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Tuchmacher Museum Bramsche Tuchfabrik Tittmoning

Tuchfabrik Tittmoning

Die Tuchfabrik Polster wurde vermutlich bereits im 17. Jahrhundert gegründet. Der erste namentlich bekannte Fabrikbesitzer waren in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts Michael Polster und Johann Polster. Bis zur Schließung der Tuchfabrik 1973 wurden sie von dessen Sohn Max Polster weitergeführt.
Für die Fabrik findet sich auf Briefköpfen die Bezeichnung „Johann Polster – Wollspinnerei, Tuch- und Deckenfabrik“. Mitte der 1950er Jahre wurde sie in einem „Textil-Adressbuch“ nur noch als Weberei und nicht mehr als Wollspinnerei verzeichnet.
Ein Teil des Maschinenbestands wurde 1988 vom Tuchmacher Museum Bramsche übernommen.

[ 20 Objekte ]

Werbeblatt: Schönherr Kurbel-Buckskin-Webstuhl, Modell CFS

Beidseitig bedrucktes, farbiges Werbeblatt "Sächsische Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) Chemnitz" mit Informationen zum "Kurbel-Buckskin-Webstuhl, Modell CFS".

Werbeblatt: Schönherr Kurbel-Buckskin-Webstuhl, Modell CFS

Beidseitig bedrucktes, farbiges Werbeblatt "Sächsische Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) Chemnitz" mit Informationen zum "Kurbel-Buckskin-Webstuhl, Modell CFS".

Auftragsbestätigung der Sächsischen Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) vom...

Auftragsbestätigung "343653" der "Sächsische Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) Chemnitz" an "Firma Johann Polster, Wollspinnerei, Tittmoning, Bayern" über "1 Kurbel - Decken - Webstuhl, Modell C F S, in 18/4 sächs. = 255 cm zum Arbeiten breit, in verstärkter Ausführung [...]".

Rechnung der Sächsischen Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) vom 27. März 1935

Rechnung der "Sächsische Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) Chemnitz" an die Firma "Johann Polster, Wollspinnerei, Tuch- und Deckenfabrik, Tittmoning (Bayern)" über einen "18/4 sächs. 10.st.schäftigen Deckenstuhl, Modell C F S, No. 178983".

Kartenschlagmaschine

Mit der Kartenschlagmaschine werden die Lochkarten für die Steuerung des Jacquard-Webstuhls geschlagen. Die Kartenschlagmaschine ist für eine Kartengröße von 429 x 57 mm eingerichtet. Auf einer Karte können in 8 Reihen mit jeweils maximal 8 Löchern insgesamt maximal 408 Löcher geschlagen werden. Eine Position mit Loch löst, gesteuert über den Jacquard-Aufsatz, das Anheben der Harnischschnur und damit des entsprechende Kettfadens aus, eine Position ohne Loch, ihr Absenken. Eine Lochkarte steuert dabei das Anheben und Absenken der Kettfäden für den Eintrag eines Schussfadens. Zum Schlagen einer Lochkarte wird eine Karte aus festem Karton in die Kartenschlagmaschine eingespannt. Eine aus 8 Schnüren und Hebeln bestehende Klaviatur (Strippenmaschine) steuert die Ausschlagstempel (Locheisen), mit denen die Löcher in den Karten geschlagen werden. Zunächst erfolgt das Schlagen des Warzenloches. Ein Tritt auf das Pedal befördert den Schlitten in die nächste Position. Die Musterzeichnung (Patrone) wird die Querleiste in die Maschine gespannt. Auf ihr werden die Positionen der Löcher Reihe für Reihe abgelesen und geschlagen. Die Schnüre werden dabei von Hand gezogen. Nach dem Schlag wird das Pedal der Schlitten in die nächste Position befördert. Ein Muster setzt sich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Lochkarten zusammen, die zu einem Kartenlauf zusammengenäht werden. Alle Karten des Kartenlaufs bilden einen Rapport. Die Kartenschlagmaschine stammt aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) und passt zur dem Jacquard-Aufsatz, der ebenfalls übernommen worden ist. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Jacquard-Maschine, Jacquard-Aufsatz

