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Museum der Stadt Bad Bergzabern Pfarrer Johann Michael Frey

Pfarrer Johann Michael Frey

Über die Sammlung

Die Sammlung umfasst ein Schreibpult, ein Schachbrett und Bücher aus dem Besitz von Johann Michael Frey.
Johann Michael Frey wurde am 21.9.1788 in Schweighofen geboren. Er war ein katholischer Pfarrer und Historiker. Er starb am 8. Januar 1854 in Hatzebühl. Seine Eltern waren Bauersleute, sein Vater eine Zeit lang Bürgermeister der Gemeinde. Er hatte sieben Geschwister, von denen ein jüngerer Bruder, Johann Martin (geboren 1803), Medizin studierte, sich als Arzt zu Mindelheim im bayrischen Schwaben niederließ und als Bezirksarzt in Günzburg a. D. gestorben ist. Frey studierte die „Humaniora“ in Rastatt und Philosophie und Theologie in Straßburg, wo er 1812 zum Priester geweiht wurde. Schweighofen gehörte unter Napoleon I. zum Departement Unter-Elsaß, und so erhielt Frey seine erste Stelle in der Diözese Straßburg, zunächst als Kaplan in Wanzenau bei Straßburg und 1813 in Weißenburg a. Lauter in der Nähe seines Geburtsortes. Da damals ein großer Mangel an Geistlichen herrschte, wurde er schon 1814 mit 25 Jahren Pfarrer in Jockgrim, wo er als Beweis seines historischen Sinnes ein „Pfarrbuch“ anlegte. 1816 wurde Jockgrim bayrisch und mit Wiedererrichtung des Bistums Speyer für die Pfalz 1817 trat Frey in die Diözese Speyer über. 1822 wurde er von der königlichen Regierung zum Distriktsschulinspektor für die katholischen Volksschulen des Landkommissariates und heutigen Bezirksamtes Germersheim ernannt. 1825 erhielt er die Pfarrei Rheinzabern. Da ihm jedoch diese wegen eines Brustleidens — er lebte deshalb auch sehr zurückgezogen — beschwerlich war, erhielt er schon 1826 die nahe, aber nicht einträgliche Pfarrei Hatzenbühl. Dort blieb er 28 Jahre bis zu seinem Tode. Zusätzlich zu seiner amtlichen Tätigkeit beschäftigte er sich mit geschichtlichen Studie. Im Spätsommer unternahm er häufig Reisen um seinen Bruders in Schwaben zu besuchen sowie in die Schweiz und den Rhein hinunter bis nach Belgien und Holland. 1837 wählten Freys Amtsbrüder ihn zum Senior des Dekanats Germersheim. Diese Würde bekleidtete er bis zu seinem Tod.
Neben den großen pfälzischen Geschichtschreibern des 19. Jahrhunderts Johann Georg Lehmann († 1876) und Franz Xaver Remling († 1873) verdient Frey als dritter genannt zu werden. Durch sein großes vielbändiges Werk, das er bescheiden „Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des k. bayerischen Rheinkreises“ nannte und das in den Jahren 1836—37 erschienen ist, hat er sich in der Geschichte der Pfalz ein dauerndes Denkmal gesetzt. ("Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des k. bayerischen Rheinkreises",
4 Bände, Speyer 1836-1837) Als Vorbild diente ihm Johann Goswin Widder, der seine vierbändige in den Jahren 1786—1788 erschienene „Geographisch-historische Beschreibung der Kurfürstlichen Pfalz am Rhein“ gleichfalls einen „Versuch“ nannte.
1845 gab Frey mit dem bischöflich speyrischen Historiographen Remling zusammen das „Urkundenbuch des Klosters Otterberg in der Rheinpfalz“ heraus, von dessen Druckkosten der bekannte Frankfurter Historiker Böhmer die Hälfte trug. 1847 plante er mit demselben Gelehrten die Herausgabe eines „Urkundenbuches des Klosters Stürzelbronn“ in Lothringen. Aufgrund seines gesundheitlichen Zustands kam der Plan nicht zur Ausführung.
(Quelle: Deutsche Biographie, Eintrag zu Frey, Johann Michael am 23.1.2019, https://www.deutsche-biographie.de/sfz17136.html)

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