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Heimatmuseum Dohna Leben in der Ackerbürgerstadt

Leben in der Ackerbürgerstadt

Interessante, seltene, aber auch gewöhnliche alltägliche Objekte zeugen vom Leben in der Ackerbürgerstadt Dohna. Ihre Entstehungszeit kann vorwiegend dem 18. und 19. Jahrhundert zugeordnet werden.

[ 49 Objekte ]

Kienspanhalter

Der Kienspanhalter besteht aus einer zangenähnlichen Klemme für den abzubrennenden Holzspan, die oben an einem gedrehten Stab befestigt ist, der sich über die quadratischer Auffangschale für die Asche erhebt.

Kienspanhalter

Der Kienspanhalter besteht aus einer zangenähnlichen Klemme für den abzubrennenden Holzspan, die oben an einem gedrehten Stab befestigt ist, der sich über einer runden Grundfläche auf drei Standbeinen mit Kugelfüßen erhebt.

Schüssel

Die weite flache Schüssel hat eine breite Fahne mit Randbord. Damit entspricht sie der typischen Form einer Milchsatte. Die eingegossene Frischmilch hat so eine große Oberfläche, auf der sich die Sahne über Nacht an einem kühlem Ort absetzen konnte. Der fetthaltige Rahm schwimmt auf und kann besser abgeschöpft werden. Milchsatten tragen oft Inschriften, Sinnsprüche oder das Datum ihrer Herstellung innerhalb ihrer handgemalten Dekore, hier "1820".

Schüssel

Die weite flache Schüssel hat eine breite Fahne mit Randbord. Damit entspricht sie der typischen Form einer Milchsatte. Die eingegossene Frischmilch hat so eine große Oberfläche, auf der sich die Sahne über Nacht an einem kühlem Ort absetzen konnte. Der fetthaltige Rahm schwimmt auf und kann besser abgeschöpft werden. Milchsatten tragen oft Inschriften, Sinnsprüche oder das Datum ihrer Herstellung innerhalb ihrer handgemalten Dekore, hier "1780".

Trinkglas

Der mundgeblasene, von Hand mit Emailfarben bemalte gläserne Trinkbecher trägt im Dekor die datierte Inschrift "Zum an / denken dess / Jubel Jahrs /1801".

Wärmetopf

Wärmetöpfe wurde mit glühendem Material, zumeist mit Holzkohle befüllt. Die dekorativ gelochte Wandung erlaubte den Luftdurchzug, zwei Seitenwände mit Scharnieren lassen sich wie eine Tür öffnen. Dieser oktogonale Topf hat einen hohen Henkel und ein flach gewölbtes Dach, der Kohleeinsatzbehälter fehlt. Solch tragbare Wärmeöfen wurden beispielweise von Marktweibern benutzt.

Pflanzkasten

Der gegossene irdene Pflanzkasten trägt prominent an der Seite den Pressstempel des Herstellers "Tonwarenfabrik G. G. W. Heber, Dohna i. Sa.". Seine spezielle Form mit separater Ablauf- und Auffangrinne hat die geschützte Musternummer "D.R.G.M. 452616 u. 469572" (Deutsches Reich). Das Adressbuch der Keramischen Industrie, hg. von der Redaktion des "Srechsaal", Coburg 1906 informiert mit folgendem Eintrag: "C. G. Wilhelm Heber Blumentopffabrik in Dohna (P. T. u. E.), Königreich Sachsen. Telegr.-Adr.: Heber Dohna. Telephon: Mügeln (Bz. Dresden) No. 755. Fabrikate und Spez.: Blumentöpfe und andere Gärtnerei-Bedarfsartikel. — 22 Arbeiter. — Dampf- und elektr. Betrieb, eigene Tongruben. — Wurde prämiiert in Dresden 1878 mit Jubiläumsmedaille und 1887 mit Ehrenzeugnis. Besteht seit 1825. "

Ausschankgefäß

Das amphorenartige hohe Warmhaltegefäß zitiert klassizistische Stilelemente. Der bauchige umgekehrt birnenförmige Kopus hat einen angesetzten Ausschankhahn mit lyraförmigem Drehgriff. Er steht auf einem Fuß auf schlanker Fessel, der nochmals in eine schwere Keramikunterlage eingepasst ist. Als Henkel dienen zwei gegenständige nach oben gerichtete Handhaben in Form spiralig eingedrehter Hörner. Der hochgewölbte Deckel (Knauf fehlt) sitzt in einer breit ausgezogenen Mündung. Deckel, Ablauf, Ausschank- und Henkelsätze tragen Dekor aus reliefierten Akanthusblättern oder angedeuteten Kanneluren.

