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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Rudolf Lutter

Rudolf Lutter

Über die Sammlung

Lutter, Rudolf (1831-1913), Königlich preußischer Hauptmann in Berlin

Lutter reiste für seine Ansichten in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts durch Deutschland und zeichnete, zunehmend sammelte er aber auch druckgraphische Ansichten und Pläne oder kopierte sie. Eine Thüringenreise im Juni und Juli 1851 bildete die Initialzündung einer Sammlung zu den "Burgen Deutschlands". Von dieser ersten Reise stammen in diesem Teilnachlass sicher neun Blätter (zwei Pläne und vielleicht auch zwei undatierte Tempera-Arbeiten entstanden wohl in Nachbereitung derselben). Ende August bis Anfang September 1853 unternahm Lutter eine Reise in die Sächsisch-Böhmische Schweiz. Fünf datierte Blätter lassen sich dieser Reise zuordnen, eventuell noch zwei weitere. Im Anschluss an eine Reise durch die Fränkische Schweiz, der fünf Zeichnungen von Ende Juli und Anfang August 1855 entstammen, reiste Lutter an die Oder (zwei Blätter aus der östlichen Uckermark) und weiter nach Pommern (zwei Blätter). Durch eine Reise Ende Juli und Anfang August 1862 beschäftigte er sich schließlich mit den Burgen an Lahn und Ruhr. Mehrere Blätter aus diesem Teilnachlass Lutter enthalten zudem ausdrücklich Bezeichnungen, die auf eine Kopie nach einer künstlerischen oder kartographischen Vorlage verweisen. Das deutet auf Lutters intensive Auseinandersetzung mit den Burgen auch jenseits der Reiseeindrücke. Insgesamt umfasst der hier vorliegende Teilnachlass 71 Blätter.
Das Interesse für Burgen entsprang einer spätromantischen Begeisterung für das Mittelalter. Es ging Lutter in seinen Darstellungen um den historischen Wert von Burgen, um die Vielfalt der baulichen Anlagen und ihrer pittoresken Umgebung. Als Offizier hatte er dabei ein Gespür für Gelände und auch für die Vermessung, in einzelnen farbig ausgeführten Blättern entwickelt er künstlerische Ambitionen. Die Höhenburgen als besonders pittoresk scheinen die Wasserburgen und Schlösser zu überwiegen. Aus diesem burgenkundlichen Interesse entwickelte sich im Laufe der Zeit ein vertiefter historischer Sinn, Lutter trat in genealogischen sowie historischen Zeitschriften in Berlin mit Forschungen hervor und nahm zeitig seinen Abschied beim Militär.

Erworben 2009 mit weiteren Teilen des Nachlasses Dr. Hans E. Pappenheim (Bestand B 14), in welchem auch weiterführende biographische Informationen zu Rudolf Lutter zu finden sind.

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