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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Sayner Hütte

Sayner Hütte

Fotografien, Grafik, Bauzeichungen des heutigen Industriedenkmals Sayner Hütte sowie Personen, die im Zusammenhang mit der Hütte stehen.

[ 217 Objekte ]

"Oberhammer" der Sayner Hütte, um 1869

Schwarzweißfotografie, Reprint einer Fotografie aus dem Historischen Archiv Krupp in Essen (WA 16 c 37.2). Fotograf: Hugo van Werden. Die Aufnahme entstand um 1869 und zeigt den sogenannten "Oberhammer", rund einen Kilometer oberhalb der Sayner Hütte im Sayntal gelegen. Am linken Bildrand sind der Hochofen, die Gießerei und der Möllerschuppen und rechts davon der Kohleschuppen zu sehen. Im Jahre 1769 beauftragt der letzte Kurfürst und Erzbischof von Trier, Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen (1739-1812), seinen Berginspektor Heinrich Daniel Jacobi (1725-1796), in Sayn bei Koblenz eine Eisenhütte zu erbauen. Die zu seinem Privatbesitz gehörenden Horhauser Gruben im Westerwald belieferten die Hütte mit Eisenerz. Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Im Jahre 1865 erwirbt der Essener Fabrikant Alfred Krupp (1812-1887) die Sayner Hütte, die unmittelbar am Rhein gelegene Mülhofener Hütte und die Horhauser Erzgruben (Gruben „Georg“, „Luise“ und „Friedrich-Wilhelm“). Die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg trifft die mittelrheinischen Krupp´schen Hüttenwerke schwer: die Hermannshütte (Neuwied) wird 1925, die Sayner Hütte 1926 und die Mülhofener Hütte 1930, nach Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerks in Essen-Borbeck 1929, stillgelegt. Heute gehört das Denkmalareal Sayner Hütte der Stadt Bendorf und wird seit einigen Jahren aufwendig saniert. Im April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich gemacht.

Arbeiter der Sayner Hütte, 1906

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1906 zeigt einige Arbeiter der Sayner Hütte neben einem Schwungrad für den großen Stator, der für das Elektrizitätswerk in Peking auf der Sayner Hütte gegossen wurde. Im Jahre 1769 beauftragt der letzte Kurfürst und Erzbischof von Trier, Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen (1739-1812), seinen Berginspektor Heinrich Daniel Jacobi (1725-1796), in Sayn bei Koblenz eine Eisenhütte zu erbauen. Die zu seinem Privatbesitz gehörenden Horhauser Gruben im Westerwald belieferten die Hütte mit Eisenerz. Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Im Jahre 1865 erwirbt der Essener Fabrikant Alfred Krupp (1812-1887) die Sayner Hütte, die unmittelbar am Rhein gelegene Mülhofener Hütte und die Horhauser Erzgruben (Gruben „Georg“, „Luise“ und „Friedrich-Wilhelm“). Die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg trifft die mittelrheinischen Krupp´schen Hüttenwerke schwer: die Hermannshütte (Neuwied) wird 1925, die Sayner Hütte 1926 und die Mülhofener Hütte 1930, nach Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerks in Essen-Borbeck 1929, stillgelegt. Heute gehört das Denkmalareal Sayner Hütte der Stadt Bendorf und wird seit einigen Jahren aufwendig saniert. Am 28. April 2017 wird das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich sein.

Bergrat Engels, Verwalter der Sayner Hütte

Schwarzweißfotografie, sog. Carte-de-Visite. Das Portrait zeigt den Bergrat Engels, der von 1854 bis 1865 Verwalter der Sayner Hütte war. Phillip Ferdinand Engels (geb. 1798), Bergrath, seit 1821/22 auf der Sayner Hütte tätig; 1853 Hüttenbetriebsdirektor; 1854 Hüttenamtsdirektor und Oberhütteninspektor; 1862 Bergrat; 1865 beim Verkauf der Sayner Hütte ging er in den Ruhestand. Auf der Rückseite ist allerdings handschriftlich "K. Engels" zu lesen.

Sayner Neujahrsplakette 1841, Ursprüngliche Ansicht des Domes zu Trier aus dem...

