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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Hambacher Fest und 1848

Hambacher Fest und 1848

Die Objektgruppe umfasst alle Objekte zum Hambacher Fest und den Ereignissen in 1848

[ 65 Objekte ]

"Hambacher Tuch"

Darstellung: Hambacher Taschentuch mit den Protagonisten der Bewegung am 27.05.1832 In der Mitte eine Kopie des bekannten Stiches mit der Darstellung des Zuges auf das Hambacher Schloß. Kreisförmig darum angeordnet 16 benannte Männerporträts. In den Ecken die Personifikationen von Gerechtigkeit (u. re.) - Weisheit (o. re.) – Tapferkeit (o. li.) - Besonnenheit (u. li.) Dargestellt sind bekannte Liberale der damaligen Zeit. Nicht alle von ihnen hatten am Hambacher Fest teilgenommen, wie neuere Forschungen ergeben haben. Das Taschentuch ist in mehreren Exemplaren überliefert, eines davon heute im Hambacher Schloß. Hinter Glas, auf Pappe montiert, verstärkt mit einer Holzrahmung, Holzrahmen, Innenrand vergoldet Baumwollbatist, um 1832. Das in der Tuchfabrik Heim und Sohn in St. Gallen produzierte sogenannte "Hambacher Tuch" wurde nach dem Fest als Souvenir verkauft. Im Uhrzeigersinn (von oben): Johann Philipp Abresch, Friedrich Schüler, Karl von Rotteck, Karl Theodor Welcker, Philipp Jakob Siebenpfeiffer, Silvester Jordan, Johann Adam von Itzstein, Heinrich Josef König, Graf Ernst von Bentzel-Sternau, Georg Fein, Ernst Emil Hoffmann, Ludwig Uhland, Johann Georg August Wirth, Wilhelm Joseph Behr, Ludwig von Hornthal, Johann Jakob Schoppmann. Die Frauenfiguren in den Ecken verkörpern die Tugenden Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Besonnenheit. Ursprünglich wurden, dem Eingangsbuch nach, dem Museum von Frau Fitz in Pfeffingen 2 Taschentücher übergeben. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass dieses Taschentuch aus dem persönlichen Besitz von Johannes Fitz stammt, der 1868 verstorben war. Ein weiteres "Taschentuch von 1832" , welches sich nicht erhalten hat wurde 1902 mit der Inventarnummer 1902/0015 von Frl. Reichard, Forst an das Museum gegeben

Handschrift: "Lied der Winzer beim Zug auf das Hambacher Schloss"; 1832

Abschrift: "Lied der Winzer beim Zug auf das Hambacher Schloss"; schwarzer Klebestreifen als Rahmen, hinter Glas; Beschriftung Rückseite; 1832 Wie aus der ersten Zeile hervor geht wurde dieses sogenannte Winzerlied eigens für das Hambacher fest geschrieben und bezieht sich auf die schwarze Fahne, die ebenfalls im Stadtmuseum aufbewahrt wird. Das Lied befasst sich mit der wirtschaftlichen Not der Weinbauern. Schuld daran sei der Zoll. In Strophe 6 wird recht unverhohlen mit Gewalt gedroht. In Strophe 5 wurde ein Wort durchgestrichen und ein neues Wort darüber notiert Bei polizeilichen Vernehmungen bestritt Johannes Fitz später der Verfasser des Liedes zu sein. Es wird jedoch vermutet, dass diese hier erhaltene Liedtext von Johannes Fitz selbst stammt. Gesungen wurde das Lied auf die Melodie des "Rheinweinliedes", dessen Text von Matthias Claudius (1740-1815) vom Offenbacher Komponisten und Musikverleger Johann André (1741-1799) vertont worden war. Festgestellt am: 02.06.2009

