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Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss Kleidung

Kleidung

In dieser Gruppe sind alle Gegenstände zusammengefasst, die im weitesten Sinne etwas mit Bekleidung zu tun haben und aus der archäologischen Sammlung des Museums stammen.

[ 16 Objekte ]

Gürtelhaken

Das Objekt ist im unteren Bereich gebrochen und verbogen. Es ist 5,1 cm lang. Vom unteren 3 cm großen Bereich zum oberen Ende verläuft die äußere Form konisch, wobei sie sich nach oben verjüngt und nur noch 0,8 cm misst. Der Querschnitt des Objekts ist rechteckig und die Stärke beträgt 0,2 cm. Der obere Teil wurde, um eine Art Haken zu bilden auf 3,9 cm Länge umgeklappt. Die Vorderseite und der umgeklappte Bereich sind im Gegensatz zur Rückseite geglättet. Zudem ist der Abschluss auf der Rückseite abgerundet. Der untere Bereich des Stücks ist mit mehreren Herzen in Durchbruchsarbeit gestaltet, wobei in der ersten Reihe ein Herz vollständig erhalten ist. In der zweiten Reihe stehen die Herzen, es sind insgesamt zwei, auf dem Kopf. Hier ist das Objekt bereits gebrochen, weswegen der Bereich zwischen den Herzen gebrochen ist und der untere Abschluss des rechten Herzes fehlt. Eine dritte Reihe ist auf der linken Seite im Ansatz zu sehen. Dort ist das Herz wieder richtig herum herausgearbeitet, ein weiteres als Pendant zum rechten Herz der zweiten Reihe ist anzunehmen. Etwa in 0,1 cm Abstand zum Rand verläuft eine feine Punzierung, die ca. 2 cm über den Herzen halbrund abschließt. Zudem ist eine weitere Punzierung im oberen Bereich des obersten Herzens zu sehen. Da das Objekt ab der Mitte desselben stark angegriffen ist, kann diese jedoch nicht weiter verfolgt werden. Gleiches gilt für die Herzen darunter. Ein leichter Goldschimmer bricht hier und da durch die dunkle Patina.

Delphinhenkel

Von dem Henkel ist nur noch der hintere Teil der Schwanzflosse erhalten. Ein Bruch befindet am Übergang zwischen Flosse und Körper, der zweite betrifft einen Teil der blattförmigen Delphinflosse. Aus einem im Querschnitt rechteckigem Stab (0,4 x 0,5 cm) entspringt eine flache Flosse, die an beiden Seiten fast c-förmig geschwungen sind, hier ist das Objekt 0,35 cm stark. Die Flossen sind durch mehrere kleine Kerben gestaltet. Die Rückseite ist unbearbeitet, was dafür spricht, dass das Objekt auf etwas angebracht war, bzw. nur die Vorderseite sichtbar war. Es handelt sich hierbei um ein Bruchstück eines Delphinhenkels für ein Kästchen oder ähnliches.

Cingulum Beschlag Hängeschurz in Blattform

Das kleine Blatt aus Bronze ist 2, 6 cm groß. Der untere Blattabschluss sowie die Öse für die Anbringung am Hängeschurz des Cingulums sind nicht mehr erhalten. Das Blatt ist 0,15 cm stark. Die Vorderseite ist geglättet und ein kleiner Kreis mit einem kleinen Loch in der Mitte ist zu sehen, hier war ein Zierniet aufgebracht. Die Rückseite ist nicht bearbeitet. Diese Stücke konnten versilbert oder verzinnt sein. Das Stück hat eine grüne bis dunkelgrüne Patina.

Cingulum Beschlag Hängeschurz in Blattform

Der obere Abschuss des 2,3 cm großen und 1,55 cm breiten einfachen Blattes fehlt. Ungefähr in der Mitte ist eine rechteckige Aussparung 0,4 x 0,15 cm, die der Anbringung eines Zierelements gedient haben könnte. Das Blatt ist minimal gewölbt und ist 0,15 cm stark. Ein Gebrauch als unterer Abschluss eines Hängeschurzes ist möglich. Andere Verwendungen kämen jedoch auch in Frage zum Beispiel als Beschlag.

Drahtfibel mit Spiralkonstruktion

Die Fibel besteht aus einem Bronzedraht, ein Teil der Nadel ist abgebrochen und die Spiralwindung ist an einer Seite auseinandergezogen. Die Spirale selbst besitzt vier Windungen mit unterer Sehne. Der Bügel ist flach gewölbt und besitzt einen runden Querschnitt, er ist nicht verziert. Von dem trapezförmigem Nadelhalter, ist der Teil abgebrochen, auf dem die Nadel ruht. Hauptmerkmal ist der vierkantige Draht der Federrolle, 0,12 x 0,2 cm (Riha 1979). Veröffentlicht ohne Bild in: Bonner Jahrbücher 192 (1993), S.398.

