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Schwules Museum Nachlass Petra Gall

Nachlass Petra Gall

Über die Sammlung

Die Berliner Fotografin Petra Gall (1955-2018) wurde in Hüttersdorf im Saarland geboren. Nach dem Studium der Geschichte, Politik und Slavistik kam sie 1981 nach West-Berlin. Als Fotografin war Gall Autodidaktin, und entschied in Berlin sehr klar, die Fotografie zu ihrem Lebensinhalt und Schwerpunkt ihrers Schaffens zu machen. Gemeinsam mit Heidi Zimmermann gründete sie die Fotoagentur Zebra. Petra Gall arbeitete u.a. für taz, Zitty, Courage und andere Zeitungen und gab 1982 unter dem Pseudonym Petra Panther den ersten Lesbenkalender heraus.

Während der 1980er und 1990er Jahre hat Petra Gall die Berliner Frauen- und Lesbenszene fotografisch begleitet. Im Bestand finden sich Fotos von Gruppentreffen, Parties und Demonstrationen, etwa von Walpurgis-Demonstrationen oder den Neuköllner Demonstrationen nach der Vergewaltigung und Ermordung von Susanne Matthes in der Silbersteinstraße.
Musikfotografie und Reisefotografie sind weitere thematische Schwerpunkte ihres Werks. In den 80ern hat Gall kontinuierlich bei Konzerten fotografiert. Der Nachlass von Petra Gall enthält ca. 20.000 Negative aus dem Bereich Musikfotografie, darunter Fotos von Nick Cave, den Einstürzenden Neubauten, Diamanda Galas, den Rainbirds, David Bowie und vielen mehr.
Galls Werk ist ebenso durch ein starkes Interesse an Ostdeutschland und Osteuropa gekennzeichnet und so übersteigt der Bestand Reisefotografie den Bestand Musikfotografie in ihrem Nachlass um ein Vielfaches. Eine Visitenkarte aus dieser Zeit weist sie als „Motorrad-Reise-Journalistin“ aus. Sie veröffentlichte Reisereportagen und einen Motorradreiseführer für Ostdeutschland. Schon vor der Wende fotografierte Gall in Ostberlin, z.B. auch das Ost-Berliner Nachtleben mit der Band Silly. Die 1990er Jahre nutzte Gall dann ausgiebig für Motorradreisen durch Osteuropa und andere Teile der Welt; Moskau und Sankt Petersburg bereiste sie wiederholt.
Galls schwere Erkrankung zwang sie Anfang der 2000er Jahre dazu, das Motorradfahren aufzugeben.

Im Jahr 2012 kam der Bestand als Vorlass ins Archiv des Schwulen Museums und wurde in einer eingenen Ausstellung zu Galls Werk umfassend gezeigt. Im Vorfeld hatte Christiane Leidinger die Sammlung aus der Wohnung von Gall ins Archiv des Museums überführt und dabei dokumentiert, beschrieben und systematisiert. Seitdem wurde die Sammlung von unterschiedlichen Ehrenamtlichen weiter bearbeitet. Ab 2020 wurden im Rahmen von zwei durch das Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) geförderten Projekte 6.000 Negative aus der Sammlung digitalisiert und der Öffentlichkeit online zur Verfügung gestellt.
Der fotografische Nachlass Petra Galls umfasst insgesamt schätzungsweise 200.000 Objekte.

Diese Sammlung umfasst folgende Teile

Petra Gall Teilbestand Musikfotografie [3990] Objekte zeigen Sammlung durchsuchen
Petra Gall Teilbestand Frauen- und Lesbenbewegung [0]

[Stand der Information: ]