Mit einem Jacquard-Webstuhl können komplexe Webmuster hergestellt werden. Die Steuerung der Kette erfolgt über Lochkarten, die das Heben und Senken jedes einzelnen Kettfadens codieren. Mit dem von Joseph Marie Jacquard (1752–1834) 1805 entwickelten Jacquard-Webstuhl wurde es möglich, Muster von beliebiger Komplexität mechanisch herzustellen. Der Jacquard-Webstuhl besteht aus zwei Teilen: dem Jacquard-Aufsatz und dem Webstuhl. Der Jacquard-Aufsatz steuert über Lochkarten das Anheben und Absenken der Kettfäden. Die nach einer Musterzeichnung (Patrone) auf einer Kartenschlagmaschine angefertigten und zu einem Kartenlauf verbundenen Lochkarten werden in den Aufsatz eingehängt. Der Schriftverkehr zum Ankauf des Jacquard-Webstuhls durch die Tuchfabrik Polster ist überliefert. Die Firma Polster hat im Zeitraum vom Dezember 1936 und August 1937 den Webstuhl und zwei dazu passende Jacquard-Maschinen von zwei separaten Herstellern angeschafft. Für diese Jacquard-Maschine „408er Jacquardmaschine“ wurde der Auftrag am 16. August 1937 von der Firma W. Dachsel & Th. Mühlmann, Chemnitz bestätigt.

Jacquard-Webstuhl

Mit einem Jacquard-Webstuhl können komplexe Webmuster hergestellt werden. Die Steuerung der Kette erfolgt über Lochkarten, die das Heben und Senken jedes einzelnen Kettfadens codieren. Mit dem von Joseph Marie Jacquard (1752–1834) 1805 entwickelten Jacquard-Webstuhl wurde es möglich, Muster von beliebiger Komplexität mechanisch herzustellen. Der Jacquard-Webstuhl besteht aus zwei Teilen: dem Webstuhl und dem Jacquard-Aufsatz. Der Webstuhl ist baugleich mit dem Schaftwebstuhl ( Inv.-Nr. 1991/88), wurde aber mit einem Jacquard-Gerüst ausgestattet. Die beidseitig angebrachten Schützen-Steigkästen können bis zu sieben Webschützen aufnehmen, mit denen Gewebe mit mehrfarbigen Schussfolgen hergestellt werden können. Die Kette wird waagerecht zwischen Kettbaum und Streichbaum gespannt. Die Steuerung der Kette erfolgt durch die Jacquard-Maschine. Der Schriftverkehr zum Ankauf des Jacquard-Webstuhls durch die Tuchfabrik Polster ist überliefert. Die Firma Polster hat im Zeitraum vom Dezember 1936 und August 1937 den Webstuhl und zwei dazu passende Jacquard-Maschinen von zwei separaten Herstellern angeschafft. Der 17/4 sächsische Ellen breite Jacquard-Webstuhl, Modell CFS, Maschinennummer 184306 bei der Sächsischen Webstuhlfabrik Louis Schönherr Chemnitz in Auftrag gegeben worden. Ausdrücklich wurde der Webstuhl mit einem Jacquard-Gerüst für eine Jacquard-Maschine der Firma Dachsel & Mühlmann ausgestattet.

Schaftwebstuhl (Deckenstuhl, Kurbel-Buckskin-Webstuhl)

Kurbel-Buckskin-Webstuhl, Modell CFS 27, Maschinennr.: 178983, mit einer Arbeitsbreite von 255 cm (18/4 sächsische Breite), ausgelegt auf 1062 Kettfäden und bis zu 10 Schäften können schwere, einfach gemusterte Gewebe hergestellt werden. Beim Weben werden ein senkrechtes Fadensystem, die Kette, und eine waagerechtes Fadensystem, der Schuss (Einschlag) rechtwinklig miteinander verkreuzt. Im Webstuhl wird die Kette waagerecht zwischen Kettbaum und Streichbaum gespannt. Mit Hilfe von Schäften werden die Kettfäden angehoben und abgesenkt und dadurch das sogenannte Fach gebildet. In dieses wird der Schussfaden mit Webschützen eingetragen und angeschlagen. Anschließend wird das Fach gewechselt und der Vorgang wiederholt. Beim Kurbel-Bucksin-Webstuhl erfolgt das Heben und Senken der Kettfäden durch eine Schaftmaschine, die durch Rollenkarten gesteuert wird. Der Schussfaden wird durch Webschützen in die Kette eingetragen. Die beidseitig angebrachten Schützen-Steigkästen können bis zu sieben Webschützen aufnehmen, mit denen Gewebe mit mehrfarbigen Schussfolgen hergestellt werden können. Die Steuerung der Schützen-Steigkästen erfolgt durch eine Lochkarte. Mit dem Kurbel-Bucksin-Webstuhl können ca. 80 Schuss pro Minute und ca. vier Meter Gewebe pro Stunde hergestellt werden. Der Schriftverkehr zum Ankauf des Webstuhls durch die Tuchfabrik Polster ist überliefert. Am 28. Dezember 1934 hat die Sächsische Webstuhlfabrik AG (Louis Schönherr) den Eingang der Bestellung bestätigt. Die Rechnungsstellung erfolgte am 27. März 1935. Der Schriftverkehr zum Ankauf des Webstuhls und der Webstuhl lassen sich durch die angegebene Webstuhlnummer (No. 178983) eindeutig aufeinander beziehen. Der Kurbel-Buckskin-Webstuhl wurde zusammen mit dem Schriftverkehr aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Spulmaschine (Schussspulmaschine, Schlauchkopsspulmaschine)