Drahtfibel mit Spiralkonstruktion

Die eingliedrige Drahtfibel ist, bis auf einen kleinen Teil der Nadelspitze komplett erhalten. Der Bügel steigt hinter der Spirale steil an um dann in einem etwa rechten Winkel umzuknicken. Im Anschluss biegt er leicht nach innen und läuft grade, sich leicht verjüngend zu Spitze hin. Die Spirale ist sechsmal gewunden und besitzt eine obere Sehne, die mit einem Sehnenhaken am Bügel befestigt ist. Oberhalb der Spiralwindungen ist noch ein Stützbalken angebracht. Weder der im Querschnitt runde Bügel, noch der Stützbalken sind verziert. Der Nadelhalter ist lang ausgezogen und trapezförmig. Auch er ist nicht verziert.

Drahtfibel mit Spiralkonstruktion

Die eingliedrige Fibel besitzt einen hochgewölbten im Querschnitt bandförmigen Bügel. Trotz der stark angegriffenen Oberfläche lässt sich an der Außenseite noch ein gepunztes Muster erkennen. Auf der Innenseite sind neun Kerben sichtbar (Gebrauchsspuren?) Die Spirale selbst ist viergliedrig mit unterer Sehne. Der Fibelfuß ist verbogen und der Nadelhalter ist nur noch im Ansatz erhalten. Der vierkantige Draht der Federrolle, verjüngt sich in der letzten Windung zum Nadelansatz.

Kräftig profilierte Fibel ohne Stützplatte

Die zweigliedrige Fibel besteht aus einem Bügel, an dessen Ende ein Spiralhalter herausgeschmiedet ist. an diesem wird mit einem Metallstift die separat gefertigte Spirale befestigt. Von der Spirale ist lediglich die obere Sehne und ein Teil der äußeren Windung erhalten. Die Nadel und der Verbindungsniet fehlen. Die Sehne wurde durch einen breiten bandförmigen Sehnenhalter gehalten. Über der Spirale setzt der Bügel trompetenartig mit einem Mittelgrad an. Etwa in der Mitte befindet sich eine scheibenartige Verdickung. Von dort aus verjüngt sich der nun bandförmige Bügel mit leichtem Mittelgrad zur Spitze hin und endet in einem plastischen Knopf. Der Nadelhalter ist nur noch im Ansatz erhalten.

Eingliedrige kräftig porfilierte Fibel

Die kleine eingliedrige Fibel besitzt eine Spirale mit oberer Sehne, die mit einem Sehnenhaken fixiert ist. Die Spirale ist nach der zweiten Windung gebrochen. Über der Spirale sitz der trompetenartige kurze Fibelkopf, der in einen leicht geschwungenen kurzen Bügel übergeht. Dieser wird durch einen vollplastischen Bügelknoten verziert. Der Fibelfuß endet in einem schmalen nach oben gerichteten Endknopf. Der Nadelhalter ist hoch, rechteckig und nicht durchbrochen.

Röhrenscharnierfibel; "Ambrustscharnierfibel"

Die Fibel ist knapp hinter dem Ende des Bügels gebrochen, so dass der Fibelfuß fehlt. Die separate Nadel ist fest mit der Achse verbunden, die Nadelspitze ist verbogen und abgebrochen. Der Bügel der Fibel beschreibt einen hohen Halbkreis, der in einen dreieckigen Fibelkopf übergeht. Dieser ist mit einem weit hervorragenden ovalen Knopf verziert, vor dem eine vollplastische Scheibe sitzt. Der Fibelarm ist achteckig ausgearbeitet und endet auf jeder Seite mit je einem Ring vor dem runden bis eiförmigen Abschlussknopf. Dieser Typ Fibel wird auch als Vorform zur Zwiebelknopffibel in der Literatur angesprochen.

