Die Darstellung von Gemäldesammlungen verbreitete sich seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts ausgehend von Flandern und besonders Antwerpen. Neben Gemälden wurden auf solchen Bildern auch Skulpturen gezeigt. Antwerpener Arbeiten dieses Themas zeichnen sich häufig dadurch aus, dass die dargestellten Werke tatsächlich existieren und identifiziert werden können. Sie wurden in Gemälden wie diesem zu einer fiktiven Galerie kombiniert.
Das Rheydter Bild stammt von Johann Michael Bretschenider (1665 - 1729), der in Prag, Wien und Süddeutschland tätig war. Es zeigt 35 Gemälde, die über- und nebeneinander ohne separate Rahmung die gesamte dargestellte Galeriewand bedecken. Ein Durchgang führt in einen weiteren Raum, in dem auf einem Tisch wissenschaftliches Gerät zu sehen ist. Wie in der Zeit üblich, werden die Bereiche Kunst und Wissenschaft nicht streng voneinander getrennt.
Fast alle Gemälde können einer tatsächlich existierenden Vorlage zugeordnet werden. So geht das dritte große Gemälde in der unteren Reihe von links auf einen Kupferstich von Albrecht Dürer zurück und zeigt den Heiligen Hiernoymus im Gehäus. Eine Version dieses Bildes wird in der Kapelle im Erdgeschoss hier im Museum gezeigt.
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