Poesiealbum, um 1830

Einband bestehend aus einer buchförmigen Schatulle, schwarzes geprägtes Papier, teils vergoldet, mit Ornamenten und Bildmotiven auf Vorder- und Rückseite: Darstellung eines Mannes und einer Frau vor einem Torbogen, historisierend in Anlehnung an das 17. Jh.; Darstellung zweier Männer und einer Frau an einem Gewässer sitzend; die Bildmotive sind von 2 Rechteckbändern gerahmt, ebenso ist der Bereich, der den Buchseiten entspricht, mit goldenem Papier beklebt, das Innere der Schatulle ist mit grünem Papier beklebt. Der Buchrücken ist mit dem geprägten Wort "Souvenir" versehen. Die Schatulle enthält 52 lose Poesiebuchblätter, 40 davon sind mit handschriftlichen Sprüchen versehen, die mit Jahreszahlen von 1831 bis 1839 datiert sind; 2 Blätter sind außerdem mit aufgeklebten Textilbändern versehen, 1 Blatt mit einer gepressten Pflanze, 2 Blätter mit aufgeklebten kolorierten Grafiken mit figürlichen Darstellungen, 1 Blatt mit einer Federzeichnung: Grabmal, 2 Blätter mit aquarellierten Federzeichnungen: junge Frau mit einem Löwen an der Leine, junger flötenblasender Schäfer mit 4 Schafen und 1 Hund; Blätter ohne Sprüche sind mit gestickten Blumensträußen aus Seidenfäden versehen. Alle Blätter haben Goldschnitt. Bei den Ortsangaben der Unterzeichnenden handelt es sich um umliegende Städte und Dörfer und um Dürkheim selbst; um1830 Aus dem Besitz des Malers Valentin Dirion Die 52 Kärtchen geben einen schönen Einblick in die Gefühlswelt der Menschen des Biedermeier.

Hambachfahne; "Die Weinbauern müssen trauren"

Hambach-Fahne; schwarze Fahne mit der Aufschrift: "Die Weinbauren müssen trauren" Aus mehrlagigem Stoff genäht; ehemals an einem Holzstab mit Reißzwecken befestigt; der Schaft des Holzstabes ist schwarz bemalt, die Spitze gedrechselt; an der Spitze ist eine schwarze gedrehte Kordel befestigt; Eintrag Eingangsbuch: "1455 Stadt Dürkheim. Eine schwarze Fahne mit der Inschrift "Die Weinbauern müssen trauern" In der sturmbewegten Zeit des Jahres 1832 führten die Weinbauern unserer Gegend erbitterte Klage gegen den damals bestehenden hohen Zoll auf den Wein. Die Dürkheimer Bürger zogen mit dieser Trauerfahne, die an der Spitze des Zuges von einem riesengroßen Manne namens Wallaner getragen wurde, unter Absingen eines von Herrn Fitz von Pfeffingen gedichteten Liedes zum Hambacher Feste. In der darauffolgenden Reactionsperiode wurde die Fahne versteckt und blieb seitdem vergessen. Am 28. Okt. 1877 wurde dieselbe auf dem Stadthausspeicher aufgefunden."

Zeichnung (Plan) : Vigilius-Turm in Bad Dürkheim; Vigilienturm

Aufriss und Grundriss vom Vigiliusturm in Bad Dürkheim; Ansicht des Turmes; Vigilienturm vor dem Abriss. 1835 war das Turmareal im Besitz des Otterberger Pfarrers Georg Knobloch, der es 1837 an den Dürkheimer Winzer Johannes Fitz verkaufte. Dieser ließ das teilweise mit Schutt aufgefüllte Untergeschoss des Vigilienturms 1838 abbrechen. Auf seinen Fundamenten errichtete er 1842 den heute noch existierenden Weinbergstempel im klassizistischen Stil. Er nutzte ihn zu Repräsentationszwecken. 1860 erwarb der Weingutsbesitzer Johann Georg Zumstein das Anwesen. Hans Phillipp Zumstein, einer seiner Nachkommen, übergab es 1978 dem örtlichen Drachenfels-Club, welcher es renovieren ließ und als Kulturdenkmal pflegt. Datierung: 20. Jhd. Anhaltspunkt der Datierung: Vermutung Festgestellt am: 09.01.2007

Federlithografie "Zug auf Schloß Hambach 1832"

Eine langgezogene, dicht gedrängte Menschenmenge zieht zu Fuß den Berg zur Schloßruine hinauf. Unter den Teilnehmern des Zuges befinden sich Frauen und Kinder. Einige Männer schwingen Fahnen in den Farben Schwarz-Rot-Gold, andere blasen Trompeten oder schlagen Trommeln. Unter dem Bild: „Zug auf das Schloß Hambach am 27.ten May 1832“ Publiziert wurde die Lithografie in: Der Bote vom Haardtgebirge für das Jahr 1833, bei Philipp Christmann in Neustadt an der Haardt Von der Federlithografie sind auch kolorierte Exemplare bekannt. Hinter Glas, mit weißem Passepartout auf Pappe montiert, dünner Holzrahmen. Beschriftung: "Zug auf das Schloß Hambach am 27ten May 1832" Eventuell handelt es sich um die alte Inventarnummer 1914/016 "Zug auf das Hambacher Schloß, Geber nicht genannt"