Eisenguss; geschwärzt; Relief; Hochformat; Originalguss der Sayner Hütte Ende 1840; Die anlässlich des Neujahrs 1841 produzierte Neujahrsplakette zeigt eine Ansicht des Trierer Domes von Westen. Die Plakette ist oben mit "SAYNERHÜTTE MDCCCXXXXI" und am unteren Rand mit „URSPRÜNGLICHE ANSICHT DES DOMES ZU TRIER AUS DEM XI. JAHRHUNDERT" beschriftet. Entwurf: Georg Osterwald. Modell: Carl Christian Kramer. Leihgabe: Röntgen Museum Neuwied (Inv.-Nr. 4616).

Sayner Neujahrsplakette 1840, Stiftskirche St. Gereon in Köln

Eisenguss; geschwärzt; Relief; Hochformat; Originalguss der Sayner Hütte Ende 1839; Die für das Neujahr 1840 hergestellte Neujahrskarte zeigt eine Ansicht der Stiftskirche St. Gereon in Köln von Südosten. Die Neujahrsplakette ist unten beschriftet mit "STIFTSKIRCHE ST. GEREON IN CÖLN." Auf der Rückseite ist spiegelverkehrt zu lesen "SAYNERHÜTTE / MDCCXXXX". Entwurf: Georg Osterwald. Modell: Carl Christian Kramer. Leihgabe: Röntgen Museum Neuwied (Inv.-Nr. 4745).

Sayner Hütte um 1880

Schwarzweißfotografie aufgeklebt auf einer Pappe. Diese Aufnahme zeigt die Sayner Hütte in Bendorf-Sayn um das Jahr 1880. Im Jahre 1769 beauftragt der letzte Kurfürst und Erzbischof von Trier, Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen (1739-1812), seinen Berginspektor Heinrich Daniel Jacobi (1725-1796), in Sayn bei Koblenz eine Eisenhütte zu erbauen. Die zu seinem Privatbesitz gehörenden Horhauser Gruben im Westerwald belieferten die Hütte mit Eisenerz. Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Im Jahre 1865 erwirbt der Essener Fabrikant Alfred Krupp (1812-1887) die Sayner Hütte, die unmittelbar am Rhein gelegene Mülhofener Hütte und die Horhauser Erzgruben (Gruben „Georg“, „Luise“ und „Friedrich-Wilhelm“). Die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg trifft die mittelrheinischen Krupp´schen Hüttenwerke schwer: die Hermannshütte (Neuwied) wird 1925, die Sayner Hütte 1926 und die Mülhofener Hütte 1930, nach Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerks in Essen-Borbeck 1929, stillgelegt. Heute gehört das Denkmalareal Sayner Hütte der Stadt Bendorf und wird seit einigen Jahren aufwendig saniert. Am 28. April 2017 wird das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich sein.

Arbeiter mit Maschinenguss auf der Sayner Hütte, 1906

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1906 zeigt einige Arbeiter der Sayner Hütte in Krupp´scher Zeit (1865-1926) neben einem großen Stator, der für das Elektrizitätswerk in Peking auf der Sayner Hütte gegossen wurde. Die abgebildete Rotorhälfte wurde am 18. Mai 1906 in der Sayner Hütte gegossen und wog 20.000 kg. Im Hintergrund ist das ehemalige Kanonenbohrwerk der königlich-preußischen Zeit (1815-1865) zu erkennen. Im Jahre 1769 beauftragt der letzte Kurfürst und Erzbischof von Trier, Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen (1739-1812), seinen Berginspektor Heinrich Daniel Jacobi (1725-1796), in Sayn bei Koblenz eine Eisenhütte zu erbauen. Die zu seinem Privatbesitz gehörenden Horhauser Gruben im Westerwald belieferten die Hütte mit Eisenerz. Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Im Jahre 1865 erwirbt der Essener Fabrikant Alfred Krupp (1812-1887) die Sayner Hütte, die unmittelbar am Rhein gelegene Mülhofener Hütte und die Horhauser Erzgruben (Gruben „Georg“, „Luise“ und „Friedrich-Wilhelm“). Die Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg trifft die mittelrheinischen Krupp´schen Hüttenwerke schwer: die Hermannshütte (Neuwied) wird 1925, die Sayner Hütte 1926 und die Mülhofener Hütte 1930, nach Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerks in Essen-Borbeck 1929, stillgelegt. Heute gehört das Denkmalareal Sayner Hütte der Stadt Bendorf und wird seit einigen Jahren aufwendig saniert. Am 28. April 2017 wird das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich sein.

