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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [7567]
Emporentafel Matthes Lange (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Emporentafel Matthes Lange

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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Dieser Teil der Emporenbrüstung der Frauenkirche wurde laut Stifterinschrift 1611 von Matthes Lange gestiftet. Er und seine Frau waren damals noch am Leben. Deshalb blieben die Schriftfelder, die für die Memorialinschrift vorgesehen waren, leer. Nach ihrem Tod hat niemand die Inschrift nachtragen lassen, vermutlich deshalb, weil alle Kinder vor ihnen gestorben waren und somit Erben fehlten. Der Aufbau gleicht dem der anderen, ebenfalls 1611 gestifteten Epitaphien. Allerdings fehlt hier ein zugehöriges Konsolbrett. Im Mittelfeld ist das Jüngste Gericht dargestellt. Dabei sieht man, wie die Toten aus ihren Gräbern hervorsteigen. Die Geretteten auf der linken Seite blicken zu dem himmlischen Richter, Jesus Christus, der sich ihnen segnend zuwendet. Rechts werden die Verdammten von Teufeln in die Hölle geführt. Die Bilddarstellung folgt im Prinzip der üblichen Ikonographie. Dazu gehört, dass der Weltenrichter auf einem Regenbogen sitzt und von seinem Mund Schwert und Lilie als Symbole des Gerichts und der Barmherzigkeit ausgehen. Im Himmel thronen Maria und Johannes der Täufer, die für die Verstorbenen bitten. Ungewöhnlich sind allerdings die kommentierenden Beschriftungen der sündhaften Menschen in der Hölle, auch die ebenso drastische wie anschauliche Darstellung derselben findet sich in der Zeit eher selten (siehe zum Vergleich das Epitaph Schemisch. Die linke Hälfte des Familienbilds zeigt Matthes Lange sowie zwei 1611 noch lebende und zwei bereits verstorbene Söhne. Rechts sind die uns namentlich nicht bekannte Ehefrau sowie vier Töchter zu sehen. Zwei starben als Kleinkinder, eine war 1611 bereits erwachsen.
Zur Person/Familie: Matthes Lange wohnte laut Inschrift vorm Bautzener Tor, ohne Lokalisierung im Häuserbuch. Möglicherweise war er identisch mit dem Branntweinbrenner Matthias Lange, der ein Gartengrundstück an der Sandgrube (Moráwekstraße) besaß.
Kommentar: Die Malerei geht auf den Maler zurück, der auch die Gemälde für einige andere Epitaphien schuf – siehe nur zum Vergleich die beiden Christusdarstellungen dieses Epitaphs sowie des Auferstandenen bei Inv-Nr: 23371. Bemerkenswert ist die Ausführlichkeit des Weltgerichts, die in ihrer Drastik an mittelalterliche Kompositionen erinnert. Ob der Maler eine bestimmte Vorlage nutzte, ist bisher nicht bekannt.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung / Blattmetallziertechniken: Vergoldung; Ziertechniken Malerei: graue und weiße Marmorierung, Polierweißfassung, Ornamente, Schattenlinie

Maße

Länge
89,5 cm
Breite
192 cm
Höhe
4 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 426f
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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