Hampelmann; "Friedrich von Gagern"; 1848/1849

Hampelmann; "Friedrich von Gagern"; Karikatur aus der Mappe "Michels Märzerrungenschaften, Spielzeug von rechts und links, für Alt und Jung"; auf Karton bunt bemalt; Darstellung als Narr; Beschriftung (Rückseite, handgeschrieben); 1848/1849 Figur in der Art der "Comedia del Arte" als Violine spielender Narr mit Buckel. Auf dem Kopf Dreispitz mit Federn und roten Bordüren. Das Gesicht hell gepudert mit Schönheitsfleck und rotem Mund. Kragen weiß als Mühlsteinkragen. Wams blau mit goldenen Bordüren. Rote Hosen mit übertriebenen Rüschen am Knie. Rote Strümpfe mit Muster und goldene Schuhe mit Absätzen.

Hampelmann; "Reichsverweser Ferdinand"; 1848/1849

Hampelmann; "Reichsverweser Ferdinand"; Karikatur des Reichsverwesers Erzherzog Johann von Österreich; Karikatur aus der Mappe "Michels Märzerrungenschaften, Spielzeug von rechts und links, für Alt und Jung" Farbiger Hampelmann; auf Karton bunt bemalt; Darstellung als Kasperlefigur; Beschriftung (Rückseite, handgeschrieben); 1848/1849

Hampelmann; "Prof. Vogt, Giessen"; 1848/1849

"Prof. Vogt, Giessen"; Der Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung Karl Vogt als Hampelmann - Karikatur aus der Mappe "Michels Märzerrungenschaften, Spielzeug von rechts und links, für Alt und Jung" Farbiger Hampelmann Karikatur des Prof. Vogt, Giessen; auf Karton bunt bemalt; Darstellung als Narr; Beschriftung (Rückseite, handgeschrieben); 1848/1849_

Hampelmann; " Anton Ritter von Schmerling"; 1848/1849

Der Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung Anton Ritter von Schmerling als Hampelmann - Karikatur aus der Mappe "Michels Märzerrungenschaften, Spielzeug von rechts und links, für Alt und Jung" Ein kantiger Kopf und tiefgefurchtes Gesicht mit Backenbart auf dem ein Napoleonshut mit Kokarte sitzt. Der Wams mit einem Buckel mit Schellen, gelb-schwarz gestreift, endet in einer Pluderhose mit gezacktem grünem "Gürtel". Schwarze Schuhe mit Sporen. In der rechten Hand ein überdimensionierter Säbel. Bemerkung: Beschädigung: mehrfach geklebt In der linken Hand befand sich ursprünglich ein abgeschlagener Kopf der leider verloren ist. Reste der Zipfelmütze (bzw. Haarschopf) sind in der Hand zu erkennen. Für diese Ziehfiguren warb Eduard Gustav May auch in der Zeitschrift "Der Satyr"

Lithografie: "Friedrich Hecker mit Gewehr"

Darstellung: Friedrich Hecker mit Gewehr Bemerkung: Hecker, Friedrich, geb. 28.9.1811 zu Eichtersheim (Baden), gest. 24.3.1881, St. Louis, USA Dargestellt ist ein Mann mittleren Alters in Vorderansicht, das Gesicht halb nach links gewendet. Er trägt lange Hosen, darüber einen voluminösen Rock, außerdem hohe Stiefel. Tief in das Gesicht gezogen ein hoher Schlapphut mit breiter Krempe, geschmückt mit einer Feder. Hecker trägt einen Vollbart und längere Haare, die die Ohren komplett verdecken. Vorne im Ledergürtel stecken zwei Pulverhörner. Hinter dem linken Bein ist ein Degen zu sehen. Vor sich auf dem Boden aufgestützt das Gewehr, dessen Lauf er mit der Linken umfasst. Die rechte Hand ist in die Hüften gestemmt. Unter der Darstellung die Benennung: „Friederich Hecker“. Knapp darüber nahe der rechten unteren Ecke: „Lith. Anst. v. Ed. Gust May in Frankfurt a M.“ Das Motiv des Revolutionärs Hecker mit dem Gewehr in der linken Hand ist in mehreren Versionen überliefert. Hinter Glas, auf Pappe montiert, Holzrahmen, schwarz lackiert. Beschriftung: Lith. Anst. Von Ed. Gu. May in Frankfurt a. M.; Friedrich Hecker ; Rückseite: Altertumsverein Bad Dürkheim Nr. 7 Beiliegender Zettel: "Hecker, Friedrich, geb. 28.9.1811 zu Eichtersheim (Baden), gest. 24.3.1881, St. Louis, USA, Advokat in Mannheim. Deputierter der badischen 2. Kammer. Seit der Februar-Revolution in Paris 1848 stand er an der Spitze der sozialdemokratischen Republikaner. Mit Struve entfachte er den badischen Volksaufstand 1848. Nach dessen Mißlingen wanderte er im September 1848 nach den USA aus"