Sayner Brunnen mit drei Schalen, Ecke Abtei-Brex-Straße, Bendorf-Sayn

Schwarzweißfotografie. Dieses Aufnahme zeigt einen in der Sayner Hütte gegossenen Brunnen aus Eisenguss mit drei Schalen. Dieser Brunnen steht auf dem Brunnenplatz zwischen der Abtei- und der Brexstraße in Alt-Sayn. Ein weiterer Brunnen dieses Typs steht auf dem Domplatz in Wetzlar. Im ersten Musterbuch bzw. Katalog der Sayner Hütte aus dem Jahr 1823 ist der Brunnen ebenfalls abgedruckt.

Diplom 1. Klasse für königl.-preuß. Sayner Hütte, Weltausstellung 1855

Farbfotografie. Reprint einer Grafik aus dem Bestand des Historischen Archivs Krupp in Essen (S5/3). Anlässlich der Weltausstellung in Paris im Jahre 1855 erhielt die Sayner Hütte von einer internationalen Jury für ihre Eisenkunstguss-Reliefs ("bas-reliefs en fonte") die Auszeichnung "La Medaille de 1 ére classe". Diese Aufnahme zeigt die dazugehörige Urkunde mit der Aufschrift: "Exposition de Universelle 1855 / Industrie Beaux-Arts / Le Jury International / Décerne / La Médaille de 1 ére classe / à l´administration Royale des mines / à Sayn (Province du Rhin) pour des bas-reliefs / en fonte /Exposant de Royaume de Prusse / ...".

Sayner Mücke

Schwarzweißfotografie. Die „Sayner Mücke“ - eine gusseiserne Stubenfliege (der Körper aus Eisenguss und die sechs Beinchen aus Eisendraht) in Originalgröße - wurde wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in der Sayner Hütte gegossen. Es existiert eine Sayner Mücke mit Originalverpackung der Krupp´schen Sayner Hütte in Privatbesitz. In späterer Zeit (20. Jahrhundert) hat die Kunstgießerei der Concordiahütte in Bendorf-Mülhofen und die Kunstgießerei Buderus in Hirzenhain Nachgüsse der sog. Sayner Mücke produziert. Sie gilt als eines der kleinsten Eisenkunstguss-Objekt der Sayner Hütte. Im September 1950 richtete der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bendorf-Sayn im Sayner Schlosspark das 1. Mückenfest aus. In diesem Zusammenhang wurde eine kleine Broschüre herausgegeben (vgl. Inv.-Nr. 2.515 a-c). Für das Mückenfest galt die Sayner Eisenkunstguss-Mücke als Festabzeichen: „... Vor (dem) Hintergrund einer mehr als drei Jahrhunderte zurückreichenden Erfahrung entwickelte der Bendorfer Kunstguß sein schwierigstes und künstlerisches Erzeugnis, die Mücke. … Dabei ist der Guß dieses winzigen Stückchens Eisen nicht einmal das schwierigste dabei. Schwieriger sind die Mückenbeine. Sie müssen einzeln aus dünnem Draht in den Formsand gestellt und später mit der Pinzette gebogen und gerichtet werden. Dabei hat sich schon manche kunstvoll erstellte Mücke ein Bein gebrochen. Dieser Kunstguß, den man in verschiedenen Museen als seltenes und auserlesenes Stück aufbewahrt, wird nun vom 2. bis 4. September 1950 als Anstecknadel zum ersten Male einem großen Volksfest am Fuße der Burg zu Sayn den Namen geben ...“ (Georg Schneider, „Mückenfest“, Festschrift 1950). Heute findet Anfang September in Sayn das sog. Burgen- und Parkfest, so zu sagen als Nachfolge für das "Mückenfest", statt.

