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Heimatmuseum Waldstetten Pfeifenherstellung, 1697 - 1900 - ein Kunsthandwerk in Waldstetten

Pfeifenherstellung, 1697 - 1900 - ein Kunsthandwerk in Waldstetten

Über die Sammlung

Das in Waldstetten blühende Handwerk der Holzdrechsler und Bildschnitzer bot nach der Einführung des Tabaks und der Rauchsitte zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Voraussetzung für die Kunst des Pfeifenmachens. Adam Albrecht war der erste, im Jahre 1697 nachgewiesene „Tobackpfeiffenmacher“ in Waldstetten. Das Geschäft mit den Pfeifen entwickelte sich zu einer guten Einnahmequelle. Zwischen 1876 und 1900 waren 70 Pfeifenmacher im Ort registriert.

Hergestellt wurden die Pfeifen aus dem Wurzelholz von Zwetschge, Birke, Erle, Maßholder (Feldahorn) und Ahorn. Diese Hölzer haben eine besonders schöne Maserung.

Gold- und Silberschmiede aus Schwäbisch Gmünd lieferten Beschläge und Deckel für die Pfeifen. Überwiegend wurden zwei Ausfertigungen hergestellt: der „Ulmer Kloben“ und der „Ungarnkopf“ – nach seinem länglichen Kopf benannt.

Die Waldstetter Pfeifen wurden über Ulm nach Österreich, Ungarn bis zum Schwarzen Meer gebracht, aber auch nach Norddeutschland und später nach Amerika exportiert.
Zum Erliegen des Handwerks führte die Veränderung der Pfeifengattungen nach 1900. Zunehmend wurden Meerschaum- und Porzellanpfeifen bevorzugt. Die Maserholzpfeifen verloren ihre Absatzgebiete.

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