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Siebenbürgisches Museum Gundelsheim Gold- und Silberwaren [o. Inv.]
Abendmahlskelch (Siebenbürgisches Museum Gundelsheim e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim e.V. (CC BY-NC-SA)
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Abendmahlskelch

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Beschreibung

Der Kelch aus Draas ist ein ebenso seltenes wie repräsentatives Werk siebenbürgisch-sächsischer Goldschmiedekunst: Er gehört zur Gruppe der in der Vorreformationszeit entstandenen liturgischen Geräte und zeichnet sich durch eine hochentwickelte Perlenfiligrantechnik aus. Der sechspassige Fuß hat einen konkaven, oben rechtwinklig gebrochenen Aufsatzrand und einen Verbindungsstreifen, der aus spitzblättrigen Dreipässen in Dreiecksordnung besteht. Auf den Zwickeln des Aufsatzrandes befinden sich gegossene gotische Blätter, auf den sechs Fußseiten und auf dem Aufsatzrand gegossenes und durchbrochenes Rankenwerk. Die Kanten der Seitenflächen und des Aufsatzrandes sind mit gekerbtem Draht belegt.
Jeweils drei Seiten des Kelchschafts oberhalb und unterhalb des Nodus (lat. Knoten) sind mit Erdbeeren besetzt. Im Wechsel dazwischen sind unten die Buchstaben des Christusmonogramms "IHS" und oben Blumenornamente eingraviert. Der eher flache Kugelnodus weist zwölf Halbkugeln mit Perlenfiligran und viereckige Farbgläser in Kästchenfassung auf. Die glatte Kelch-Kuppa (Becherteil) weist Gebrauchsspuren auf. Der Korb, der die Kuppa einfasst, ist aus gegossenem, durchbrochenem, symmetrischem Rankenwerk zusammengesetzt, in das sechs Figurenpaare in zeitgemäßer Stadtkleidung eingelegt sind.
Diese Silberschmiedearbeit aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt von dem Meister, der auch die Abendmahlskelche von Bogeschdorf, Eibesdorf, Meschen und Neumarkt hergestellt hat. Auf der Oberseite des Aufsatzrandes befindet sich eine später hinzugefügte Ritzinschrift in lateinischen Großbuchstaben von 1645: "TESTAMENTVM x EGREGII x PII x ET x BONAE x SPEI x IVVENIS x MICHAELIS x WAYDE x QVI x OBIIT ANNO x M x DC x XLV x MENSE x IANVARIO x AETAT x SUAE x VIGESIMO".

Dauerleihgabe der evang. Kirchengemeinde Draas

Material/Technik

Silber, vergoldet

Maße

H 24,5 cm

Literatur

  • Roth, Victor (1922): Kunstdenkmäler aus den sächsischen Kirchen Siebenbürgens, Teil l: Goldschmiedearbeiten. Hermannstadt, S. 88
  • Slotta, Rainer/Wollmann,Volker/Dordea, Ion (1999): Silber und Salz in Siebenbürgen, Bd. 1. Bochum, S. 434f.
  • Wollmann, Volker (1998): Kelch aus Draas im Siebenbürgischen Museum. In: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim. Nachrichten des Freundeskreises 19.1998, Heft 1/2, S. 5 – 9.
Siebenbürgisches Museum Gundelsheim

Objekt aus: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim

Das Siebenbürgische Museum Gundelsheim vermittelt Kultur und Geschichte der Siebenbürger Sachsen. Siebenbürgen, rumänisch Transilvania oder Ardeal,...

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