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Museum der Westlausitz Kamenz Sammlung Archäologie

Sammlung Archäologie

Über die Sammlung

Der Ursprung der archäologischen Sammlung geht auf das Jahr 1887 zurück als mit der Gründung des Gebirgsvereins erste systematische Sammlungen angelegt wurden. Mit der Eröffnung eines Stadtmuseums 1931 wurde durch Ankauf regionaler Privatsammlungen und Verstärkung der Grabungstätigkeit der Objektzuwachs intensiviert. Fast ein Viertel des heutigen Sammlungsbestands geht auf die Zeit vor 1945 zurück. Durch Feldbegehungen und Notbergungen der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege wuchs der Sammlungsbestand nach dem 2. Weltkrieg schnell weiter an, bis mit dem Denkmalschutzgesetz 1993 die Denkmalpflege zentral an das Landesamt für Archäologie Sachsen übertragen wurde. Heute ist Sammlung nahezu geschlossen und wird nur gelegentlich durch Schenkungen und Ankäufe privater Altfunde ergänzt.
Aktuell umfasst die Sammlung ca. 11.000 Inventare und bietet einen guten Überblick über die Siedlungsentwicklung der westlichen Oberlausitz. So spiegeln die Funde aus Mittel- und Jungsteinzeit sowie der frühen Bronzezeit die flächige aber dünne Besiedlung dieser Zeiten. Für die Lausitzer Kultur (1400–500 v. Chr.) dokumentiert allein die Fundmenge die fast 1000 Jahre lang währende intensive Besiedlung. Besonders eindrucksvoll sind die Funde der reich mit Keramik ausgestatteten Gräber, die einen authentischen Eindruck des damaligen Grabkults vermitteln. Mit ungefähr 70 Prozent bildet dieser Sammlungsteil den größten thematischen Schwerpunkt und unterstreicht anschaulich die Bedeutung der Bronze- und Früheisenzeit. In keiner anderen Zeit der Vorgeschichte war die Oberlausitz so dicht besiedelt und so intensiv mit den anderen Gebieten Europas vernetzt. In den darauffolgenden Epochen wird die Siedlungskontinuität immer wieder durch tiefe Siedlungslücken unterbrochen. Lediglich germanische und später slawische Stämme können sich einige Zeit lang in der Region etablieren und gewähren durch das Fundmaterial einen Einblick in das damalige Leben. In der Dauerausstellung zeichnen 200 ausgewählte Exponate ein anschauliches Bild der verschiedenen Epochen. Der Schwerpunkt der Objektpräsentation erfolgt über thematische Sonderausstellungen, welche die Funde in den jeweiligen Forschungskontext stellen und so ein umfassendes Lebensbild der jeweiligen Zeit bieten.

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