Pulverflaschen, auch Pulverbüchsen oder Pulverhörner, wurden zur Aufbewahrung von Schwarzpulver (Schießpulver) genutzt. Aus diesen Behältern füllte man das Schwarzpulver als Treibladung in den Lauf eines Vorderladers, bevor das eigentliche Geschoss geladen wurde. Pulverflaschen dienten nicht nur zur Bevorratung von Treibladungspulver, sondern auch zum Dosieren. Zu diesem Zweck befindet sich im Hals der Flasche ein Schieber, der einen Teil des Flaschenhalses vom Rest der Flasche trennt. Durch Verschließen der Flaschenmündung mit dem Daumen und gleichzeitigem Betätigen eines außen liegenden, mit dem Schieber verbundenen Hebels wurde mit einer Kippbewegung eine bestimmte Menge Pulver in den vorderen Teil des Flaschenhalses gebracht. Der Schieber verhinderte, dass das Pulver wieder in die Flasche zurück rieselte. Jetzt konnte man die erforderliche Pulvermenge durch die Mündung des Laufes in die Waffe einzubringen. Der abschraubbare Flaschenhals diente dabei als Füllstutzen. Die Pulverflasche wurde birnenförmig und trichterartig aus Kupferblech angefertigt. Seitlich besitzt sie vier kleine Metallringe, an die Kordel zum Auf- oder Umhängen befestigt werden konnten.
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