Über die Sammlung
Das Museum besitzt eine ca. 8.000 Paare umfassende Schuhsammlung. Darunter sind auch eine Vielzahl außergewöhnlicher Exponate von allen Kontinenten. Ein Teil davon geht auf die private Schuhsammlung der Fabrikantenfamilie Nolle aus Weißenfels zurück, deren Mitglieder seit 1851 im Eisenwarenhandel und später in der Schuhmaschinenproduktion weltweit überaus erfolgreich waren.
Es ist davon auszugehen, dass die sogenannte „Nollesche Sammlung“ nach 1935 Eingang in das Museum fand. Unter den etwa 100 Paar Schuhen befinden sich auch Stücke indonesischer Herkunft, die Carl Nolle, der Neffe des Firmengründers Ernst Nolle, auf einer Reise erworben hat. Von Herbst 1928 bis Sommer 1929 begab sich Carl auf eine fast einjährige Asienreise. Er reiste als Passagier der 1. Klasse schließlich mit dem Dampfschiff „Berlin“ im Juni 1929 ab New York wieder nach Bremen zurück in die Heimat. Vorher besuchte er viele Stationen wie Indien, Singapur, Indonesien, China und Japan. Hier kaufte er gezielt Schuhe an, wie seine Reiseberichte belegen.
Da Weißenfels bereits um 1900 ein Zentrum der modernen industriellen Schuhproduktion war, begann man auch die aktuellen Modelle zu sammeln. Diese Sammlungsstrategie besteht heute noch, auch wenn Weißenfels nach 1990 aufhörte, ein Schuhproduktionsstandort zu sein. Mittlerweile wird die Sammlung durch Prominentenschuhe und zeitgenössisches Schuhdesign ergänzt. So gibt unter anderem Schuhe von Boris Becker, Helmut Kohl, George W. Bush, Nina Hagen, Sven Ottke, Konrad Dannenberg, Gerald Asamoah, Sven Hannawald, Stefan Kretzschmar.