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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Burg Gnandstein Sammlung Groß

Sammlung Groß

Über die Sammlung

Die Sammlung Groß – Sammelleidenschaft aus Tradition

kurz
Schenkung 2004 an den Freistaat Sachsen durch Margarete Groß (1921-2006):
Bewahrerin der Sammlung Groß, der Sammlung der Vorfahren ihres Ehemannes Prof. Dr. Kurt Adolf Groß (1887 - 1969), einer Kaufmannsfamilie, die in Sachsen (um Leipzig) und Bayern (um Bamberg) lebten.

ausführlich
Am 17. Juni 2004 konnte auf Burg Gnandstein, im Beisein des sächsischen Finanzministers Dr. Horst Metz und Frau Margarete Groß aus Erlangen, die Sammlung Groß als Schenkung an den Freistaat Sachsen übergeben werden. In diesem Zusammenhang wurde eine kleine Ausstellung mit ausgewählten Stücken der Sammlung über dem romanischen Palassaal eröffnet.

Über ein Jahr vorher war es zwischen Mitarbeitern des Staatsbetriebes „Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen“ und Frau Groß, Witwe des 1969 verstorbenen Prof. Dr. med. Kurt Adolf Groß, zum Kontakt und wenig später zu einem ersten Treffen im Erlangen gekommen. Schon dieser erste Eindruck der Sammlung war überwältigend. Frau Groß lebte quasi in einem Museum, besonders die Vielzahl von Gemälden, mittelalterlichen Plastiken und historischem Mobiliar beeindruckten den Betrachter zutiefst. Frau Groß beabsichtigte ihre Wohnung aufzugeben und wollte, dass die Kunstsammlung Ihrer bzw. der Vorfahren ihres verstorbenen Mannes als geschlossene Einheit auch einem größeren Publikumskreis zugänglich gemacht werden sollte. In Anbetracht des Ursprunges der Sammlung kam an eine Präsentation in Sachsen, möglicherweise in der Nähe von Leipzig in Frage. Diese Möglichkeit war auf Burg Gnandstein gegeben und so kam es schließlich im März 2004 zur Unterzeichnung des Schenkungsvertrages. Über 300 Kunstgegenstände im Wert von ca. 1,5 Mio. Euro gingen in den Besitz des Freistaates Sachsen über und wurden nach Gnandstein überführt.
Die Sammlung

Die Sammlung Groß umfasst über 300 Stücke u.a. aus den Bereichen Porzellan und Keramik, Zinn, Silber, Messing, Möbel, Uhren, Gemälde, Glas, Grafik und Plastik. Die zeitliche Einordnung reicht dabei vom 14. bis in das 20. Jahrhundert. Den Grundstein bildete die Kunstsammlung des Johann Benedikt Groß. Sie bestand vorrangig aus Objekten sächsischer Provinenz. Nach der Übersiedlung der Familie nach Franken wurden zunehmend Stücke aus dem bayrischen Raum in die Sammlung integriert.

In den verschiedenen Sammlungsgruppen finden sich natürlich besondere Highlights, so beispielsweise verschiedene Meißner Porzellane (sowohl Geschirr, Vasen und Etageren als auch figürliche Darstellungen) des 18. und 19. Jahrhunderts.
Bei der Vielzahl an qualitativ hochwertigen Möbelstücken, fast 40 sind es insgesamt, fällt es schwer, besondere Objekte zu benennen. Zum Bestand zählen u.a. ein fränkischer Tabernakelsekretär. Zum sogenannten Brockhausschrank erinnerte sich Frau Groß im Rahmen eines Gespräches zwischen Margarete Groß und Dr. Karin Dengler-Schreiber am 24. Mai 1996: „Dieser Schrank stammt von Prof. Brockhaus. Der war Ordinarius für orientalische Sprachen in Leipzig und mit der Schwester von Richard Wagner verheiratet. Sein Bruder war der Verleger Brockhaus. Dieses Stück wurde von einem Tischler in Leipzig angefertigt und diente früher als Wäscheschrank. ...“ Neben einem Wellenschrank fränkischen Ursprungs finden sich in der Möbelsammlung verschiedene Kommoden des 18. und 19. Jahrhunderts.

Die zweifellos größten Schätze birgt aber die Gemäldesammlung. Unter den über 70 Gemälden befinden sich u.a. „Maria mit Kind ...“ von Jan Breughel d. Ä. sowie „Maria mit Kind und dem heiligen Joseph“ vom Meister der weiblichen Halbfiguren, entstanden um 1500. Werke von Adrian van der Venne, dem Meister mit dem Papagei, Frans de Hülst, den Gebrüdern Bemmel. Ein Tafelbild aus dem Umkreis des Pietro di Sano sowie flämische Malerei des 15. Jahrhunderts.

Nicht minder fasziniert steht der Betrachter vor den über 30 fast ausschließlich sehr gut erhaltenen sakralen Plastiken des 14. bis 18. Jahrhunderts. Einige Objekte besitzen noch Teile Ihrer originale Fassung. Bei dem ältesten Stück der Sammlung handelt es sich um eine Madonna mit Kind, wohl französischen Ursprunges, aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Auch hier ist die originale Fassung in Resten noch vorhanden. Annähernd lebensgroße Darstellungen von Petrus bzw. Maria mit dem Jesuskind und zwei Assistenzengeln runden diesen Teil der Groß’schen Sammlung ab.

Die Aufnahme der Sammlung Groß bedeutet für den Sammlungsbestand der Burg Gnandstein eine enorme Aufwertung. Besucher des Museums erhalten zunächst im Obergeschoss des romanischen Palassaales anhand von Referenzstücken einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit aber auch die Einzigartigkeit der Sammlung. Das Gros der Stücke wird im 2. Obergeschoss des Südflügels dauerhaft präsentiert.

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