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Museum Viadrina Glassammlung

Glassammlung

Über die Sammlung

Die Glassammlung des Museums Viadrina ist im Vergleich zu den übrigen Beständen relativ klein. Bedingt dadurch, dass das Museum 1957 ohne Sammlungen wiedereröffnet wurde, konnten die Bestände größtenteils nur durch Ankäufe, Schenkungen und Grabungsaktivitäten gebildet werden.
Ins Auge fallen besonders die zahlreichen Apothekenfläschchen, die im Zusammenhang mit Stadtgrabungen ans Tageslicht gelangten – hier ist das Grundstück gegenüber vom Museum Viadrina („Junkerhaus“) zu nennen, denn dort befand sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges das Johanniterordenshaus, welches 1696 mit reichen Stuckdecken ausgestattet worden war.
Bei den ergrabenen Glasobjekten handelt es sich um Beutelflaschen, Phiolen und kleinen Glasstandflaschen, die zylindrisch und bauchig, seltener rechteckig, mit kurzem oder langem Hals geformt sind. Die Stücke datieren ins 18. Jahrhundert. Es ist bekannt, dass Glashütten in Grimnitz, Chorin (Uckermark), Globsow (Mittelmark) und Marienwalde (Neumark) Apothekenglas herstellten.
Die Frankfurter Apothekenfläschchen, die ursprünglich Arzneimittel und heilende Öle zum Inhalt hatten, weisen keinerlei der unverzichtbaren Aufschriften auf, die sonst üblicherweise in Email- oder Kaltmalerei erfolgten. Deshalb ist davon auszugehen, dass diese hell- bis dunkelgrünen Fläschchen zur Aufbewahrung bzw. zur Abgabe (Handelsgut) dienten. Das ist gut nachvollziehbar, da der Kaufmann Schreer das Gebäude im 18. Jahrhundert besaß und in dieser Zeit das Gebrauchsglas entsorgt worden sein könnte.

Dr. Sonja Michaels M.A.

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