Mit dem Spulen wird das Garn entsprechend seiner weiteren Verwendung beim Weben auf einen neuen Garnträger aufgewickelt. Gleichzeitig wird der Faden von Flusen oder andere Fremdkörpern gereinigt und von fehlerhaften Stellen (z. B. Knoten) befreit. Je nach Funktion als Kett- oder Schussgarn gibt es unterschiedliche Spulmaschinen, wie Kettgarnspulmaschinen, Kreuzspulmaschinen oder Schussgarnspulmaschinen. Mit der Schlauchkopsspulmaschine entstehen Schussspulen, die in die Webschützen eingesetzt werden können. Kopse sind auf Hülsen aufgespulten Garnkörper. Bei gröberen Garnen kann aufgrund ihrer Festigkeit auf diese Hülsen verzichtet werden. Diese werden dann als Schlauchkopse bezeichnet. Die Maschine mit der Maschinennr. 45263 verfügt über 12 Spulstellen. Die Spulmaschine wurde mit anderen Textilmaschinen aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Ringzwirnmaschine (Zwirnmaschine)

Mit dem Spulen und Zwirnen das gesponnene Garn für seinen weiteren Einsatz als Kett- oder Schussgarn beim Weben vorbereitet. Beim Zwirnen werden mindestens zwei Garne miteinander verdreht. Der so produzierte Faden ist reißfester, dicker und dehnbarer. In der Ringzwirnmaschine werden die Spindeln mit dem einfach gesponnenen Garn auf einem Aufsteckgatter befestigt und die Fäden über ein Zylinderpaar (Lieferwerk), in dem das Zwirnen erfolgt, zu einem Ringläufer geführt. Durch dessen Auf- und Ab-Bewegung wird der gezwirnte Faden auf eine Spule aufgewickelt. Die Zwirnmaschine verfügt über 20 Spulstellen. Je nach Dicke des Garns dauert es ca. 40 Minuten bis alle Spulstellen aufgefüllt sind. Jede Spule fasst dabei ca. 450 bis 500 Meter gezwirntes Garn. Mit der Zwirnmaschine kann der Faden maximal sechsfach gezwirnt werden. Die Zwirnmaschine wurde mit anderen Textilmaschinen aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Spinnkrempel (Krempel)

Beim Krempeln wird aufgelockerte Wolle zu Vorgarn verarbeitet, das anschließend in der Spinnmaschine zu Garn versponnen wird. Der Prozess des Krempelns setzt sich aus verschiedenen, aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten zusammen. Zunächst wird das gewolfte Rohmaterial in seine Einzelfasern aufgelöst und parallelisiert, sodass ein dünner Wollflor entsteht. Dieser wird abschließend zu Vorgarn für den Selfaktor verarbeitet. Für diesen Prozess läuft die Wolle über unterschiedliche, zu einem Krempelsatz/Krempelsortiment hintereinander gesetzte Maschinen. Der Krempelsatz im Tuchmacher Museum besteht aus Reiß-, Pelz- und Spinnkrempel. Die Spinnkrempel befindet sich an der letzten Position des Krempelsatzes. Je zwei mehrlagige Pelze werden in die Maschine eingelegt. Durch das Auskämmen und Vermischen der Fasern beider Pelze auf mit immer feineren Drahtstiften besetzten Walzen entsteht ein sehr, homogener Flor. Dieser wird anschließend im Riemchenwerk in schmale Bänder geteilt, die im Nitschelwerk leicht zusammengerollt und dadurch verfestigt werden. Das so entstandene Vorgarn wird auf Holzträger aufgewickelt. Der Krempelsatz wurde mit anderen Textilmaschinen aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Pelzkrempel (Feinkrempel, Krempel)

