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Museum August Kestner Antike Kulturen Gemmen, Kameen und Glaspasten. Die Sammlung geschnittener Steine [K 450]
Hekate (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
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Hekate (magische Gemme)

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Beschreibung

Hekate gilt als göttliche Mittlerin zwischen dem Überirdischen und dem Unterirdischen. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. wird sie mit der Göttin Artemis, mit der sie laut Hesiod (theog. 409-411) auch familiär verwandt ist, und mit Persephone sowie mit Ereschkigal, der sumerischen Unterweltsherrin, oder der Mondgöttin Selene gleichgesetzt. In dieser Dreiheit, der auch die Ikonografie Rechnung trägt, stehen die auf Artemis und Selene zu beziehenden Anteile für das Oben, Persephone für das Unten.
Aufgrund ihrer Affinität zum Unten, dem Reich der Toten, wurden Hekate seit dieser Zeit dämonische Züge zuerkannt, die ihre Rolle als "Gespensterherrin" festigten und ihr später selbst negative Charaktereigenschaften bescherten.
Als Schutzgöttin verehrte man sie an Orten, an denen man böse Geister und Dämonen vermutete, z.B. Hauseingänge oder Wegekreuzungen. Hier stellte man die seit der klassischen Zeit bekannten Statuetten der Göttin mit drei Köpfen und drei Körpern auf, die die Dreiheit ihres Wesens zum Ausdruck brachten (Hekateia).
Die Hekate, die für die magischen Gemmen von Bedeutung ist, wird in dieser Objektgattung in der Regel ebenfalls in diesem dreigestaltigen Typus wiedergegeben.
Ein beliebtes Motiv, dem man Übel abwehrende Qualitäten zuschrieb, war das Haupt der Medusa, der einzig Sterblichen unter den drei Gorgonen-Schwestern. In Kombination von dreigestaltiger Hekate und dem Gorgoneion kommt so die chtonische und gespenstische Seite des Mondes zum Ausdruck. (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Material/Technik

Jaspis / geschnitten

Maße

Höhe: 1,68 cm, Breite: 1,28 cm

Ausführliche Beschreibung

Vs: Dreigestaltige Hekate in langem, hochgegürtetem Gewand mit Überfall, auf jedem Kopf ein Modius, in den Händen (von oben nach unten) zwei Dolche, zwei Fackeln und zwei Peitschen. - Rs: Medusenhaupt in Vorderansicht. Ein Schlangenpaar mit hochgereckten Köpfen über der Stirn, ein anderes, das unter dem Kinn verknotet ist. Grundlinie. An der Kante Umschrift. - Beiderseits flach, Kante zur Vs. abgeschrägt.

Literatur

  • Schlüter, Margildis - Platz-Horster, Gertrud (1975): Antike Gemmen in deutschen Sammlungen IV. Hannover, Kestner Museum, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe. Wiesbaden, 310 Nr. 1706
  • Siebert, Anne Viola (2010): Eine magische Gemme aus dem Museum August Kestner in Hannover. Gedanken zu einem Tagungsplakat. Seng, Helmut - Tardieu, Michel (Hrsg.), Die Chaldaeischen Orakel (Heidelberg), 9-17

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Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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