Stoffdruck "Kampf der Freiheit gegen die Reaktion"

Darstellung: Allegorie der Freiheit im Kampf gegen die Reaktion Das Bildmotiv ist in Schwarzweiß gehalten und durch eine dreifarbige Rahmung in Schwarz-Rot-Gelb optisch hervorgehoben. Zwei Löwen ziehen einen offenen Wagen nach links.Am anderen Ende des Wagens ziehen zwei Soldaten in zeitgenössischen Uniformen mit Hilfe eiserner Ketten in die entgegengesetzte Richtung. Dicht dahinter eine weibliche Figur mit entblößten Brüsten und verbundenen Augen. Im Vordergrund ist ein Mann dargestellt, der dem Betrachter den Rücken zukehrt. Seine einzige Kleidung besteht aus einem Tuch um die Hüften. Eine dicke Eisenkette liegt in mehreren Lagen über dem Rücken. An einem Ende ist eine Kugel befestigt, die über den Boden schleift. Der Mann versucht mit aller Kraft den hölzernen Bremsklotz zu entfernen, der vor dem Hinterrad liegt. Eine Frau eilt von rechts heran und greift mit der linken Hand in eine Speiche des Hinterrades, während sie in der rechten Hand eine Schere hoch hält. Auf dem Wagen selbst stehen zwei weibliche Gestalten in antikisierenden Gewändern, die sich im Arm halten. Die Gestalt links hält ein Banner in der Rechten, auf der die Worte „Gesetzliche Freyheit“ zu lesen sind. Die zweite, deren Ikonographie an Minerva erinnert, wehrt mit ihrem Schild Blitzschläge ab, die von drei riesigen Adlern ausgesandt werden. Über den Wolken erscheint der Oberkörper eines bärtigen Mannes mit Herrscherkrone auf dem Kopf, Joch und Peitsche schwingend. Oben in einem Halbkreis angeordnet sind mindestens 18 Wappen. Die allegorische Darstellung ist außerordentlich komplex und enthält eine Fülle weiterer Anspielungen. Hinter Glas, auf Holztafel aufgezogen, Holzrahmen, schwarz lackiert. Beschriftung: Rückseite: "Taschentuch 1848/49 mit sinnbildlicher Darstellung der gesetzlichen Freiheit und wie diese durch die Mächte der Reaktion 1848/49 zu hemmen versucht wird." "Bedrucktes Taschentuch Zeit des Freiheitskampfes 1848"

Lithographie: Porträt " Parlamentarier aus der Pfalz"; 1848

Darstellung: Parlamentarier (Pfalz) im Revolutionsjahr 1848 In vier Registern übereinander sind 15 Männerporträts angeordnet. Sie sind von zarten Ranken mit Eichenlaub umgeben. Die einzelnen Porträts sind mit Nummern gekennzeichnet. Mittig im unteren Bildfeld in eine Kartusche eingeschrieben eine Ansicht der sog. Fruchthalle in Kaiserslautern, die als Tagungsgebäude diente. Beiderseits davon sind in zwei Gruppen die Namen der Parlamentarier aufgelistet. Von der Kartusche ausgehend umschließen Akanthusranken die Texte und bilden den Übergang zu den umrankten Porträts darüber. Am unteren Bildrand die Jahreszahl „1851“ und die Angabe der Druckerei: „E. G. May & Wirsing Frankfurt a/Main“ Hinter Glas, auf Pappe montiert, Holzrahmen, schwarz lackiert, Außenrand vergoldet Beschriftung: Rückseite (Handschrift): " Parlamentarier aus der Pfalz" Die abgebildeten Personen sind: 1. C. Baumann, aus Pirmasens 2. J. Moos, aus Speyer, aus Speyer 4. C. Loreck, aus Regensburg 5. H. Louis, aus Grünstadt 6. J. Scherumann aus Dürckheim 7. Fr. Straßer aus Wien 8. Em. Stöhr, aus Dürckheim 9. Ed. Eppelsheim aus Dürckheim 10. W. Sauerbeck aus Dürkheim 11. C. Respandin aus Lauterecken 12. Lippsack aus Pirmasens 13. Joh. Friederich aus Eisenberg 14. C. Hoster aus Dielkirchen 15. M. Bolza aus Rockenhausen 3. H. Weltz