Brunnen aus Eisenguss, Domplatz in Wetzlar

Farbfotografie. Dieses Aufnahme zeigt einen in der Sayner Hütte gegossenen Brunnen aus Eisenguss mit drei Schalen. Dieser Brunnen steht auf dem Domplatz in Wetzlar. Ein weiterer Brunnen dieses Typs steht auf dem Brunnenplatz zwischen der Abtei- und der Brexstraße in Alt-Sayn. Auf dem Bild erkennbar sind Barbara Friedhofen (Museumsleiterin Rheinisches Eisenkunstguss Museum in Bendorf-Sayn), Elli Sprindt und der verstorbene Kunstgießer Toni Schmidt. Im ersten Musterbuch bzw. Katalog der Sayner Hütte aus dem Jahr 1823 ist der Brunnen als Lithographie abgedruckt.

Brunnen aus Eisenguss, Domplatz in Wetzlar

Farbfotografie. Dieses Aufnahme zeigt einen in der Sayner Hütte hergestellten Brunnen mit drei Schalen aus Eisenguss. Dieser Brunnen steht auf dem Domplatz in Wetzlar. Ein weiterer Brunnen dieses Typs steht auf dem Brunnenplatz zwischen der Abtei- und der Brexstraße in Alt-Sayn. Auf dem Bild erkennbar sind Barbara Friedhofen (Museumsleiterin Rheinisches Eisenkunstguss Museum in Bendorf-Sayn), Elli Sprindt und Toni Schmidt. Im ersten Musterbuch bzw. Katalog der Sayner Hütte aus dem Jahr 1823 ist der Brunnen ebenfalls abgedruckt.

Brunnen-Speier aus Eisenguss, Domplatz in Wetzlar

Farbfotografie. Dieses Detailaufnahme zeigt einen der drei Ausgüsse des in der Sayner Hütte gegossenen Brunnens aus Eisenguss mit drei Schalen (vgl. Inv. Nr. 7.3372 / 73). Dieser Brunnen steht auf dem Domplatz in Wetzlar. Ein weiterer Brunnen dieses Typs steht auf dem Brunnenplatz zwischen der Abtei- und der Brexstraße in Alt-Sayn. Im ersten Musterbuch 1 bzw. Katalog der Sayner Hütte aus dem Jahr 1823 ist der Brunnen ebenfalls abgedruckt.

Zaun aus Eisenguss, Friedhof Bendorf-Sayn

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt ein in der Sayner Hütte gefertigtes Eisengitter im gotischen Stil, welches eine Grabstätte auf dem Friedhof in Bendorf-Sayn im Brexbachtal einfasst.

Grabeinfassung, Eisenguss, Friedhof Bendorf-Sayn

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt ein in der Sayner Hütte gefertigtes Eisengitter im gotischen Stil, welches eine Grabstätte auf dem Friedhof in Bendorf-Sayn einfasst.

Rückseite eines Grabmals der Familie Remy, Friedhof Bendorf

Farbfotografie. Diese Detailaufnahme zeigt ein einzelnes Grabmal im gotischen Stil im Gräberfeld der Familie Remy auf dem Friedhof in Bendorf. Das Grabmal wurde in der Sayner Hütte gefertigt und ist als Lithographie im Musterbuch 2 abgebildet.

Grabkreuze der Familie Remy, Friedhof Bendorf, Hauptstraße

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt die Grabstätte der Familie Remy auf dem Friedhof in Bendorf. Die abgebildeten gusseisernen Grabkreuze im gotischen Stil wurden in der Sayner Hütte gefertigt und als Lithographie im Musterbuch 2 abgebildet.

Grabplatte, Gräberfeld der Familie Remy, Friedhof Bendorf, Hauptstraße

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt einen Grabstein mit unleserlicher Inschrift innerhalb des Gräberfeldes bzw. der Grabstätte der Familie Remy auf dem Friedhof in Bendorf. Die am Bildrand zum Teil erkennbaren gusseisernen Grabkreuze wurden in der Sayner Hütte gefertigt.