Kanne der "Priv. Schützengesellschaft Dohna / i. Sa." 1927

Diese Zinnkanne nennt in der gravierten Inschrift auf dem Deckel ihren ersten Besitzer, den Anlass und das Jahr ihres Entstehens: "Der Priv. / Schützengesellschaft/ zu Dohna / gewidmet / anlässlich ihrer / Fahnenweihe / 12.6.1927". Viele Vereine der Stadt legten für dieses Geschenk zusammen, sie sind in einer zweizeilige umlaufenden Inschrift in der Fußzone aufgezählt: "Turnverein Dohna (D.T.) Gewerbeverein Dohna - Militärverein Dohna - Männergesangsverein Dohna - Freiw. Feuerwehr - Chrogesangsverein Dohna / Ortsgr. Dohna Gebirgsverein f. d. S. Sch [Sächsische Schweiz] - Mil. Ver. Kameradschaft - M.G.V. [Männergesangsverein] Liederkranz - Hausbesitzerverein - O.-A.f. Jugendwohlfahrt - Stahlhelm Ortsgr. Dohna - Jungdeutscher Orden Burggrafschaft Dohna". Die Kanne mit der markanten spiralfömig reliefierten Wandung hat einen hohen schlanken, sich nach oben verjüngenden Korpus, der auf drei Kugelfüßen ruht. Die eingesetzte Schnauze wird von einer schnabelförmigen Ausbuchtung des flach gewölbten Deckels abgedeckt. Der kugelige Deckelheber ist ans Scharnier angeschlossen, das den Deckel mit dem Korpus und dem C-förmigen Bandhenkel verbindet. Im Deckel befinden sich drei eingeschlagene Zinnmarken: Die Altenberger Stadtmarke mit "GLÜCKAUF / V F J S / Feinzinn" und zwei ovale Meistermarken des "P K".

Leuchter

Der Leuchter trägt eine Widmung, die auf den Anlass seines Entstehens und das Jahr seiner Stiftung verweist. Eine am Fuß umlaufende Inschrift lautet "Das Jubelschießen Dohna am 25. Juni 1830". Der Leuchter ist gemarkt, im Fußinneren befindet sich die Meistermarke des "F B" über einer Sonne in Wappenrahmung.

Vase

Die Vase hat einen hohen eingezogenen Kelch über einem kugeligen Bauch, der auf einem Fuß mit schlanker Fessel ruht. Silberglas ist ein doppelwandiges, innenversilbertes Glas, welches ausschließlich in Handarbeit hergestellt wird. Gelegentlich wird es auch Bauernsilber genannt, wobei es sich dann um ein einwandiges silbrig, gelegentlich auch golden schimmerndes Glas handelt. Der Begriff Bauernsilber rührt daher, dass sich die Landbevölkerung des 19. Jahrhunderts kaum Gebrauchsgegenstände aus Silber leisten konnte und daher das preisgünstigere beschichtete Glas verwendete.

Stielkanne

Die zinnerne Stielkanne mit dem abgewinkelten Holzgriff aus der Mitte des 18. Jahrhunderts konnte zum Warmhalten des Getränks direkt auf die heiße Herdplatte gestellt werden. Die ursprüngliche Form der Stielkanne leitet sich aus der türkischen beziehungsweise arabischen Mokkakanne ab. Sie verfügt über einen langen, waagerecht abgewinkelten Stiel, der zugleich auch namensgebend ist. Das Gefäß ist am Innenboden mit drei Zinnstempeln gemarkt, der Meistermarke des Johann Carl Gottlob Reichel und der Stadtmarke von Marienberg.

Trinkglas zur Hochzeit

Das hohe schlanke, sich nach oben geschwungen weitende Trinkglas hat einen breiten Bandhenkel. Die Zinnmontierung besteht aus einem flachen Deckel mit urnenförmigem Deckelheber und Scharnier sowie einer tellerartigen Bodenplatte. Auf dem Zinndeckel ist sind Monogramme mit einer Jahresangabe eingraviert "E. C. H. R. / 1853", die möglicherweise dem Brautpaar gehören, das dieses Glas zur Erinnerung an die Hochzeit oder ein Ehejubiläum geschenkt bekam. Denn mitten durch das handgemalte Rosendekors zieht sich ein goldgelbes Spruchband mit dem Sinnspruch "Gottes allmächtige Vaterhand! / Schütze Euch im Ehestand.". Im Zinndeckel ist die hochovale Zinnmarke des Meisters "Aug. Jahn/ Dresden" (mit Ankersymbol) eingeschlagen.

Deckelkrug

Der irdene Deckelkrug wurde seiner Form wegen auch Melonenkrug genannt, deren Herstellung allgemein in der Bunzlauer Gegend verortet wird. Er hat einen gestreckt kugeligen Korpus mit diagonal gefurchter Wandung und einen kurzen Zylinderhals. Die etwas ausgestellte Mündung geht in den kräftigen C-förmigen Bandhenkel über. Der Krug trägt eine Zinnmontierung aus einem flach gewölbten Deckel mit kugeligem Deckelheber, den ein Scharnier mit einem Lippengurt und dem Henkelgurt verbindet sowie einem separatem Standring.