Freischärlerkappe; 1849

Freischärlerkappe aus schwarzem Leder; mit Leder überzogenem Schild; rote Kordel am unteren Ende; mit schwarz-rot-goldener Kokarde; Schweißband aus braunem Leder; Innenfutter aus blauer Seide; 1849 Alte Inventarnummer 1913/0091 (5091) Eintrag Eingangsbuch "Freischärler-Mütze 1848 de. Karl Catoir, Dürkheim" Zur Zeit in der Dauerausstellung auf dem Hambacher Schloss zu sehen.

Lithografie: "Verkündung des Todesurteils an Robert Blum"; um 1850

Darstellung: Robert Blum vor der Hinrichtung In der Ecke eines kahlen Raumes mit nackten steinernen Wänden steht ein einfacher Holztisch. Ein in die Wand eingeschlagener eiserner Ring deutet an, dass es sich um ein Gefängnis handelt. Robert Blum sitzt auf einem Stuhl mit dem Rücken zur Wand, ein Blatt Papier vor sich, auf das er mit einem Federkiel schreibt. Auf dem Tisch steht ein Tintenfaß. Er ist nicht gefesselt und wirkt gefasst. Links neben ihm sind auf einem Hocker Hut und Mantel abgelegt. Um den Tisch herum schauen ein Mann in Militäruniform und ein Priester zu. Der Soldat kehrt dem imaginären Betrachter den Rücken zu. Mit der linken Hand umfaßt er seinen Säbel, in der gesenkten rechten Hand hält er ein Blatt Papier mit dem mutmaßlichen Todesurteil. Ihm gegenüber an der Wand ist der Priester in Frontalansicht dargestellt; er hält eine Bibel bereit. An der Wand oberhalb des Kopfes von Robert Blum hängt ein Kruzifix. Von links oben fällt durch ein imaginäres Fenster ein heller Lichtstrahl an dem Offizier und dem Priester vorbei auf den zu Tode Verurteilten. Während dieser einem Märtyrer gleich in göttlichem Licht erscheint, stehen die beiden anderen Personen, die die weltliche und geistliche Autorität verkörpern, im Schatten. Hinter Glas, auf Pappe aufgezogen, dünner Holzrahmen, vergoldet Beschriftung: beiliegender Zettel: "Robert Blum vor der Hinrichtung"

Schwefelform für Marzipan; Schwefelmodel: Freischärler, Robert Blum; 19. Jh.

Schwefelform für Marzipan; Model; ovales Schwefelmodel: Freischärler, Porträt von Robert Blum; mit rotem Positivabdruck in Gips; 19. Jh. Um die Führenden Personen der Revolution bzw. des Parlamentes usw. bei der Bevölkerung bekannt zu machen wählte man vielfältige Möglichkeiten. So auch Marzipangebäck und andere gemodelte Gebäcke.

Schwefelform für Marzipan; Schwefelmodel: Freischärler, Friedrich Hecker; 19....

Schwefelform für Marzipan; Model; ovales Schwefelmodel: Freischärler, Porträt von Friedrich Hecker; mit Positivabdruck in rotem Gips; 19. Jh. Um die Führenden Personen der Revolution bzw. des Parlamentes usw. bei der Bevölkerung bekannt zu machen wählte man vielfältige Möglichkeiten. So auch Marzipangebäck und andere gemodelte Gebäcke.

Schwefelform für Marzipan; Schwefelmodel: Freischärlerkopf; 19. Jh.

Schwefelform für Marzipan; Model; ovales Schwefelmodel: Freischärlerkopf mit Hut, Porträt; mit Positivabdruck in weißem Gips; 19. Jh. Um die Revolution bei der Bevölkerung bekannt zu machen wählte man vielfältige Möglichkeiten. So auch Marzipangebäck und andere gemodelte Gebäcke.