Sayner Neujahrsplakette 1820, Kölner Dom mit Baukran

Farbfotografie. Sayner Neujahrsplakette 1820 mit Darstellung des noch unvollendete Kölner Doms mit Baukran, der Altstadt Kölns und es Rheins mit mehreren Schiffen. Nachdem das Rheinland von Napoleon befreit und nach dem Wiener Kongress 1815 unter die Herrschaft der Preußen kam, entwickelte sich ein neues Nationalgefühl, dem man Ausdruck verleihen wollte. Es riefen namhafte Persönlichkeiten dazu auf Zeugnisse der Vergangenheit wie Kirchen, Burgen usw. zu ergänzen oder zu vollenden. Im Jahre 1814 erschien im „Rheinischen Merkur“ der Aufruf von Joseph Görres: „Das Volk solle der Vergangenheit sich zuwenden und was sie Großes wegen allzu mächtiger Gewaltigkeit der Ideen unvollendet zurückgelassen, ergänzen und vollenden wollen, indem dasselbe wie ein heiliges Vermächtnis betrachtet, den späteren Enkeln zur Vollziehung hingegeben. Ein solches Vermächtnis ist der Dom zu Köln.“ Am 4. September 1842 legte Friedrich Wilhelm IV. schließlich den Grundstein für den Weiterbau des Kölner Domes, des einzigen Nationaldenkmals am Rhein vor 1870/71. Die königlich preußische Eisenhütte zu Sayn widmete gleich vier ihrer Neujahrsplaketten dem Kölner Dom und seinem Baufortschritt (1820 Ansicht des Kölner Doms von der Rheinseite, 1848 Südportal des Kölner Doms, 1853 Tabernakel im Kölner Dom, 1861 Giebel des Südportals und Mittelturm des Kölner Doms). Entwurf und Modell von Leonhard Posch (1750-1831). Vergleiche auch Inv.-Nr. 4.002, 4.003.

