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Museum August Kestner Epigraphische Zeugnisse

Epigraphische Zeugnisse

Grabplatte für Calbula

Anhand des Schrifttypus und der Formel „in pace requiescit“ ist dieser Grabstein in das 4. Jahrhundert n. Chr. zu datieren. Einige Elemente frühchristlicher Symbolik finden sich hier bereits. Die männliche Figur, vielleicht eine Statue, die auf einem Sockel steht, zeigt den Betgestus mit ausgebreiteten Armen. Sie trägt die Dalmatica, die lange bis zu den Knien reichende Tunica, die seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. als liturgisches Gewand der frühchristlichen Kirche bekannt ist. Zur linken Seite der Figur befindet sich die Taube auf einem Ölzweig, die als Symbol der Seligkeit oder des himmlischen Friedens gedeutet werden kann. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Grabstein für Epictetus

Aus religiösen und auch hygienischen Gründen durften innerhalb von Siedlungen und Städten keine Toten bestattet werden. So waren die Ausfallstraßen teilweise von Begräbnisstätten und größeren Grabbauten gesäumt. Dieser Grabstein stammt nach den Unterlagen August Kestners von solch einem Friedhof, der an der heutigen Via Nomentana vor den Stadttoren Roms lag. Dort befand sich auch in unmittelbarer Nähe der Porta Nomentana das berühmte Haterier-Grabmal, das ab 1827 ausgegraben wurde. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Verschlussplatte eines Kolumbariums

Kolumbarium, von columba (lat. Taube), war ursprünglich die Bezeichnung für einen Taubenschlag. Als Grabtypus meint es einen meist halbunter- bzw. unterirdisch angelegten Bau, bei dem kleine Grabkammern oder Nischen über- und nebeneinander angelegt waren. Hierin wurde der zuvor eingeäscherte Tote in einer Urne beigesetzt. Die Grabnischen wurden mit Platten verschlossen, die den Namen und weitere biografische Angaben des Verstorbenen trugen. Kolumbarien wurden hauptsächlich von reichen Patronen errichtet, da sie für die Bestattung ihrer Bediensteten, Sklaven und Freigelassenen zu sorgen hatten. Da Kolumbarien auf kleiner Fläche viele Bestattungen ermöglichten, war dieses eine verhältnismäßig kostengünstige Bestattungsform. Die meisten bisher bekannten Kolumbarien der Antike wurden in Rom und der näheren Umgebung entdeckt. Sie datieren hauptsächlich in das 1. Jahrhundert n. Chr. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Feldzugsbericht des Königs Sanherib von Assyrien

Die Königsinschrift in akkadischer Sprache, geschrieben in Keilschrift, berichtet über einen Feldzug des assyrischen Königs Sanherib (704-681 v. Chr.). Erwähnt wird auch der biblische König Hiskia von Juda. Die Inschrift ist in neun durch je eine Rille von einander getrennten Horizontalreihen gegliedert. Die vier unteren Reihen sind vollständig erhalten, die drei oberen seitlich stark beschädigt. Monumentale Königsinschriften wurden in Assyrien auf Stein verfasst. Auf der Rückseite wurde von einem nicht näher bekannten Hannoveraner W. Sonnemann in roter Farbe der angebliche Fundort Ninive und der Verweis auf die Ausgrabungen Layards aufgetragen. Austen Henry Layard (1817-1894) war einer der bedeutendsten britischen Archäologen des 19. Jahrhunderts. Er wurde berühmt durch seine Ausgrabungen in Ninive und Nimrud. (AVS)

Tonnagel mit Bausinschrift

Typisches Beispiel für eine Bauinschrift aus Mesopotamien. - Der Herrscher, Gudea von Lagasch, berichtet von seiner Verehrung für den Stadtgott Ningirsu. (AVS)

Tonnagel mit Weihinschrift

Die Weihinschrift berichtet vom Bau des Tempels "Haus der Gerechtigkeit" in sumerischer Sprache. Sie stammt aus der Zeit des Lipit-Ištar, dem fünften König der ersten Dynastie von Isin. (AVS)

Ziegelfragment mit Inschrift

Die Inschrift in akkadischer Sprache weist Nebukadnezar II. als Bauherren des Gebäudes aus, für das der Ziegel hergestellt wurde. Sie enthält seinen Namen, Titel, die Funktion im Kult und den Namen seines Vaters. (AVS)

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