Porträt: "Gustav Struve"; um 1850

Bemerkung: Gustav Struve (Schriftsteller): 1805 - 1870 Blatt oben links eingerissen. Halbporträt eines Mannes im mittleren Lebensalter mit kahlen Schläfen und kurzem, nachlässig gepflegtem Vollbart. Oberkörper und Kopf in Dreiviertelansicht nach rechts gedreht; Blick auf den imaginären Betrachter gerichtet. Gesichtsausdruck ohne ausgeprägte Emotionen. Gekleidet in Hemd mit dunkler Halsbinde, helle Weste und dunkler Mantel Über der Weste bzw. den Oberkörper verläuft schräg ein längs gestreiftes Band in drei Nuancen. Gemeint sind die Farben Schwarz – Rot – Gold, die damals mit dem Freiheitsgedanken assoziiert wurden. Darunter die Benennung „Gustav Struve“ Am unteren Rand mittig zu lesen in kleinen weißen Lettern: „Steindruck von S. Bühler in Mannheim“ Hinter Glas, auf Pappe aufgezogen; dünner Holzrahmen, schwarz lackiert. Beschriftung: beiliegender Zettel: "Struve, Gustav, 1805 -1870, Schriftsteller, trat für die Gründung einer förderativen Deutschen Republik ein, die er im April 1848, gemeinsam mit Hecker durch einen bewaffneten Aufstand herbeizuführen suchte. Nahm 1861/62 am amerikanischen Bürgerkrieg teil, kehrte 1863 nach Deutschland zurück, starb 1870 in Wien."

Stickbild von A. Bergner: Porträt Rudolf Christmann; um 1880

Porträt Rudolf Christmann Bemerkung: Christmann, Rudolf: 1814 - 1879 Das monochrome Stickbild ist unvollendet, so Sessellehne, Anzug, Mantelknöpfe. An diesen Stellen ist die Unterzeichnung sichtbar. Das Stickbild zeigt einen bärtigen, leicht fülligen Mann mittleren Alters, lässig stehend stehend, mit dem rechten Unterarm auf eine Sessellehne gestützt. Der linke Arm hängt gerade herunter. Die Hand ist nicht ausgeführt, weil das Halbporträt unterhalb der Hüfte endet. Der Körper ist in Frontalansicht widergegeben bzw. der Kopf in Dreiviertelansicht nach rechts gedreht. Der Blick ist vom imaginären Betrachter abgewandt. Vom Seitenscheitel aus ist das längere strähnige Haar zur rechten Seite hin gekämmt. Im Nacken kurz geschnitten. Der halblange Vollbart ist nicht gestutzt bzw. nicht in Form gebracht. Die Kleidung besteht aus Hemd mit Halsbinde, darüber ein Anzug mit Weste und ein offen getragener Mantel Auf der Rückseite ein angebrachtes Etikett mit Widmung. Hinter Glas; auf dicken Karton montiert, Holzrahmen, vergoldet. Christmann, Rudolf, 1814 - 1879, Dürkheimer Stadtrat,Jurist, Weingutbesitzer, 1846 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt, 1848 ins Vorparlament und bis zum 30.5.1849 war er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung und des Stuttgarter Rumpfparlaments, 1863 wurde er erneut in den Bayerischen Landtag gewählt. Christmann gehörte der gemäßigten Linken an, er war für Gagern und gegen Erzherzog Johann und den preußischen Erbkaiser. Dieses Bild wurde von der "Schönen Anna", der Wirtin der "Vier Jahreszeiten", in Seide gestickt." Beschriftung: beiliegender Zettel:

