kam anders. Am 24. Dezember 1943 zerstörte ein Bombentreffer das Museum und es brannte aus, einige wertvolle Museumsobjekte hatte Forch zuvor bereits sicherheitshalber ausgelagert.

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Der im selben Ort ansässige bekannte Künstler Fidus (Hugo Höppener) (1868-1948) lieferte am 1. November 1935 eine erste Entwurfszeichnung für einen Treppenhaus-Anbau an das "Haus der Heimat" in Woltersdorf (Kr. Niederbarnim). Georg Walter Forch schätzte ihn außerordentlich. Möglicherweise stammt von Fidus auch die Initiative für ein dem Museum vorgestelltes Treppenhaus. 1941 eröffnete Forch im Dachgeschoss des "Hauses der Heimat" eine Oberlicht-Ehrenhalle für den Künstler, der hierfür den Bilderzyklus "Das Drama der Doppelseele" und die Bilderfolge "Der Tempeltanz der Seele" schuf.

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