Beim Krempeln wird aufgelockerte Wolle zu Vorgarn verarbeitet, das anschließend in der Spinnmaschine zu Garn versponnen wird. Der Prozess des Krempelns setzt sich aus verschiedenen, aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten zusammen. Zunächst wird das gewolfte Rohmaterial in seine Einzelfasern aufgelöst und parallelisiert, sodass ein dünner Wollflor entsteht. Dieser wird abschließend zu Vorgarn für den Selfaktor verarbeitet. Für diesen Prozess läuft die Wolle über unterschiedliche, zu einem Krempelsatz/Krempelsortiment hintereinander gesetzte Maschinen. Der Krempelsatz im Tuchmacher Museum besteht aus Reiß-, Pelz- und Spinnkrempel. Die Pelzkrempel befindet sich an zweiter Position des Krempelsatzes. Über ein Transportband gelangt der Wollflor von der Reißkrempel zur Pelzkrempel, wo die Wollfasern ein zweites Mal ein Walzensystem durchlaufen und dabei ausgekämmt und parallelisiert werden. So wird eine gleichmäßigere und feinere Verteilung der Wollfasern erzielt, da die Walzen der Pelzkrempel im Unterschied zur Reißkrempel mit einem feineren Kratzenbeschlag belegt sind. Anschließend wird der Flor in mehreren Lagen über ein Rundholz gewickelt. Ein Zählwerk zählt die Anzahl der Lagen und läutet bei Erreichen der Sollzahl. Der mehrlagige Pelz wird von zwei Mitarbeitern abgetrennt und auf einem Lagerbock abgelegt. Der Krempelsatz wurde mit anderen Textilmaschinen aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Reißkrempel (Krempel)

Beim Krempeln wird aufgelockerte Wolle zu Vorgarn verarbeitet, das anschließend in der Spinnmaschine zu Garn versponnen wird. Der Prozess des Krempelns setzt sich aus verschiedenen, aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten zusammen. Zunächst wird das gewolfte Rohmaterial in seine Einzelfasern aufgelöst und parallelisiert, sodass ein dünner Wollflor entsteht. Dieser wird abschließend zu Vorgarn für den Selfaktor verarbeitet. Für diesen Prozess läuft die Wolle über unterschiedliche, zu einem Krempelsatz/Krempelsortiment hintereinander gesetzte Maschinen. Der Krempelsatz im Tuchmacher Museum besteht aus Reiß-, Pelz- und Spinnkrempel. An der Reißkrempel wird die Wolle in den Füllkasten gelegt und über ein mit Nadeln besetztes Transportband, das Nadellattentuch, in die Maschine eingeführt. Hier wird die Wolle gewogen und portionsweise den Walzen der Krempel zugeführt. Die abgewogene Wollmenge bestimmt die Dicke des Flores, der in der Reißkrempel entsteht, und legt damit letztlich die Dicke des Vorgarns und späteren Fadens fest. Anschließend wird die Wolle durch die rotierenden Walzen aufgefasert und gekämmt. Durch ein Transportband erfolgt die automatische Weiterleitung des Wollflors zur Pelzkrempel. Der Krempelsatz wurde mit anderen Textilmaschinen aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Das Familienunternehmen wurde vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und im Jahr 1973 geschlossen. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken.

Wolf (Krempelwolf)

Beim Wolfen wird die gewaschene Wolle gelockert, von Verunreinigungen befreit und damit für das Krempeln und Spinnen des Garns vorbereitet. Dabei werden die Wollflocken durch mehrere mit großen Stahlzähnen besetzte gegeneinander laufende Walzen befördert und nach und nach aufgefasert. Der Arbeitsschritt des Wolfens wurde erst spät mechanisiert. Lange Zeit wurde die Wolle ausschließlich vom Wollschläger bearbeitet. Hierzu wurden zunächst Handkarden, später auch einfache Holztrommeln genutzt, in denen die Wolle so lange per Hand geschleudert wurde bis sich die Wollfasern gelockert und die Verunreinigungen gelöst haben. Es gibt verschiedene Typen des Wolfs, sodass je nach der Art und Beschaffenheit der Wolle unterschiedliche Maschinen benutzt werden. Im Krempelwolf wird die Wolle aufgelöst und verschiedene Wollfarben, Qualitäten und Sorten in einer homogenen Melange gemischt. Zentrales Element des Wolfs ist eine große Trommel (Tambour), um die ringsherum mehrere kleinere Walzen angeordnet sind. Über den Einführtisch wird die Wolle über ein Transportband den Walzen zugeführt, womit der eigentliche Prozess des Wolfens beginnt. Zwei Druckwalzen führen die Wolle dem Tambour zu, der die Wolle mit rotierenden Arbeiter- und Wenderwalzen aufnimmt. Beim Drehen der Arbeiterwalzen über die große Trommel werden die Wollfasern gelockert. Am Ende wird die aufgefaserte Wolle durch ein Gebläse aus dem Wolf in den Raum gewirbelt. Der gesamte Vorgang muss je nach Beschaffenheit des Materials mehrfach wiederholt werden. Dieser Wolf wurde mit anderen Textilmaschinen aus der Tuchfabrik Polster, Tittmoning (Bayern) übernommen. Die Tuchfabrik war ein Familienunternehmen, das vermutlich im 17. Jahrhundert gegründet und 1973 geschlossen wurde. Das Unternehmen produzierte Tuche (Wollstoffe) und Wolldecken von der Rohwolle über das Garn bis zum fertigen Produkt.