Ölgemälde von C. A. Gugel: Porträt Paul Camille von Denis

Auf dunklem braunrotem Grund ist das Brustbild eines weißhaarigen Mannes mit blauen Augen in Dreiviertelansicht nach links dargestellt. Der Blick geht am imaginären Betrachter vorbei nach schräg links. Das volle Haar ist auf der rechten Seite gescheitelt und bedeckt teilweise die Ohren. Gesichtsausdruck ist ohne ausgeprägte Emotion. Die Kleidung besteht aus einem weißen Hemd mit schwarzer Halsbinde, darüber eine schwarze Weste und Jacke bzw. Mantel. Auf der Knopfleiste des Hemdes eine Anstecknadel mit einer einzelnen weißen Perle. Auf der linken Seite des Mantels, ebenfalls auf Brusthöhe angebracht, ein Orden. Auf Rückseite der Holztafel Stempel des Tafelmachers: "Mal-Tuchfabrik A.(ugust) Lenck in München" Unten links ein Etikett mit Angaben zum Lebenslauf und zur Entstehung des Bildes. Holzrahmen, schwarz lackiert, Innenrand vergoldet. Laut Etikett entstand das Bildnis erst 1878, also 6 Jahre nach dem Tode von Paul Camille von Denis. Von dem Ingenieur sind mehrere Fotografien überliefert, darunter eine, die ihn – spiegelverkehrt - mit derselben Pose, Frisur und Kleidung zeigt. Offenbar diente dieses Foto dem Münchener Maler Carl Adolf Gugel als Vorlage.

Zinnbecher mit Henkel, Inschrift: "Neustadt 1832"

Zinnbecher mit Henkel mit der Inschrift: "Neustadt 1832"; Die Buchstaben und Zahlen der Inschrift sind einzeln eingeschlagen. Der Henkel wurde separat hergestellt und angefügt. Ob der Becher einen Deckel besaß, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Becher zeigt starke Beschädigungen. Die Gefäßwand ist "zerbeult" und gerissen. Der obere Gefäßbereich mit dem Mündungsrand fehlt. Der Aufschrift zufolge dürfte der Becher anlässlich des Hambacher Festes am 27. Mai 1832 angefertigt worden sein. Datierung: 1832 Anhaltspunkt der Datierung: Beschriftung Festgestellt am: 02.01.2022

Broschüre: "Das Fest der freien Presse"; Heidelberg, 1832

Buch, Broschüre: "Das Fest der freien Presse in Weinheim am 01. April 1832"; 32 Seiten; Heidelberg, 1832 Das Fest wurde im ehemaligen Karmeliterkloster in Weinheim abgehalten. Anlaß war die Pressefreiheit, die kurzzeitig durch die Badische Regierung in Baden gewährt wurde. Ausrichter des Festes waren Siebenpfeiffer und Wirth, die auch treibende Kräfte des Hambacher Festes waren. Die Broschüre mit den Reden, Liedtexten und Toaste wurde verkauft und der Erlös zur Finanzierung des Mainzer Gutenbergdenkmals verwendet. Im Text wird die Entwicklung seit den Napoleonischen Kriegen aufgezeigt. Der 1. April für das Fest wird als Symbol des Aufbruchs (wie der Frühling in der Natur) gedeutet. Die Festfolge wurde am 28. März veröffentlicht. Eingeladen hatten als Geschäftsführung: Dr. Stein aus Weinheim, Ph. Schlinck aus Bensheim, Justitzrat Buchner aus Darmstadt und K. Bender aus Weinheim. Zum Fest wurden Liedtexte ausgeteilt die am Ende der Broschüre abgedruckt sind. Zum Festpräsident wurde von Itzenstein gewählt. Es folgen Toaste und Reden auf Großherzog Leopold v. Baden und der Dank das die Pressefreiheit und das Recht der freien Rede gewährt wurde. Es wurde Angemahnt alle Missstände friedlich aufzuzeigen und zu besprechen. Ein Redner stellt dies in Frage und möchte eine "Protestation der deutschen Bürger für Pressfreiheit in Deutschland" verlesen. Dies wurde abgelehnt und es soll gedruckt werden. Die Deutsche Einheit wird beschworen. Beschreibung der polnischen Verhältnisse und der Druck durch die russische Staatsmacht. Anschl. wird das Lied "Noch ist Polen nicht verloren" gesungen. Die Pressfreiheit wird verglichen mit Jan Hus und es erfolgt ein Hinweis auf Verhaftungen von Pressevertretern in der Pfalz. Die Lieder trugen folgende Namen: 1. Preßfreiheit 2. Heil Leopold Heil 3. Das Lied vom freien Wort 4. Zuruf an die Freunde der Preßfreiheit

Broschüre, Gedicht: "Der Deutschen Mai"; Neustadt, Christian Bork, um 1832

Broschüre, Gedicht: "Der Deutschen Mai"; 8 Seiten, Neustadt, Christian Bork, um 1832 In diesem Gedicht wird der Hoffnung auf Freiheit, Selbstbestimmung und Gesetzmäßigkeit ohne Willkür ausdruck verliehen. Es fordert das Recht für Jedermann.

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