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Museum Niesky Johann-Raschke-Haus Neue Dauerausstellung - Bereich 2-4 - Niesky im 18. und 19. Jh.

Neue Dauerausstellung - Bereich 2-4 - Niesky im 18. und 19. Jh.

Auswahl der Exponate für die neue Dauerausstellung - Bereich 2-4 Niesky im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert, Entwicklung von Handwerk und Hausgewerbe, politische Entwicklung - Trennung Brüdergemeine-politische Gemeinde

[ 32 Objekte ]

Lichteziehmaschine (Maschine zur Kerzenherstellung)

Die Lichteziehmaschine stammt aus der Firma "Seifensiederei-Lichtzieherei Friedrich Oswald Geller" und wurde dort zur Kerzenherstellung genutzt. Der kleine Nieskyer Handwerksbetrieb bestand von 1754 bis 1941, wo er schließlich dem Konkurrenzdruck der großen Fabriken weichen musste.

Werbeschild "H. R. Gellers Tannin-Balsam-Fett-Seife"

Dieses Werbeschild wurde von der Firma H. R. Geller für den Betriebszweig der Seifensiederei genutzt. Gegründet wurde dieser Handwerksbetrieb 1754 als Seifensiederei-Lichtezieherei von Friedrich Oswald Geller. Es war einer der Herrnhutischen Handwerksbetriebe aus der Gründungszeit Nieskys, der bis ins 20. Jahrhundert hinein Bestand hatte.

Werbeblatt "Feinste reine Blumen-Fettseife"

Dieses Produktblatt wurde vermutlich um das Produkt gewickelt, welches es beworben hat. In einer ovalen Umrandung aus gelben Rosenranken steht der Name der Seife. In einem separaten ovalen Feld, welches sich oben mittig befindet, ist ein Damenkopf abgedruckt. Am unteren Rand mittig steht das Gründungsjahr 1754 der Nieskyer Seifensiederei Geller.

Werbeblatt "Fett-Seife" (1)

Dieses Blatt war vermutlich um das Produkt gewickelt, welches es beworben hat. Bei dem Produkt handelt es sich um Tannin-Balsam-Fett-Seife aus der Seifenfabrik H. R. Geller. Mittig ist ein Foto der Fabrik auf der Nieskyer Poststraße abgebildet, die 1754 von Friedrich Oswald Geller gegründet wurde.

Werbeblatt "Chocoladen Fett-Seife" (2)

Das ansprechende Werbeblatt war vermutlich um das Produkt gewickelt, welches es beworben hat. Dabei handelt es sich um Chocoladen Fett-Seife aus der kleinen Nieskyer Seifenfabrik H. R. Geller. Abgebildet sind ein Junge und ein Mädchen mit Picknickkorb auf einer Alm im Hochgebirge.

Werbeblatt "Feinste Blumen-Fett-Seife"

Dieses Werbeblatt wurde vermutlich um das Produkt gewickelt, welches es beworben hat. Bei dem Produkt handelt es sich um feinste Blumen-Fett-Seife aus der Seifenfabrik H. R. Geller. Mittig ist ein Foto der kleinen Firma auf der Nieskyer Poststraße abgebildet, die 1754 von Friedrich Oswald Geller gegründet wurde.

Verpackungspapier für "Tannin-Balsam-Fettseife"

Mit diesem Verpackungspapier wurde das genannte Produkt eingewickelt, bevor es zum Verkauf angeboten wurde. Die traditionsreiche Nieskyer Seifensiederei Geller bestand in Niesky von 1754 bis 1941 und stellte neben verschiedenen Seifen auch Kerzen her. Auf dem Einschlagpapier für "H.R. Gellers's Tannin-Balsam Fettseife" sind außerdem der Verkaufspreis und Nutzungssempfehlung aufgedruckt.