Igeler Säule, Eisenkunstguss Sayner Hütte

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt ein Detail der verkleinerten Nachbildung in Eisenguss der Igeler-Säule, gefertigt in der Sayner Hütte. Zu sehen ist das Hauptfeld der Südseite des Grabmals, das die die Brüder L. Secundinius Aventinus (links) und L. Secundinius Securus (rechts), die eine Testamentsrolle in der Hand halten, zeigt. Das römische Grabmal der Secundinier aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., die sog. Igeler Säule, steht bei Trier an der Mosel. Es ist eines der besterhaltenen Bauwerke römischer Zeit auf deutschem Boden und das einzige vollständig erhaltene Grabmal dieser Art der Provinz Gallia Belgica mit einer Höhe von etwa 23 Metern und einer Grundfläche von 5,12 x 4,26 Metern. Das Grabmal von Igel erhebt sich in nächster Nähe der heutigen und wohl auch der antiken Straße. Es war einst mit einer dünnen Stuckschicht überzogen und farbig bemalt. Der Aufbau des römischen Grabpfeilers in Igel an der Mosel ergibt sich wie folgt: 1. Am Fuß sehen wir Stufen mit Reliefs von Delphinen und Eroten, Tritonen und Seetieren sowie auf der Westseite ein, von zwei Männern gezogener, Kahn. 2. Darüber befindet sich der Sockelbereich mit Darstellungen zum Tuchhandel. 3. Es folgt das Hauptgeschoss mit Eckpfeilern, auf welchen Knaben, bzw. Genien und auf einer Seite Giganten dargestellt sind. Das Hauptfeld der Südseite zeigt die Brüder L. Secundinius Aventinus (links) und L. Secundinius Securus (rechts), die eine Testamentsrolle in der Hand halten. In der Mitte ist einer der verstorbenen Söhne des Securus abgebildet. Das linke Medaillon zeigt Pecata, die verstorbene Ehefrau des Aventinus, das Mittlere den Vater der Erbauer (Publius Secundinus) und das Rechte den zweiten Sohn des Securus. 4. Die darüber liegende Attika ist auf drei Seiten mit Szenen aus dem Tuchhandel und auf der Nordseite mit Greifen und einem Eros verziert. 5. In den Giebelfeldern sind Götterfiguren erkennbar. 6. Den Abschluss des Grabpfeilers bildet ein Schuppendach mit Ei oder Pinienzapfen und Adler. Der Bonner Architekt Bernhard Hundshagen, aus dessen Feder einige Entwürfe für Neujahrsplaketten der Sayner Hütte stammen, schlägt in einem Brief vom 10. Februar 1826 das „Monument zu Igel bei Trier“ als interessantes Motiv für den Eisenkunstguss vor. Die Sayner Hütte schickt daraufhin den Modelleur Heinrich Zumpft nach Igel an die Mosel, um ein Wachsmodell anzufertigen. Oberberghauptmann Gerhard aus Berlin und Berghauptmann Graf von Beust aus Bonn sehen und loben das vorläufige Modell und genehmigen daraufhin die Kosten für den Aufbau eines Gerüsts. Heinrich Zumpft fährt gemeinsam mit dem Zeichner und Hüttenbeamten Carl Osterwald erneut nach Igel, um das römische Grabmal vor allem im oberen Teil genau vermessen zu können und das Wachsmodell nach zu korrigieren. Die verkleinerte Nachbildung des berühmten Grabmals für die Tuchhändler und Brüder Aventinus und Securus Secundinius in Igel bei Trier, die sog. Igeler Säule, trägt dem Modelleur Heinrich Zumpft im Jahre 1830 den Rang eines „Akademischen Künstlers“ ein. Die Sayner Hütte bringt im Jahre 1829 bringt ein Heft über „Das Römische Denkmal in Igel und seine Bildwerke mit Rücksicht auf das von H. Zumpft nach dem Originale ausgeführte 19 Zoll hohe Modell...“ heraus. Diese Begleitschrift enthält u.a. ein werbewirksames Vorwort des berühmten Dichters Johann Wolfgang von Goethe. Goethe zitiert im Rahmen des Vorworts der Werbeschrift eine Passage aus seinem Tagebuch von 1791, als er auf dem Weg von Trier nach Luxemburg ist und das damals noch recht unbekannte Denkmal in Igel an der Mosel besucht: “Ein herrlicher Sonnenblick belebte so eben die Gegend, als mir das Monument von Ygel, wie der Leuchtthurm einem nächtlichen Schiffenden, entgegenglänzte. Vielleicht war die Macht des Alterthums nie so gefühlt worden, als an diesem Contrast: ein Monument, zwar auch kriegerischer Zeiten, aber doch glücklicher, siegreicher Tage und eines dauernden Wohlbefindens rühriger Menschen in dieser Gegend.“ Seine Beschreibung des Denkmals schließt Goethe mit der Aufforderung: „Die Verbreitung eines so bedeutenden Kunstwerkes durch sorgfältige Abgüsse wünschend und hoffend. In beharrlicher Teilnahme - J. W. v. Goethe“. Die ersten Abgüsse erhalten Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Johann Wolfgang von Goethe und der preußische Innenminister, Kaspar Friedrich von Schuckmann. Schuckmann, seit 1814 Minister des Innern und seit 1817 für das Berg- und Hüttenwesen zuständig. Die aus Eisen gegossene „Igeler Säule“ ist ausschließlich in der Sayner Hütte gegossen worden.

