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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [8041]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=866376&resolution=superImageResolution#4770920 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Vesperbild

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Beschreibung

Maria, die ihren toten Sohn auf ihrem Schoß gebettet hat, sitzt zurückgelehnt auf einer sehr schlichten, unprofilierten und optisch kaum zur Geltung kommenden Thronbank, die allerdings ursprünglich wohl durch einen verloren gegangenen weiteren Sockel mehr Gewicht besaß. Wie bei Vesperbildern der Zeit geläufig, ragen die auf einem Zipfel des Marienmantels stehenden Füße Christi rechts weit über die Thronbankkante hinaus, sodass die vor der Bank befindliche, ebenfalls einfache und unregelmäßig geformte Plinthe zu dieser Seite hin verlängert wurde. Hinter der Bank und über dem Haupt der Muttergottes erhob sich ursprünglich ein Kreuz, für dessen Vertikalbalken eine Vertiefung in die Rückseite der Figur geschnitzt wurde.

Es handelt sich um eine eher provinzielle und spätere Variante der Schönen Vesperbilder, in der Motive der um 1400 verbreiteten Typen nach wie vor Geltung haben. Zu diesen Motiven gehört das Arrangement des Schleiers, durch das das Mariengesicht gerahmt und zugleich verschattet wird, das Zurücklehnen ihres Oberkörpers und damit verbunden die zentrale Geste der an die Brust gelegten linken Hand Marias.

Die rückseitig nicht ausgearbeitete Figur hat sicher im Innenraum und wahrscheinlichauf dem Altar einer Kirche gestanden. Es fehlen eindeutige Hinweise auf eine Aufstellung in einem Schrein; die mitsamt dem Kreuz zu rekonstruierende Höhe von deutlich mehr als 1 Meter schließt eine freie Aufstellung auf einer Mensa nicht aus. Die reduzierten Angaben der Thronbank und die kaum ausgearbeiteten Vollprofilansichten legen allerdings eine Platzierung der Pietà in einem Schrein nahe. Eine intensive Bildbetrachtung aus relativ großer Nähe, zu der einzelne Details am Oberkörper Christi geradezu auffordern, dürfte dabei möglich gewesen sein. Infrage kommt also vor allem ein Seitenaltar, der dem Heiligen Kreuz oder der Muttergottes geweiht war. Die Figur trug vermutlich sieben bis zehn Fassungen. Da diese in großen Bereichen bis auf das Holz entfernt und möglicherweise im 19. Jahrhundert eine bzw. zwei neue Fassungen aufgetragen worden sind. Daraus ist zu schließen: Die Figur erfuhr eine anhaltende Wertschätzung als Kultobjekt in der Neuzeit.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)

Angaben zur Herkunft:
Unbekannter Künstler, Bildhauer
1430/40
Entstehungsort stilistisch: Niederschwaben (Umkreis des Meisters von Trochtelfingen) (Region)

Material/Technik

Lindenholz, gefasst

Maße

Höhe: 72 cm; Tiefe: 27 cm; Breite: 66 cm; Gewicht: 13,5 kg

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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