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Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas STEINBACH ANSICHTEN - Ansichtskarten von Steinbach (Taunus)

STEINBACH ANSICHTEN - Ansichtskarten von Steinbach (Taunus)

Über die Sammlung

Im Jahre 1900 zählt die hessische Gemeinde Steinbach 745 Einwohner. Für einen ist es ein beschauliches Dorf, für die anderen ein verschlafenes Nest. Steinbach war 1866 als einzige Gemeinde im Vordertaunus hessisch geblieben und zahlte dafür einen hohen Preis. Große Investitionen in die Infrastruktur wurden nicht getätigt. Die Regierung im fernen Offenbach am Main interessierte sich wenig für die entlegene Enklave. So blieb Steinbach vor allem landwirtschaftlich geprägt, auch wenn die Industrialisierung erhebliche Auswirkungen auf die soziale Struktur hatte.

Rund 80 Jahre später leben in der noch immer selbständigen Gemeinde mehr als 10.000 Menschen. Aus dem Ort wurde eine moderne Stadt mit all ihren Vor- und Nachteilen. Viel hat sich in den letzten 100 Jahren getan. Mit dem Anschluss an den Hochtaunuskreis hat Steinbach die frühere politische Ausgrenzung überwunden. Als Teil des prosperierenden Vordertaunus ist es bis fast an seine Grenzen gewachsen. Seine dörfliche Struktur hat Steinbach aber auch als »Schlafstadt Frankfurts« nicht vollständig verloren.

Die Sammlung will der Entwicklung Steinbachs anhand von Ansichtskarten nachgehen. Die »Erfindung« der Post- oder Ansichtskarte gehört zu den Neuerungen, die den Menschen im 19. Jahrhundert in zunehmenden Maße Außenbezug ermöglichten. Die Erschließung Steinbachs durch die Eisenbahn, die seit 1860 zwischen Frankfurt und Bad Homburg verkehrte, führte zu steigender Mobilität. Bis zur Jahrhundertwende nahm die Briefpost derart zu, dass in vielen Orten neue Postämter gebaut, auf dem Lande Postagenturen und Posthilfsstellen eingerichtet wurden. Selbst in sehr kleinen Orten fanden sich Postbriefkasten – oft an der Bürgermeisterei. Ansichtskarten wurden damals wie heute überall dort angeboten, wo das Publikum es verlangte: in Buch- und Schreibwarenhandlungen, in Fotogeschäften, im Kolonialwarenladen und in Gaststätten, Cafés, Hotels usw. Die Sammlung gliedert sich in drei Abschnitte. Die Karten bis 1945 zeigen das dörfliche Steinbach (1). Die Karten zwischen 1945 und 1962 das wachsende, aber noch überschaubare Steinbach vor dem großen Bauboom (2). Der letzte Abschnitt ist den modernen Karten gewidmet (3).

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