Seifenverpackung "Tannin-Balsam-Seife" weiß

In solchen Verpackungen verkaufte die kleine Seifenfabrik von H. R. Geller mit dem Firmensitz auf der Nieskyer Poststraße Tannin-Balsam-Seifen. Es gab verschieden farbige Seifenverpackungen, die vorliegende ist weiß. Auf den anderen Seiten der Verpackung werden Anwendung und Vorzüge beschrieben. Der Werbeslogan "An jedem Ort, in jeder Stadt sich freut wer diese Seife hat!" befindet sich auf der Rückseite.

Seifenverpackung "Tannin-Balsam-Seife" rot (2)

In solchen Verpackungen verkaufte die kleine Seifenfabrik von H. R. Geller mit dem Firmensitz auf der Nieskyer Poststraße Tannin-Balsam-Seifen. Es gab verschieden farbige Seifenverpackungen, die vorliegende ist rot. Auf den anderen Seiten der Verpackung werden Anwendung und Vorzüge beschrieben. Der Werbeslogan "An jedem Ort, in jeder Stadt sich freut wer diese Seife hat!" befindet sich auf der Rückseite.

Siegelstempel mit Holzgriff

Das Siegelstück ist wahrscheinlich aus Messing und hat eine ovale Form. Darin eingeprägt ist "Gerberei der Brüdergemeine zu Niesky". Der Griff ist aus dunklem Holz, es könnte sich um Nussbaum handeln, gedrechselt und im Vergleich zur Stempelfläche am oberen Ende, wo man ihn festhält, kreisförmig.

Wundsalbendose Zinzendorf-Apotheke

Die kleine Dose hat einen rosafarbenen Plastikdeckelverschluss. Auf dem aufgeklebten Etikett steht neben dem Inhalt "Z.-A. Wundsalbe" noch die Herkunft der Dose: "Zinzendorf-Apotheke Inh. W. Müller Niesky O/L. Schon seit 1765 befand sich die Apotheke der Brüdergemeine am Zinzendorfplatz 12 und wurde bis 1945 von verschiedenen Apothekern geführt. Als im Jahre 1930 der Görlitzer Apotheker Müller die Apotheke übernahm, erhielt sie den Namen "Zinzendorf-Apotheke". Das Gebäude direkt an der Ecke zur Ödernitzer Straße wurde im April 1945 zerstört.

Kaffeebüchse "Riis-Thum-Kaffee"

Die Firma "Riis & Co" ist ein Gewerbe, das der Brüdergemeine angeschlossen war. Die Lebensmittelhandlung der Brüder-Unität befand sich in Niesky am Zinzendorfplatz, Ecke Ödernitzer Straße. Das 1755 errichtete Gebäude wurde im April 1945 zerstört, und 1964 durch einen Wohnblock mit Ladenunterbau ersetzt. Erster Leiter des Geschäfts bis 1766 war Daniel Düringer. Seit der Geschäftsübernahme von Friedrich Matthäus Riis im Jahre 1807 führte die Handlung den Namen „Riis & Co“. Mittig auf der roten Kaffeebüchse ist das Logo der Firma abgebildet, ein "R" über einem "T" - für Riis und Thum - in einer Kaffeekanne.

Leinensäckchen mit Aufschrift Riis & Co

Das Leinensäckchen trägt den Werbeaufdruck des Gemeinladens der Brüdergemeine „Riis & Co Niesky“ sowie eine Illustration. Das Säckchen diente vermutlich zur Aufbewahrung beziehungsweise zum Transport von eingekauften Lebensmitteln. Die Lebensmittelhandlung der Brüder-Unität befand sich am Zinzendorfplatz/Ecke Ödernitzer Straße. Das 1755 errichtete Gebäude wurde im April 1945 zerstört, und 1964 durch einen Wohnblock mit Ladenunterbau ersetzt.

Paar Strohschuhe (2)

Nach 1945 fertigten Frauen in einer Nieskyer Strohfabrik dieses Paar Schuhe an. Dabei wurde das Stroh angefeuchtet und daraus Zöpfe geflochten und dann in Form gebracht. Anschließend wurden mehrere dieser Strohzöpfe zusammen genäht. Die Schuhgröße beträgt etwa Größe 40. Laut Literaturnachweis befand sich die Produktionsstätte nach 1945 (bis max.1950) von "Bruder Hilbigs Strohschuhfabrik" im Saal des CVJM in der "Herberge zur Heimat" an der Muskauer Straße. Ein Gründungsdatum dieser Firma ist bisher nicht bekannt.

