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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [7563]
Gemäldeepitaph Barthel und Dorothea Möller (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Gemäldeepitaph Barthel und Dorothea Möller

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Beschreibung

Darstellung/ Ikonographie: Das Epitaph wurde wohl 1589 bald nach dem Tod des Barthel Möller und seiner Ehefrau Dorothea aufgerichtet. Es folgt der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert in Zittau üblichen Gliederung. Das Mittelbild wird von Halbsäulen mit ornamentierten Sockeln eingefasst. Während sich im Sockel die Memorialinschrift befindet, enthält der Architrav ein Bibelzitat. Darüber erhebt sich ein geschweifter Giebel, der wiederum von einem Dreiecksgiebel bekrönt wird. Der dort angebrachte Engelkopf ist verloren. Unter dem Zahnfries befindet sich ein Wappenschild mit dem Handwerkerzeichen bzw. der Hausmarke des Barthel Möller und dem Monogramm BM. Über den seitlichen Konsolen erhoben sich vermutlich Aufsätze. Das stark vereinfachte seitliche Rollwerk ist nur links erhalten; rechts fehlt es. Im Mittelfeld ist die Auferweckung des Lazarus dargestellt. Das in der Epitaphkunst beliebte Bildthema verdeutlicht zusammen mit dem Spruch aus dem Johannesevangelium (Joh 11,25–26) die Hoffnung auf die Auferstehung der Verstorbenen und ein ewiges Leben. Wie das Familienbild zeigt, gehörten zur Familie Möller ein erwachsener Sohn, vier jung verstorbene Söhne, drei erwachsene Töchter sowie sieben jung verstorbene Mädchen.
Zur Person/Familie: Kurz nacheinander starben Barthel und Dorothea Möller, Dorothea am 13. Januar 1589, Barthel folgte ihr am 5. Mai desselben Jahres. Barthel Möller war Handwerker, gemäß Gurlitt (1907) wohnhaft hinter dem Rathaus. Laut Bürger- und Einwohnerverzeichnis von 1578 wohnte ein Barthel Möller am Mandauischen Berg, weitere Namensträger gibt es in der Frauen- und in der Böhmischens Vorstadt, ferner auf der Helwigsgasse (Dornspachstraße). Aufgrund der Namenshäufung kann eine Identität nicht ausgeschlossen werden. Die Familie hatte insgesamt 15 Kinder gezeugt, von denen aber nur noch ein Sohn und drei Töchter am Leben waren. Vier Söhne und sieben Mädchen waren jung verstorben.
Kommentar: Im Verhältnis zu anderen Handwerkerepitaphien vor 1600 gehört das Möllersche Epitaph zu den anspruchsvolleren Werken. Die Malerei fällt durch ihre überzeugende Konposition auf, bemerkenswert ist die an das Kolosseum erinnernde antike Architektur im Hintergrund der Szene.

Material/Technik

Holz und Pappmaché mit farbiger Fassung / Blattmetallziertechniken: Vergoldung, Versilberung; Ziertechniken Malerei: schwarze und braune Marmorierung, Polierweißfassung, Stricheltechnik; Pappmaché

Maße

Länge
80 cm
Breite
130 cm
Höhe
25 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 399
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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