Henkelflasche

Die hohe schlanke, etwas geschwollene Henkelflasche hat eine dicke Mündungswulst. Sie wurde ursprünglich mit einem Kork verschlossen. Auf der Stirnseite trägt sie den eingeritzen Namen des Bestellers und ersten Besitzers "Schumann", wobei der letzte Buchstabe "n" einen Überstrich trägt, was nach damaliger Schreibweise mit der Verdoppelung des Buchstabens gleichzusetzen ist. Schumann war einer der Brauberechtigten in Dohna, bisher ist nur die Erhaltung dieser einen Flasche bekannt.

Nachtwächterhorn

Dieses Signalhorn soll dem Dohnaer Nachtwächter gedient haben. Es ist noch komplett mit Zunge und Tragösen erhalten. Das 7 cm lange Mundstück besteht aus dunklem Horn und steckt, verbunden durch einen Zwischenring in einem Messingstück, das an das eigentliche lange Hauptstück, ein helles gewundenes Rinderhorn anschließt. Dieses wurde nochmals verlängert und erweitert durch einen angesetzten Messingtrichter. An beiden Messingteilen befinden sich Ringösen zur Halterung der Bänder.

Butterform

Der gedrechselte Napf diente als Form für ein Butterstück von 125 g, das die Tafel zieren sollte. Die Form trägt an Seitenwänden und Innenboden einen Kerbschnittdekor, der sich dann auf der abgeformten Butter als Flachrelief mit einer Taube und einem gefiederten Blatt zeigt.

Butterform

Der gedrechselte Napf diente als Form für ein Butterstück von 125 g, das die Tafel zieren sollte. Die Form trägt an Seitenwänden und Innenboden einen Kerbschnittdekor, der sich dann auf der abgeformten Butter als Flachrelief in Muschel zeigt.

Butterform

Der gehobelte rechteckige Napf diente als Form für ein Butterstück von 250 g, das die Tafel zieren sollte. Die Form trägt an Seitenwänden und Innenboden einen Kerbschnittdekor, der sich dann auf der abgeformten Butter als Flachrelief mit zwei Kleeblättern zeigt.

Henkeltopf

Dieses als Mußtopf genutzte eiförmige Steinzeuggefäß hat eine weite Mündung mit einer ausgestellten gemuldeten Lippe und einen kräftigen Bügelhenkel, der ebenfalls aus Steinzeug ist. Geziert ist der Topf durch eine pastose kobaltblaue Malerei (mit Malhörnchen) auf dem grauen Grund. Vorn zeigt sie ein flüchtig gezeichnetes, kaum identifizierbares Wappen über der Jahreszahl der Herstellung "1839" und hinten die bekränzte Initiale "F", wohl das Monogramm des Bestellers und ersten Besitzers. 1839 y Gefäß; Henkeltopf; Vorratshaltung; Wappen

Glasdose

Die bernsteinfarben-honiggelbe geschliffene Glasdose ist zusätzlich durch eine aufwändige galvanisierte Silbermontierung verziert. Sie hat einen weiten ausgestellten Korpus, der auf einem schweren Wulstfuß ruht. Ihr gewölbter Deckel wird von einem Mittelknauf in Form eines aufgesteckten langgezogenen Silbertropfens akzentuiert. Alexander Pfohl arbeitete für die Josephinenhütte im schlesischen Schreiberhau als Entwerfer. Diese Dose erscheint im Musterkatalog 1940, S. 21 unter der Form- bzw. Dekornummer "1422/13 Sg. 3460. 26/40".

Leuchter

Der Messingleuchter ist Teil eines Leuchterpaares. Er steht auf einem breiten flach gewölbten Fuß und hat einen Schaft aus transparentem blauem Glas, auf dem ein dicker opakweißer Glasfaden spiralig aufgelegt ist. Zusammen mit der Goldbemalung ergibt das eine sich parallel zu einer Blütenranke emporwindende weiße Schlange.

Vase

Die sich nach oben weitende kokave Vase steht auf einer oktogonal geschliffenen Fußplatte, die sich in den acht Abplattungen der Außenwandung mit aufgelegten rubinroten Glasauflagen fortsetzt. Deren Kanten sowie die Mündungs-, Fuß- und Zwischenzonen tragen eine reiche Goldbemalung mit Elementen des Neorokoko und Japonismus.

Leuchter

Der Leuchter aus Silberglas nimmt die Formen eines gedrechselten Objekts auf, genauer gesagt - er wurde in eine gedrechselte Form geblasen. Der einfache Tüllenleuchter hat einen sich nach oben verjüngenden konischen Schaft und steht auf einem Tellerfuß mit schlanker Fessel. Der Schaft trägt einen breiten Rankenfries mit einer Goldbemalung auf mattweißem Grund. Silberglas ist ein doppelwandiges, innenversilbertes Glas, welches ausschließlich in Handarbeit hergestellt wird. Gelegentlich wird es auch Bauernsilber genannt, wobei es sich dann um ein einwandiges silbrig, gelegentlich auch golden schimmerndes Glas handelt. Der Begriff Bauernsilber rührt daher, dass sich die Landbevölkerung des 19. Jahrhunderts kaum Gebrauchsgegenstände aus Silber leisten konnte und daher das preisgünstigere beschichtete Glas verwendete.

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