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FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum Sammlung Kurt Mühlenhaupt

Sammlung Kurt Mühlenhaupt

Über die Sammlung

Kurt Mühlenhaupt, Maler und Grafiker.
Mühlenhaupt wurde am 19. Januar 1921 auf einer Bahnfahrt von Prag nach Berlin in der brandenburgischen Ortschaft Klein Ziescht geboren. Er starb am 16. April 2006 in Zehdenick, Ortsteil Bergsdorf.

Biografische Eckdaten:
1936 Lehre als Modellbauer in Berlin-Pankow
1939-1940 Einberufung zum Arbeitsdienst, Ausbildung als Fallschirmjäger in der Wehrmacht
1941 Kriegsverletzung während eines Fallschirmjägereinsatzes auf Kreta am linken Arm
1943 Besuch der privaten Kunstschule des Westens bei Emmi Stahlmann, Firmengründung für Metallarbeiten mit Rudi Pieper, erneute Einberufung für Einsätze in Nordafrika
1944 Schwere Splitterverletzung am Bein und Transport nach Deutschland
1945 Umschulungsprogramm als Industriekaufmann, Fluchtversuch vor der russischen Besatzerarmee, Neuanfang mit einer Kleintierfarm und Tauschgeschäften
1946-1949 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Maximilian Debus
1949 Abbruch der Hochschule nachdem ihm Schmidt-Rottluff künstlerische Fähigkeiten abgesprochen hat - psychischer Zusammenbruch und Klinikaufenthalt in der Psychiatrie Berlin-Buch
1956 Umzug von Berlin-Karow nach West-Berlin, Leben in Armut in Berlin-Marienfelde, Arbeit als "Kartoffelschalenbimmler", Leierkastenmann und Trödler
1958 Umzug nach Berlin-Kreuzberg in eine Souterrainwohnung in der
Blücherstraße 13, Gründung der ersten Trödelhandlung
1959 Kauf einer ehemaligen Wäscherei in der Blücherstraße 11, Gründung einer neuen Trödelhandlung, Eröffnung der Künstlerkneipe -Leierkasten- mit Rosi Kendziora in der Zossener-/Ecke Barutherstraße
1961 Reise nach Paris, Südfrankreich und Spanien
1962 Gründung des ersten Bildermarkts vor der Trödelhandlung (ab 1963 als Kreuzberger Kunstmarkt am Kreuzberg), erste literarische Publikation "Zeitschrift Nr. 1" Mühlenhaupt beginnt mit Ton und Glasuren umzugehen; Reise nach Südfrankreich und Italien, Bekanntschaft mit Picasso
1963 Umzug in das Hinterhaus der Blücherstraße 13, erstes Erscheinen der Faltblätter -die Biertrinkerblätter-, Strafverfahren wegen "Gotteslästerung", eine Nummer wird eingestampft
1965 Einrichtung der ersten Druckwerkstatt
1966 Aufgabe des "Leierkastens"
1968 Herstellung von Handpressenbüchern in Zusammenarbeit mit Hugo Hoffmann
1969 Abriss der Trödelhandlung und Umzug in das Atelier am Chamissoplatz 8, ab diesem Zeitpunkt lebt Mühlenhaupt ausschließlich von der Malerei
1971 Gründung der Gruppe "Malerpoeten" mit Aldona Gustas, Günther Grass, Wolf-Dietrich Schnurre u.a.
1972 Erwerb eines Bauernhofs in Metzingen, Lüneburger Heide, Reise durch Skandinavien mit Hugo Hoffmann
1975 Verkauf des Hofes in Metzingen, Erwerb eines ehemaligen Bauernhofs im Sakrower Kirchweg in Berlin-Kladow, Umzug mit der Familie, erste Reise in die Mark Brandenburg, u.a. nach Zehdenick
1976 Einrichtung eines Ateliers in Kladow
1981 Einweihung des Feuerwehrbrunnens in Berlin-Kreuzberg, Beginn einer Liebesbeziehung mit Hannelore Frisch, mit der er in den nächsten Jahren Reisen nach Frankreich, Italien, New York, Portugal und in die Mark Brandenburg unternimmt
1986 Erwerb eines Bauernhauses in Montes des Cima, Portuga, Ausbau eines Ateliers, in dem er bis 2000 jährlich mehrere Monate lebt und arbeitet
1989 Erwerb eines alten Brauereigeländes in der Fidicinstraße 40, Berlin-Kreuzberg, Gründung eines Künstlerhof mit Hannelore Frisch
1990 Erwerb eines heruntergewirtschafteten, zu DDR-Zeiten von der LPG "Tag der Befreiung" genutztes Barockensemble in Bergsdorf (Brandenburg) mit Hannelore Frisch
1994 Endgültiger Umzug nach Bergsdorf, Krebserkrankung und Folgeschäden der Kriegsverletzungen fesseln den Maler für fast zwei Jahre ans Bett, Beginn einer Autobiografie, Gründung des Vereins Museum Bergsdorf e.V.
1996 Einweihung der Feldsteinscheune im Museum Bergsdorf
1999 Herzinfarkt
2001 zunehmend nachlassende Sehfähigkeit
2004 Bypassoperation in der Charité Berlin; Verkauf des Anwesens in Portugal
2005 Kurt Mühlenhaupt arbeitet an den Vorbereitungen für Ausstellungen im Kollwitz-Haus in Berlin und in Kuweit und malt seine letzten Bilder

Auszeichnungen:
1991 Verdienstorden des Landes Berlin

Ausstellungen:
1946 Teilnahme an der Ausstellung "Junge Generation", veranstaltet vom Magistrat von Berlin
1960 Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung
1962 erste Einzelausstellung im Berliner Kunstkabinett;
1972 Ausstellung in Norwegen bei den nordischen Festspielen Harstadt
1996 Einweihung der Feldsteinscheune im Museum Bergsdorf mit einer Ausstellung von Kurt Mühlenhaupt anlässlich seines 75. Geburtstags

Große Retrospektiven zum Werk von Kurt Mühlenhaupt:
1981 Kunsthalle Berlin
1991 Otto-Nagel-Haus Nationalgalerie Berlin
2001 Stiftung Stadtmuseum in der Nicolaikirche Berlin
2006 Käthe-Kollwitz-Museum und Berliner Dom
2011 Saarländische Galerie Berlin

Weitere Informationen zu Leben und Werk von Kurt Mühlenhaupt auf der Website des Kurt-Mühlenhaupt-Museums: www.muehlenhaupt.de

Diese Sammlung ist Teil von

Künstlerkreis Kreuzberger Boheme [719]

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