Paar Strohschuhe

Nach 1945 fertigten Frauen in einer Nieskyer Strohfabrik dieses Paar Schuhe an. Dabei wurde das Stroh angefeuchtet und daraus Zöpfe geflochten und dann in Form gebracht. Anschließend wurden mehrere dieser Strohzöpfe zusammen genäht. Die Schuhgröße beträgt etwa Größe 39.

Leukital - Farbtafel für Kunstharzlack

Diese Farbtafel der Höpner & Co. Lackfabrik präsentiert auf den Innenseiten eine Auswahl von RAL-Farbtönen für den von der Firma patentierten synthetischen Kunstharzlack Leukital. Die Mustertöne wurden jeweils einzeln aufgeklebt. Die Nieskyer Lackfabrik, über zwei Jahrhunderte ein Betrieb der Herrnuter Brüdergemeine, gilt als eine der ältesten Lackfabriken Deutschlands. 1787 verkochte der damalige Inhaber des örtlichen Eisenladens Peter Birk (1740–1818) erstmals natürliche Lackrohstoffe zu Produkten, die vor allem zur Beschichtung von Metallerzeugnissen angewandt wurden. Seit 1884 lautete die Firmenbezeichnung „Höpner & Co.“

Werbeblatt "Tannin-Balsam-Seife"

Dieses Werbeblatt wurde von der Nieskyer Druckerei Paul Jenke für die kleine Seifenfabrik H. R. Geller gedruckt. Auf der Vorderseite wird die "Tannin-Balsam-Fettseife beworben und auf der Rückseite befinden sich die verschiedenen Vorteile des Produktes mit den entsprechenden Preisen, für die jeweilige Menge, in der die Seifensiederei die Seife verkauft. Mit dieser Werbeaktion wird ein in der Qualität verbessertes Produkt der Tannin-Balsam-Fettseife eingeführt. Sie wird als im Gebrauch sparsame, milde und wohlriechende Toilettenseife und infolge ihres starken Tanningehalts als medizinisch wirksam beschrieben.

Tagesauszüge der Nieskyer Bank

Die rote Mappe mit der Aufschrift 'Nieskyer Bank der Deutschen Brüder-Unität' war dazu gedacht, die Tagesauszüge alphabetisch zu ordnen. In der ansonsten leeren Mappe befindet sich ein 'B-bis-Z-Register'. Die Geschäftsräume der Bank befanden sich im Brüderhaus. Es handelte sich dabei wahrscheinlich um die Zweigstelle des Bankgeschäfts C.F. Goerlitz aus Herrnhut, die im April 1925 dort eingezogen war.

Flaschenverschluss "Friedrich Beland Niesky OL"

Dieser Flaschenverschluss aus Porzellan trägt die Aufschrift "Friedrich Beland Niesky O/L". Der Namenszug und ein Stern wurde in roter Farbe auf den Porzellanstopfen aufgedruckt. Der Stopfen wurde mit einem Metallbügel auf einer Flasche befestigt. Bisher gibt es keine Informationen zu dieser Firma.

Handklinken zum Tragen von Päckchen

Diese Tragehilfen wurde in die Schnürung von Päckchen eingehangen und erleichterten somit das Tragen von verschnürten Paketen und Einkäufen. Die Handklinken bestehen aus einem u-förmig gebogenem starken Draht und einem Holzgriff. Der Griff wurde mit einer Werbeaufschrift des Nieskyer Bekleidungsgeschäftes Heinrich Strack bedruckt. Im Fundus des Museums befinden sich zwei dieser Tragehilfen mit den Aufdrucken "Heinrich Strack Bekleidungshaus Niesky O.L. / Görlitzerstraße No. 8" und "Heinrich Strack Niesky O.-L. Herren-, Damen- und Kinder-Konfektion / Hüte, Mützen, Wäsche und Sportartikel".

