Die Schnitzereien zeigen im Vordergrund Engelsfiguren, die eine Fruchtgirlande tragen. Dahinter sieht man Bäume und Weinranken. Das alles gibt dem Motiv einen heiteren und spielerischen Charakter. Solche Darstellungen finden sich häufig auf römischen antiken Sarkophagen, was als Vorlage gedient haben könnte. Doch von der Verheißung ewiger Jugend im Jenseits ist lediglich das kindliche Spiel geblieben.
Elfenbeinschnitzereien in Kombination mit Goldschmiedekunst sind schon seit der Antike bekannt. In der Renaissance verwendet man sie auch im profanen Bereich. Als exotische Naturprodukte gehörten Elfenbeinprodukte zum Repertoire der Kunst- und Wunderkammern. In der Renaissance fertigte man gerne Pokale und Büchsen, auch so genannte Elfenbeintürme.
Die Schnitzereien sind rund um den Stoßzahn gearbeitet, der im Inneren hohl ist und die eigentliche Büchse bildet. Die Fassungen und der Deckel sind aus vergoldetem Silber. Das Meisterzeichen der Deckelbüchse ist leicht verschlagen. Vermutlich handelt es sich um den Nürnberger Goldschmied Johann Eißler (1640-1708).
de