Auftragsbestätigung der Fa. OHG W. Dachsel & Th. Mühlmann vom 16. August 1937

Auftragsbestätigung "W. Dachsel & Th. Mühlmann vorm. August Fröbel. Spezialfabrik für Jacquardmaschinen aller Systeme, deren Ausrüstung und Zubehörteile" an die "Firma Johann Polster, Tittmoning/Oberbay." über "1 Stück 408er Jacquardmaschine [...]".

Rechnung der Fa. OHG W. Dachsel & Th. Mühlmann vom 23. Februar 1937

Rechnung "W. Dachsel & Th. Mühlmann vorm. August Fröbel. Spezialfabrik für Jacquardmaschinen aller Systeme, deren Ausrüstung und Zubehörteile" an die "Firma Johann Polster, Tuch- u. Deckenfabrik Tittmoning (Oberbay.)" über "1 Stück 1760er Jacquardmaschine Modell J. N. in Eisenkonstruktion [...]", "2 Stück doppelkartige Kartengänge an diese Maschine angepaßt [...]", "1 Stück Harnisch mit 1540 Faden, aus extra prima Leinen [...]", "1 Stück Chorbrett genau passend zu dem 17/4 breiten Webstuhl [...]", "1 Stück Schlagplatte zum einwandfreien Schlagen von 880er franz. Feinstickkarten [...]".

Auftragsbestätigung und Angebot der Fa. OHG W. Dachsel & Th. Mühlmann vom 8....

Auftragsbestätigung "W. Dachsel & Th. Mühlmann vorm. August Fröbel. Spezialfabrik für Jacquardmaschinen aller Systeme, deren Ausrüstung und Zubehörteile" an die "Firma Johann Polster, Tuch- und Deckenfabrik Tittmoning (Oberbay.)" über "1 Stück 1760er Jacquardmaschine Modell J. N.", "2 Stück doppelkartige Kartengänge an diese Maschine angepaßt [...]", "1 Stück Harnisch aus extra prima Leinen, 20er 3 x 3 fach, cremiert [...]", "1 Stück Chorbrett genau passend zu dem 17/4 breiten Webstuhl [...]" Angebot über "1 Stück 880er Klaviatur-Kartenschlagmaschine [...] zum Schlagen von 880er 16-reihigen Jacquardkarten, franz. Feinstich [...]", "1 Stück Klaviatur-Kartenschlagmaschine zum Schlagen von 1320er und 880er Karten [...]".

Rechnung der Sächsischen Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) vom 20. April 1937

Rechnung der "Sächsische Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) Chemnitz" an die Firma Johann Polster [Adresse überklebt] über "1 (einen) 17/4 sächs. 4 st.-schäft. Jacquard-Webstuhl Modell CFS, Nr. 184306", "50 komplette Schaftkarten", "1 Reserve-Garnbaum" und dem Zusatz "Mit Beipack der Firma Dachsel & Mühlmann: Jacquard-Maschine, Harnisch usw."

Auftragsbestätigung der Sächsischen Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) vom...

Auftragsbestätigung "368398" der "Sächsische Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) Chemnitz" an die "Firma Johann Polster Tittmoning (Obb.)" über "1 Jacquard-Webstuhl Modell CFS, 17/4 sächs.Ellen = 241 cm zum Arbeiten breit."

Werbeblatt: August Fröbel Klaviatur-Kartenschlagmaschine

Beidseitig bedrucktes, farbiges Werbeblatt "August Fröbel Jacquardmaschinenfabrik Chemnitz. Gegründet 1867" mit Informationen zu einer "Klaviatur-Kartenschlagmaschine", gestempelt mit Firmennamen "W. Dachsel & TH. Mühlmann vorm. August Fröbel".

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