Zwiebelknopffibel

Von der Fibel ist ein Teil des Querarms abgebrochen und von der Nadel ist lediglich der Ring erhalten, der an der Achse befestigt ist. Der Bügel ist im Querschnitt trapezförmig und auf der Oberseite mit einer Reihe schräger Kerben verziert. Der Querarm ist im Querschnitt flach langrechteckig und endet in zwiebelförmigen Knöpfen (nur einer erhalten). Der Bügelknopf, der ebenfalls zwiebelförmig ist, ist kleiner als der Knopf am Querarm. Vor dem Übergang von Bügel zu Fiebelfuß befindet sich eine kleine Wulst (nur auf der Außenseite, die Innenseite des Bügels ist glatt). Im Anschluss verjüngt sich der Bügel leicht und der Fibelfuß setzt im rechten Winkel an. Er ist insgesamt mit drei Kreisaugenpaaren verziert, wobei sich zwei Paare am Ende des Fußes und das Dritte in der Nähe des Bügels befinden. Der Nadelfuß ist länger und breiter als der Bügel der Fiebel. Der Nadelhalter ist als Röhrenfuß ausgebildet.

Zwiebelknopffibel

Von der Fibel ist ein Teil des Querarms abgebrochen, sowie der Zwiebelknopf, der den Bügel verzierte. Wegen des Bruches an dieser Stelle, ist nichts von der Nadel erhalten. Der Bügel ist im Querschnitt trapezförmig. Der Querarm ist im Querschnitt flach langrechteckig und endet in einem zwiebelförmigem Knopf. Er ist durch eine Treppung gestaltet. Vor dem Übergang von Bügel zu Fibelfuß befindet sich ein rechteckiger Absatz und der Fibelfuß setzt im rechen Winkel an. Dieser wurde an den Bügel angefügt (Niet auf der Unterseite sichtbar). Die Innenseite des Bügels ist glatt. Der Fibelfuß ist mit drei Paaren nicht nähere beschreibbarer Muster verziert (Kerben?). Direkt vor dem Bügel sind zwei kleine Kreise eingepunzt. Der Nadelfuß ist länger und breiter als der Bügel der Fibel. Der Nadelhalter ist als Röhrenfuß ausgebildet.

Römische Kniefibel mit Kopfplatte

Der Fibelbügel, sowie die Kopfplatte sind komplett erhalten. Die Spirale und die Achse fehlen vollständig und der Nadelhalter ist im unteren Bereich gebrochen. Der Querschnitt des Bügels ist D-förmig, er ist stark S-förmig geschwungen. An ihn schließt eine halbkreisförmige Platte an, die die Spirale der zweigliedrigen Konstruktion versteckt. Während der Bügel, der Nadelhalter und der sog. Spiralhalter aus einem Stück bestehen, wurde die Spiralrolle aus einem separatem Draht hergestellt und mit Hilfe einer Achse an der Fibel befestigt. Die halbkreisförmige Platte ist am Rand mit einem Kerbdekor verziert. Das Fußende ist glatt abgeschnitten. Viele Fibeln dieser Art waren verzinnt, so finden sich auch auf diesem Stück Reste dieser Oberflächenbehandlung.

Eingliedrige kleine Spiralfibel mit Sehnenhaken

Die kleine eingliedrige Fibel ist kurz vor dem Übergang vom Kopf zum Bügel gebrochen. Die Nadel, sowie die letzte Spiralwindung sind nicht erhalten. Der Bügelquerschnitt der Fibel ist rund drahtförmig. Die Spirale besteht aus acht Windungen. Mit einer oberen Sehne ist sie an einem bandförmigen Sehnenhaken befestigt. Der Nadelfuß ist schmal dreieckig und nicht durchbrochen. Die Fibel selbst ist unverziert.

Bügel einer Fibel

Von der Fibel sind der Bügel, sowie ein Teil des Nadelhalters erhalten. Der Querschnitt des Bügels ist rund (Durchmesser 0,35 cm). Vermutlich handelt es sich hier um eine Fibel mit Spiralkonstruktion. Es könnte sich um eine Drahtfibel mit unterer Sehne handeln, vergl. Xantener Berichte Bd. 10, Gruppe 1.22, Almgren 15. Auf dem Bügel sind drei kleine XXX und möglicherweise noch zwei Striche sichtbar. Hinweis auf Legion XXX? (Legio XXX Ulpia Victrix)

Fragment eines Fibelfußstücks/ Röhrenfuß

Von der Fibel ist nur noch ein Teil des Fibelfußes erhalten. Dieser ist als Röhrenfuß gestaltet, der sich zum Ende hin verjüngt und dessen Abschluss grade endet. Die Oberseite des Fußes ist flach gearbeitet, man erkennt noch Bearbeitungsspuren. Die Unterseite ist gewölbt. Vor dem Fußende befindet sich auf der Oberseite ein plastisches Rechteck. Diese Art der Nadelhalter kommt in der von Riha eingeteilten Gruppe 6 vor. Bei dem Röhrenfuß handelt es sich wahrscheinlich um eine provinzialrömische Entwicklung die im Zusammenhang mit dem Hülsenscharnier steht.

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