Gießhalle der Sayner Hütte, Innenansicht

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme zeigt eine Innenansicht der von Carl Ludwig Althans im Jahre 1830 erbauten Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn nach ihrer Schließung im Dezember 1926. Sehr gut erkennbar sind die Eisenträger der bis dahin einzigartigen, tragenden Gusseisenkonstruktion im Inneren dieser Halle. Die historische Gießhalle, der am 27. August 2010 der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen wurde, ist einer der frühen Industriebauten mit tragender Gusseisenkonstruktion. Die ursprüngliche Halle mit 24 × 29 Metern und sechs Jochen wurde im Jahr 1844 um vier Joche auf 43,30 Meter vergrößert. Das gesamte Tragwerk besteht aus Gusseisen. Die 6,5 Meter hohen Säulen mit dorischen Kapitellen tragen die gusseisernen Längs- und Querbinder und die in der Querrichtung verlaufenden Korbbogenbinder tragen die Dächer der Seitenschiffe. Durch die gesamte Halle verläuft eine Transportebene, die an den Bindern der Obergaden aufgehängt ist. Über Treppen war sie mit der Gießebene und dem Hochofen verbunden. In der Apsis der Halle stand der Hochofen, der vom Hang aus beschickt wurde sowie zwei Flammöfen. Der Rauchabzug geschah durch die verglasten Obergaden im Mittelschiff. Die Gussteile konnten mit acht an den Rundsäulen angebrachten Auslegerkränen in die Seitenschiffe transportiert werden. Den vorderen Abschluss der Gießhalle bildete eine Glaswand mit Eisenrippen im Mittelschiff und Spitzbögen in den Seitenschiffen. 1844 waren neben den vier preußischen Hüttenbeamten noch rund 170 Arbeiter beschäftigt. Die Hütte bestand aus zwei Hochöfen, je vier Flamm- und Kupolöfen, drei Zylindergebläsen, einem Bohr-, Dreh- und Schleifwerk sowie verschiedenen Nebengebäuden. Alle Maschinen wurden durch Wasserkraft angetrieben. Nach der Stilllegung der Hütte begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929 durch die Rheinprovinz unter Denkmalschutz gestellt worden waren. Eine anstelle der ehemaligen Glasfassade vor die Gießhalle gebaute, gemauerte Halle wurde in dieser Zeit wieder abgebrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schritt der Verfall so weit voran, dass um 1970 der Abbruch unausweichlich schien. Erste Schritte zur Erhaltung Gießhalle begannen 1976 durch den damaligen Eigentümer Heinrich Strüder. In den Jahren 1978–1979 konnte die Rekonstruktion der großen Westfront durchgeführt werden. Danach erfolgte in den 1980er Jahren die Sicherung der oberen und seitlichen Gebäudeteile. Nachdem die Hütte wieder in den Besitz der Stadt Bendorf übergegangen war, begann man 2012 mit Finanzmitteln von Stadt, Land und Bund eine groß angelegte Sanierung und Renovierung mit dem Ziel, das Industriedenkmal als Museum und als Veranstaltungssaal nutzen zu können. Trotz weiterer Renovierungen des Hochofentraktes, wird die Gießhalle bereits seit einigen Jahren kulturell genutzt. Am 28. April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich, und seit März 2019 kann auch die neue Hochofeninszenierung besichtigt werden.

Bauzeichnung Gießhalle Sayner Hütte, 1825

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme einer Planzeichnung von 1825 zur Gießhalle der Sayner Hütte aus dem Archiv des Deutschen Museums in München (Mappe TZ 3200-3209; Signatur: Dt. Mus. CD_72928) zeigt den Eisenverband Mittel- und Seitenschiff des Dachstuhl. Hier sind Binderbögen mit Querstreben gefüllt, was so baulich nicht umgesetzt wurde. Beschriftungen auf der Planzeichnung: oben rechts: "A" und unten rechts ovaler Stempel mit "Oberb. Distr. Bonn Bau-Zeichenstube zu Saynerhütte."

Baubestandszeichnung Gießhalle Sayner Hütte, um 1832

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme einer Baubestandszeichnung aus dem Archiv des Deutschen Museums in München (Mappe TZ 3193-3199; Signatur Dt. Mus. CD_72924) zeigt den Querschnitt der Gießhalle nach ihrer Fertigstellung durch Karl Ludwig Althans um 1832. Beschriftungen auf der Planzeichnung: "Sayner-Hütten-Gebäude. Querschnitt nach CD Blatt I."; rechts oben: "Blatt V."; "a, b, c … o, p, q, r"; rechts unten ovaler Stempel mit "Oberb. Distr. Bonn Bau-Zeichenstube zu Saynerhütte."

Baubestandszeichnung Gießhalle Sayner Hütte, 1832

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme von einer Baubestandszeichnung aus dem Archiv des Deutschen Museums in München (Mappe TZ 3193-3199; Dt. Mus. CD_72925 / Plan Nr. 003197) zeigt den Längenschnitt der 6-jochigen Gießhalle mit Möllerbrücke, Hochofen, Dammgrube, Gießhalle (mit Kranbahn und Schwenkkränen) um 1832. Die Gießhalle war zu diesem Zeitpunkt schon seit 2 Jahren nach Plänen von Karl Ludwig fertiggestellt. Beschriftungen auf der Zeichnung: "Sayner-Hütten-Gebaeude. Laengendurchschnitt nach EF Blatt I."; rechts oben: "Blatt VI."; rechts unten ovaler Stempel mit "Oberb. Distr. Bonn Bau-Zeichenstube zu Saynerhütte."

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