Spardose "Gemeinde- Spar- und Girokasse zu Niesky"

Die schwarz-goldene Spardose ist an der Unterseite mit einem Schlüssel zu öffnen. Dabei kann der Unterboden vom restlichen Korpus der Dose abgehoben werden und das darin gesammelte Geld entfernt werden, welches man zuvor entweder durch den kleinen Schlitz an der oberen Seitenkante - vor allem Münzen - oder das kleine runde Loch, das vermutlich für zusammengerollte Scheine gedacht war, reinsteckte. An der Vorderseite unterhalb des Schlitzes ist das blecherne Firmenschild "Gemeinde- Spar- und Girokasse zu Niesky" mit zwei kleinen Nieten angebracht.

Steingutflasche "Gasthof zu Niesky"

Die braun lackiert und gebrannte Steingutflasche trägt die Aufschrift "Gasthof zu Niesky". Der Schriftzug wurde in die Glasur geritzt. Die Flasche ist beschädigt, der Flaschenhals ist abgeschlagen. Diese Mehrwegflasche wurde vom Gasthof der Brüdergemeine, dem späteren Gasthof und Hotel "Schammer" am Zinzendorfplatz verwendet. Das Gebäude wurde im April 1945 zerstört.

Schaufel zum Tonstechen

Diese Schaufel wurde in einer Nieskyer Tongrube zur Tongewinnung genutzt. Das Abstechen des Tons erfolgte in Absätzen von oben nach unten. Anhand von zeitgenössischen Fotografien ist belegbar, dass so noch in den 1950er-Jahren Ton abgebaut wurde. Das Schaufelblatt besteht im oberen Drittel aus Holz und ist mit dem eigentlichen Spatenblatt aus Eisen durch zwei seitliche Nieten verbunden. Das Blatt ist leicht gebogen und nach unten hin auslaufend. Stiel und Spatenblatt - dem Teil aus Holz - ist aus einem Stück gearbeitet, wobei ersterer abgebrochen ist. Die Schaufel wurde laut Zeitzeugen im Ton- und Kaolinabbau der „G.m.b.H. Weidmannsheim“ genutzt. Der gewonnene Rohstoff wurde als Zuschlagstoff für die Zementindustrie sowie für Töpfereien deutschlandweit versandt. Die Gruben wurden nach dem 2. Weltkrieg als „VEB Weidmannsheim“ noch einige Zeit weiter betrieben. 1950 wurde das „VEB Baustoffwerk“ neben der Tongewinnung eingerichtet. Heute werden die Kiesgruben am östlichen Stadtrand von Niesky als Angel- und Badegewässer genutzt.

Warenverpackung Kurt Neuhäusser (1)

Die kleine Schachtel diente Kurt Neuhäusser in seinem Nieskyer Geschäft für Uhren, Gold- und Silberwaren als Warenverpackung. Das Nieskyer Traditionsgeschäft auf der Görlitzer Straße wurde vom Uhrmacher Theodor Neuhäuser 1842 gegründet und als Geschäft für Uhren, Schmuck und Optik über Generationen fortgeführt. Kurt Neuhäuser (1892-1934) führte die Geschäfte nach dem Tode seines Vaters Emil Neuhäuser (1835-1917) zu seinen frühen Tot 1934 zusammen mit seiner Schwester Gertrud (1885-1967) weiter. Nach dem Tod von Kurt übernahm seine Ehefrau die Geschäfte. Seit 1960 wurden der Verkauf von Uhren und Schmuck eingestellt und ausschließlich Augenoptik angeboten. Die letzte Inhaberin der Familie, Eva Neuhäuser, führte das Augenoptiker-Geschäft bis zu ihrem Ruhestand. 2005 übergab sie es an ihre Mitarbeiterin Doris Hoffmann, die Firma wurde bis zum Umzug in neue Geschäftsräume 2020 unter den Namen Neuhäußer weitergeführt.

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