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Museum Eberswalde Goldschatz von Eberswalde

Goldschatz von Eberswalde

Über die Sammlung

Der am 16. Mai 1913 nahe bei Eberswalde geborgene spätbronzezeitliche Goldschatz ( 900 v.Chr.) gilt von Umfang und Inhalt als einmalig in Deutschland. Das Eberswalder Museum besitzt heute eine Nachbildung des kompletten Fundes, der aus 81 Teilen und einem Tongefäß besteht. Die originalen Goldteile befinden sich seit 1945 in Russland. Das Tongefäß ist im Besitz des Landesmuseums für Vor- und Frühgeschichte Berlin.

Der Hortfund wurde auf dem Gelände der Messingwerksiedlung, einem damals noch selbständigen Gemeindeverband in der Nähe der Gemeinde Heegermühle, bei Ausschachtungsarbeiten entdeckt. 1913 hatte die Firma "Hirsch, Kupfer- und Messingwerke A.G." das renommierte Berliner Architekturbüro Mebes und Emmerich mit verschiedenen Neu- und Umbauten in Messingwerk beauftragt. Schon vor der offiziellen Baugenehmigung für das erste Projekt, ein Arbeiterwohnhaus auf dem heutigen Gustav-Hirsch-Platz, begannen die Schachtarbeiten. Dabei stieß am Freitag Nachmittag , dem 16. Mai 1913, ein Arbeiter in 1 m Tiefe mit dem Spaten auf einen Tontopf mit Deckel. Dieser zerbrach und es kamen goldglänzende Gegenstände zum Vorschein. Der Maurerpolier meldete den Fund der Firmendirektion. Der in Berlin lebende Seniorchef, Aron Hirsch, benachrichtigte Carl Schuchhardt, Direktor der Abteilung "Prähistorische Altertümer" des Völkerkundemuseums in Berlin und am Montag Vormittag fuhren sie gemeinsam nach Messingwerk. Schuchhardt stellte sofort ein Verzeichnis der 81 Stücke des gut erhaltenen Goldfundes mit einem Gewicht von 2,5945 kg auf. Die bedeutendsten waren die acht aus Goldblech getriebenen, punzverzierten Goldschalen von 7,5 bis 11,8 cm Durchmesser. Weiterhin registrierte er verschiedene Spiralringe, einen tordierten Halsring sowie Drahtbündel, Barren und Bruchgold. Unter den Goldschalen machte er aufgrund ihres gleichen Gewichtes, ihrer gleichen Größe und Form sowie Goldfarbe drei offenbar zusammengehörige Paare aus. Die Untersuchung eines Gußkuchenfragmentes durch die Königliche Münze ergab auf 1000 Gramm 803,8 Gramm Feingold und 178 Gramm Feinsilber. Die vier Farbabstufungen bei den Schalen ließen auf ihren unterschiedlichen Goldgehalt schließen. Am 3. Dezember 1913 übernahm Carl Schuchhardt mit Erlaubnis des Kaisers den Goldfund zur wissenschaftlichen Bearbeitung und Veröffentlichung ins Museum für Völkerkunde. Ende Juni 1945 gelangte der Goldschatz nach Moskau und dort schließlich ins Puschkin-Museum. Dort befinden sich die als Kriegsbeute deklarierten Stücke noch heute. Im Eberswalder Museum befindet sich eine Nachbildung des kompletten Goldschatzes.

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