In der Sammlung Seuwen befinden sich vier so genannte "Uschebti". Dieser Name bedeutet übersetzt "Antworter". Das sind Figuren in Mumienform, die den Toten mit ins Grab gegeben wurden, damit sie im Jenseits für den Verstorbenen Arbeiten verrichten. Dargestellt werden jedoch keine Diener, sondern der Verstorbene selbst. Die Figuren tragen Werkzeug, wie Hacken für die Arbeit auf dem Feld, bei sich. Die Uschebti sollten das Leben im Jenseits erleichtern, da die Ägypter glaubten, dass auch im Jenseits gearbeitet werden muss, um gut leben zu können.
Der hier betrachtete Uschebti ist mit Perücke und Bart dargestellt. Sein Mund deutet ein Lächeln an. Seine Hände hat er vor der Brust gekreuzt, sie ragen aus der Mumienumhüllung, die den gesamten Körper umgibt, heraus. In den Händen hält er eine Hacke und ein Seil, an diesem ist eine Saattasche befestigt, die auf der Rückseite der Figur lässt eine Datierung und den Besitzer ermitteln. Sie hält fest, welche Aufgaben der Uschebti im Jenseits verrichten soll, das sind die Feldarbeit und Bewässerung. Der Verstorbene, dem dieser Uschebti gegeben wurde, war ein hoch dekorierter Beamter namens Horus-ii-aa, der zu Zeiten des Pharao Psammetich II. (595-589 v. Chr.) gelebt hat. Weitere Uschebti desselben Besitzers finden sich auch in anderen europäischen Museen, z.B. in Leiden, Berlin und Montpelier.
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