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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Brandbestattung eines suebischen Gefolgschafts­führers aus Grab 44 von Schkopau, Saalekreis (ca. 60 – 45 v. Chr.)

Brandbestattung eines suebischen Gefolgschafts­führers aus Grab 44 von Schkopau, Saalekreis (ca. 60 – 45 v. Chr.)

Über die Sammlung

Grab 44 von Schkopau: Es handelt sich um die Reste einer Brandbestattung eines suebischen Anführers.
Brauchgemäß wurde der Mann verbrannt und – separiert von der Ortsgemeinschaft – auf dem Gräberfeld seiner Kriegergefolgschaft bestattet. Die Vollbewaffnung mit Schwert, Lanze und Schild sind das Statuszeichen eines Gefolgschafts­führers.
Als Grabgefäß diente der römische Bronzeeimer. In ihm befand sich wenig Leichenbrand und eine Gürtelschnalle. Rings um das Gefäß, in Höhe des Eimerrandes waren Schwert, Schwertscheide, Lanzenspitze, Schildbuckel, Schleifstein und ein Messerfragment niedergelegt worden. Die dem Bestattungsfeuer ausgesetzten Waffen wurden aus rituellen Gründen nach der Verbrennung verbogen bzw. unbrauchbar gemacht.

Auf dem "Kriegergräberfeld" von Schkopau wurden insgesamt 289 Gräber beobachtet. Die Gesamtzahl lag sicherlich höher, da es nicht vollständig ausgegraben werden konnte. Als Belegungszeitraum ist nur eine relativ kurze Zeitspanne von ca. zwei Generationen anzusetzen (ca. 60 vor Chr. – 15 n. Chr.). Der Anteil der Gräber mit Waffen oder Waffenteilen beträgt in Schkopau knapp 28% – ein recht hoher Wert. Nur 6% der Waffengräber enthielten eine Vollbewaffnung aus Schwert, Schild und Lanze (Schwert = höchste Rangabzeichen). Diese Gräber enthalten zudem anstelle einheimischer Gefäßkeramik römische oder gallische Importe (Eimer/Kessel) als Ausdruck der hohen Stellung des Verstorbenen.

© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte; Grafik eines germanischen Reiters: Franz Fersch

Diese Sammlung ist Teil von

Ältere Römische Kaiserzeit (60/30 v. Chr. – 160 n. Chr.) [64]

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